PR Action 21 Die Puppe Tanisha
Zeit, einen Gedanken daran zu verschwenden. Der Schacht weitete sich und spie sie in die Brutkammer aus. Dass sie nicht zu hart auf dem Boden aufschlug, verdankte sie nur der geringen Schwerkraft des Mondes.
»Tanisha, wir kommen zu dir.« Jetzt waren Bettys Worte deutlich zu verstehen, die Besorgnis darin unüberhörbar. Licht fiel aus dem Schacht über ihr herab.
Sie wollte antworten, doch ihre Stimme versagte. Mühsam wälzte sie sich ein Stück zur Seite. Alles schmerzte, ihr Rücken und die Schultern, Beine und Ellbogen, auf die sie gestürzt war. Tanishas Fingerspitzen waren taub, wie paralysiert. Sie stöhnte und schnappte nach Luft, die ihr aus den Lungen gepresst worden war.
Elender Anzug, schimpfte sie gedanklich. Weshalb nennt man dich Schutzanzug, wenn du mich nicht schützt?
Dabei wäre ihr Sturz ohne ihn weniger glimpflich verlaufen. Sie hätte ihn womöglich nicht überlebt.
Die winzigen Hellquarze, die sie gezündet hatte, nahmen trotz der Schmerzen ihre Aufmerksamkeit in Anspruch. Sie badeten Tanisha in einer dreifarbigen Aureole, die ihnen mehr Glanz verlieh, als ihn der prächtigste Edelstein besaß. Tausendfaches Glühen drang aus ihrem Inneren, von Lebensfunken, die sie, Tanisha, aus dem Nichts heraus angefacht hatte.
Die von Lok-Aurazin ausgelöste zerstörerische Kaskadenreaktion, die so reiche Tbdesemte gehalten hatte, war ungeschehen gemacht, zumindest in dieser neu entstandenen Lebensinsel. Denn das taten sie. Sie lebten. Die Opulu-Ba-bys lebten, und das war gleichbedeutend mit der Rettung für die Menschen.
Zuvor hatte Tanisha es nicht tun wollen, doch nun blieb ihr keine andere Wahl. Stärkte sie sich nicht an den Kristallen, starben Perry, Betty und sie.
Tanisha streckte einen Arm aus und berührte die Steine. Ein Anflug von Übelkeit, der hinter der Aura der Kristalle zurückstand, streifte das Mädchen. Er verging gleich wieder.
Tanisha öffnete ihren Geist und setzte ihre Psi-Fähigkeiten ein. Sie brauchte sich nicht einmal zu konzentrieren, der Kontakt mit den Quarzen kam augenblicklich zustande. Es geschah von ganz allein, so als hätte die Natur die entstehende Verbindung vor her bestimmt, als hätten die Kristalle nur darauf gewartet und ihre Lebensspenderin auf Anhieb erkannt.
Plötzlich erfüllte Donnergrollen die unterirdische Kaverne. Erdstöße liefen durch den Boden, rüttelten am Dach der Höhle und brachten die Wände des Kristallschachts zum Einsturz. Ein Schrei drang an Tanishas Ohren. Er stammte von Betty und ließ das Mädchen seine eigene Sicherheit vergessen. Sie durfte nicht nur an sich denken, sondern musste auch Betty retten!
Es fiel ihr leicht, Kraft aus den Quarzen zu ziehen, um einen Sprung durchführen zu können. Das hätte sie schon vorher tun sollen! Sie hatte erwartet, dass sich ihre Kräfte von allein regenerierten und ein Entkommen auf anderem Weg möglich war. Dazu blieb nun keine Zeit mehr.
Tanisha trank die Kraft der Hellquarze wie Lebenselixier, sog sie begierig in sich auf und holte sich einen Tfeil dessen zurück, was sie Minuten zuvor erst bewirkt hatte. Wie viel Kraft benötigte sie, wie viel musste sie entziehen, um einen erfolgreichen Sprung durchführen zu können? Sie wusste es nicht, und es blieb keine Zeit mehr. Denn der Schacht stürzte endgültig ein. Sand, Schutt und Kristalle ergossen sich in die Tiefe.
Und rissen Betty mit sich, genau auf Tanisha zu.
Was war mit Perry Rhodan? Er steckte inmitten des Untergangs und war auf sich allein gestellt. Tanisha konnte ihn nicht erreichen, ihm auch mit ihrer neu erlangten Kraft nicht helfen. Betty hingegen sehr wohl. Tanisha sprang ihr entgegen und ergriff ihre Hand, bevor die Lawine sie beide unter sich begrub.
Nach Tarkalon, dachte sie und teleportierte.
Ausklang Terminal Frost
Lok-Aurazin unterdrückte den mächtigen Schmerz in seiner Schulter. Er
stürmte zur Zentrale, zog den Impulsgeber hervor, um den gesicherten Zugang zu öffnen, und verschloss ihn hinter sich wieder.
Sein erster Blick auf die Instrumente bestätigte seine Ahnung. Er hatte im Maschinenraum ein neuralgisches Aggregat beschädigt und erhielt keinen Zugriff auf die Steuerung des Gleiters. Das Fahrzeug war weit vom Kurs abgekommen und trieb in den Außenregionen des Ekhas-Systems.
Damit nicht genug, gelang es Lok-Aurazin nicht, eine Positionsbestimmung durchzuführen. Wenn seine Feinde ihn entdeckten, war er ihnen hilflos ausgeliefert.
Es sei denn, ihm gelang die Reparatur der ausgefallenen Systeme. Doch
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