PR Action 14 Die Plasma Pendlerin
veränderte, als würde jemand an einem Steilrad drehen.
Neben ihm erklang ein unterdrücktes Stöhnen. Rhodan wandte den Kopf und sah, dass Tanisha mit beiden Händen ihre Schläfen massierte. Ihre Schritte wirkten schwerfällig und unsicher.
Der Terraner seufzte. Er hatte ihr schon zweimal angeboten, sie zu tragen. Doch Tanisha hatte dieses Angebot in ihrer schon bekannten Art abgeschmettert. Sie wollte nicht das Kind sein, das getragen werden musste.
Zweimal hatten sie Decks durchquert, in denen es weder Licht noch Schwerkraft gab. Rhodan hatte Tanisha erklärt, dass dies eigentlich die normalen Bedingungen seien, die in Fragmentraumern der Posbis vorherrschten. Sie hatten das Glück, dass sich Matten-Willys an Bord befanden, die ähnliche Lebensbedingungen bevorzugten wie Menschen.
Als Rhodan Tanisha mit einem sorgenvollen Blick betrachtete; wandte sie ihren Kopf und sagte: »Du musst gar nichts sagen, Perry Rhodan. Du wirst mich nicht tragen. Aber gegenwärtig würde ich ein weiteres Deck ohne Schwerkraft bevorzugen.«
»Ich auch!«, maulte Patrockel. Der Matten-Willy hatte sich, seit sie aufgebrochen waren, nicht mehr gegen Tanisha gestellt. Wie die meisten Gallertwesen seiner Art war er nicht nur äußerst friedfertig, sondern auch nicht nachtragend. Oder es wurde ihm schlicht zu kräfteraubend , fügte Rhodan in Gedanken hinzu.
Bisher waren sie erst vier Posbis begegnet, doch diese hatten jeweils sofort das Feuer auf. das Trio eröffnet, sodass Tanishas Wechselwirkung mit ihnen nicht weiter erforscht werden konnte. Rhodan war nicht umhin gekommen, drei von ihnen kampfunfähig zu schießen. Dem vierten waren sie durch Flucht in eine andere Ebene des Schiffes entkommen, indem der Unsterbliche das Schott zuschweißte, nachdem sie es passiert hatten.
Dann war es endlich so weit: In einem Gang lag ein Posbi, dessen ovaler Grundkörper mit einer Unzahl von Antennen und Greifwerkzeugen ausgestattet war. Alle zitterten nervös, als ob der zuständigen Motorik lauter widersprüchliche Handlungsanweisungen gegeben würden.
»Gut«, sagte Rhodan. »Beginnen wir. Tanisha, fühlst du dich stark genug für einen weiteren Versuch?
»Klar«, sagte sie, doch das leichte Zittern in ihrer Stimme verriet die Lüge.
»Du musst das nicht tun, Tanisha, das weißt du.«
»Das weiß ich. Geht's nun endlich los?« »Patrockel, kannst du das Innere freilegen?«, wandte sich Rhodan an den Matten-Willy.
»Kein Problem!«, kam es aus dem Gallertkörper. Er rollte zu dem Posbi und machte sich an ihm zu schaffen. »Wir Müssen ihn zuerst umdrehen, die Klappe befindet sich auf der Unterseite«, sagte Patrockel nach kurzer Untersuchung. Gemeinsam wuchteten sie den Posbi herum. Mehrere Antennen verbogen sich oder brachen gar ab.
»Das reicht!«, verkündete der Matten-Willy. Zwei Minuten später hatte er die Klappe geöffnet; die Stahlkapsel mit dem Plasmazusatz kam zum Vorschein.
Tanisha kniete sich wie schon zuvor neben den Posbi und legte ihre Hände auf die Kapsel.
»Patrockel, könntest du uns einen großen Gefallen tun?«
»Ja, Großadministrator?«
»Tanisha darf in ihrer Konzentration nicht gestört werden. Könntest du patrouillieren und mich warnen, falls weitere Posbis auftauchen sollten?«
»Kein Problem«, versprach der Matten-Willy
»Spiel nicht den Helden, ist das klar? Falls Posbis auftauchen, gibst du einen kurzen Pfiff ab und verschmilzt mit der Umgebung, damit sie dich zumindest im normaloptischen Modus nicht
wahrnehmen.«
Es gab einen zweiten Grund, warum Rhodan den Matten-Willy auf Patrouille schickte: Falls der Kontakt von Tanisha mit dem Posbi dieselben Auswirkungen haben sollte wie beim ersten Versuch und das Maschinenwesen das Mädchen nicht mehr losließ , würde er diesen Kontakt mit eigenen Mitteln unterbrechen müssen. Und dies musste sich nicht unbedingt vor den Augen des Matten-Willys ab spielen.
»Ist klar, Chef!« Patrockel rollte davon. Tanisha blickte kurz auf. »Ist klar, Chef!«, äffte sie den Matten-Willy spöttisch nach.
»Alle machen, was du willst, Perry Rhodan.«
Ein kurzes Lächeln stahl sich auf Rhodans Lippen. »Nicht immer«, sagte er. »Du bist da eine löbliche Ausnahme, Tanisha Khabir.«
Tanisha sah ihn einen Moment lang an und überlegte wohl, ob er sie verspottete, kam dann aber offensichtlich zu einem anderen Ergebnis. Sie wandte sich wieder dem Posbi zu und schloss die Au' gen.
Rhodan zog den Strahler und stellte ihn auf Desintegratormodus. Dieser war
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