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PR Action 22 Feinde Des Lebens

PR Action 22 Feinde Des Lebens

Titel: PR Action 22 Feinde Des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Planeten waren Regierungssoldaten wohl gelitten; von daher war es für ihn sinnvoller gewesen, sich als Zivilisten zu tarnen. Jetzt brauchten wir den Soldaten Alosian - und bekamen ihn.
    »Alles bereit?« Alosian schaute uns prüfend an. »Sie kommen!«
    Ich hatte schon das leise Summen des Gleitermotors gehört. Ich schaute aus dem Fenster - ein wundervolles Modell. Acht Plätze, wenig Zuladefläche, aber ein resoluter Motor. Für Überlandflüge war es hervorragend geeignet.
    Ich würde den Gleiter nicht über eine große Wasserfläche lenken wollen, weil ich Angst gehabt hätte, dass der Antrieb aussetzte - wer weiß, wie die Geräte beschaffen waren, die der Armee noch zur Verfügung standen. Aber für unseren geplanten Flug in die Hauptstadt war er geeignet.
    »Still jetzt!« Alosians Auftreten war nun deutlich militärischer. Er schien wieder in seine Rolle als Offizier zu finden.
    Der Gleiter schwebte fünfzig Meter vor dem Dorfeingang über dem Boden. Vier Soldaten sprangen heraus und sicherten mit Waffe im Anschlag den Landepunkt.
    Alosian trat vor das Haus, hob die Hände und rief laut: »Hierher! Hierher!« Er begann zu winken.
    Die Soldaten ließen sich von ihm nicht beeindrucken. Sie mussten den Ort erst in Augenschein nehmen und absichern, bevor sie bereit waren, näher zu kommen. Begleitet von den vier laufenden Soldaten, näherte sich der Gleiter dem Dorfeingang, bis er etwa 20 Meter vor Alosian zum Stehen kam.
    Der alte Tarka ging langsam auf das Fahrzeug zu. Dann grüßte er militärisch korrekt, nannte seine Identifikationsnummer und seinen Namen.
    Ein weiterer Soldat sprang heraus, rannte um die Maschine und riss die Tür der Beifahrerseite auf. Ein dicklicher, unrasierter Mann Mitte 40 stieg aus. Seine Uniform war gepflegt, sein Haar perfekt geschnitten. Sein Körper ließ jedoch vermuten, dass er es schon vor einigen Jahren aufgegeben hatte, sportlich und drahtig wirken zu wollen. Eine Narbe an seinem Haaransatz kündete immerhin von vergangenen, glorreichen Kampfeinsätzen. Wahrscheinlich hielt er das Haar so kurz, damit jeder seine Narbe sehen konnte.
    Er wandte sich an Alosian und grüßte militärisch zurück. Seine Geste wirkte lässig. »Wo ist das Lager, Orbton?«
    Unser neuer Freund deutete die Straße hinunter, in Richtung der von uns hergerichteten Melkstation. »Dort hinten, etwa 200 Meter.«
    »Bist du allein?«
    »Nein, drei Flüchtlinge halten sich noch im Dorf auf.«
    Suchend schaute der Offizier um sich. »Wo sind sie?«
    »Ich habe ihnen gesagt, dass sie noch so lange im Haus bleiben sollen, bis Ihr die Situation unter Kontrolle gebracht habt, Verc’athor.«
    »Gut. Rufe sie herbei!«
    Alosian wandte sich in Richtung des Hauses und rief uns zu: »Ihr könnt herauskommen. Sie werden euch nichts tun.«
    Ich war mir da nicht so sicher. Wir kamen trotzdem mit erhobenen Händen aus dem Gebäude. Ich las die Gedanken des Offiziers, eines Kommandanten der 5. Klasse, vergleichbar einem terranischen Hauptmann.
    Wir hatten recht gehabt - er interessierte sich weder für uns noch für das Dorf. In seinen Gedanken spielte einzig der Schwarzmarktpreis der Waren eine Rolle. Er hatte mitnichten vor, die Nahrungsmittel zur Verpflegung der hungernden Bevölkerung zu verwenden. Ihm war eher danach, die Sachen zu verkaufen. Vielleicht sprang sogar eine Passage für ihn heraus - oder er hatte wieder Geld für Mädchen.
    Ich wandte mich den Gedanken der anderen Soldaten zu. Sie waren einsilbig, langweilig fast. Dienst, die rechtzeitige Rückkehr in die Kaserne, Freizeitvergnügen. Das Spektrum der Themen war nicht gerade beeindruckend, aber auch nicht gefährlich.
    Der Verc’athor wandte sich wieder an Alosian. »Wer sind die drei?«
    »Der junge Mann heißt Tadran. Er stammt aus dem Dorf.« Dann wies er auf Tanisha und mich. »Eine Mutter mit ihrer Tbchter. Der Mann ist gefallen, der Sohn noch bei der Armee. Die beiden sind auf der Flucht aus ihrem Heimatdorf. Sie kamen gestern Abend hier an und wollen weiterziehen, um zur Familie der Frau zu gelangen, die zwei Tagesreisen nördlich wohnt. Sie hoffen, dass sie dort freundlich auf genommen werden.«
    Der Offizier musterte uns mit einem Blick, der seinen Abscheu gegenüber Zivilisten signalisierte. Ich las in seinen Gedanken, dass ich ihm wohl ganz gut gefallen würde, wenn ich nur mehr aus mir machen würde. Das Kind - er meinte Tanisha - reizte ihn nicht. Glücklicherweise konnte er nicht in meinen Gedanken lesen, wie wenig verlockend für mich

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