PR Action 22 Feinde Des Lebens
einmal eine Aussicht auf Freigetränke?
Wir verschwanden im Haus um die Ecke, außerhalb der Sichtweite der beiden Wachen. Tanisha stellte sich mitten in den Raum, die Augen halb geschlossen, die Hände offen. Ich konzentrierte mich auf Tadran.
In seinen Gedanken verfolgte ich, wie ihm der Offizier und die Hälfte der Soldaten in den Keller der Melkstation folgten. Konzentriert wartete ich auf den perfekten Moment.
»Jetzt!«
Tanisha verschwand mit einem Sprung zu ihrer Boje Tadran. Einen Augenblick später war sie wieder da, den verwirrten Tadran an der Hand. Dieser musste sich erst einmal am Tisch festhalten. Von Paragaben zu hören oder sie am eigenen Körper zu erfahren waren zwei unterschiedliche Dinge.
Sie verschwand wieder. Dieses Mal brauchte sie einen Moment länger, weil Alosian erst die Kellertür von außen versperren musste. Als Letzter zu gehen hatte seine Vorteile ... Erst dann sprang Ta-nisha mit ihm hierher zurück.
Als sie ankam, war sie sichtlich erschöpft. Ich musste wieder daran denken, dass ihre Kräfte noch nicht wieder voll einsatzfähig waren.
Jetzt war meine Aufgabe gekommen. Die Soldaten am Gleiter mussten überwältigt werden, bevor die zurückgelassenen Soldaten samt Offizier ihren Schock überwunden und Meldung gemacht hatten. Und sich danach mit ihren Strahlern einen Weg aus ihrem Gefängnis brannten. Ganz zu schweigen von den beiden Wachen, die sicherlich auch Verdacht schöpfen würden.
Ich verließ das Haus auf der den beiden Wachen abgewandten Seite und näherte mich dem Gleiter. »Möchtet ihr vielleicht eine Kleinigkeit essen?«
Die Augen der Soldaten waren mir zugewandt. Gut, so konnte ich ihre Waffen sehen. Jetzt musste es schnell gehen.
Ich riss zwei Soldaten telekinetisch die Strahler aus der Hand und beförderte sie in weitem Bogen auf das Dach des Hauses zu ihrer Rechten. Dann zwang ich den Lauf der dritten Waffe nach oben.
Tadran rannte hinter mir aus dem Haus und auf den Gleiter zu. Im Laufen rief er mir zu: »Sammel die anderen Waffen ein
- wir können sie noch brauchen.«
Die waffenlosen Soldaten schauten verblüfft ihren Kameraden an, der seine ganze Kraft darauf verwandten, den Lauf seiner Waffe auf mich auszurichten. Es gelang ihm nicht, meine telekinetischen Kräfte waren stärker.
Alosian geleitete Tanisha in Richtung Gleiter.
Ein Soldat mit den Rangabzeichen eines Arbtans machte Anstalten, sich ihnen in den Weg zu stellen. Die beiden Wachen reagierten schon!
»Keine Bewegung! Wenn ihr nicht von eurem Kameraden erschossen werden wollt, dann bleibt stehen.«
Verwirrt blieb der Unteroffizier stehen. In diesem Moment begann sein Funkgerät zu piepen. Das war die Meldung der anderen, die wahrscheinlich hektisch mit-teilen wollten, dass ihre beiden Begleiter spurlos verschwunden waren.
Eile war geboten. »Weg vom Gleiter, los!«
Der Soldat rang immer noch mit seinem Strahler, doch seine waffenlosen Kameraden hatten wohl erkannt, dass hier Dinge geschahen, die sie nicht verstanden. Sie entfernten sich vom Gleiter. Alosian und Tanisha kamen derweil näher.
»Betty - ich brauche eine Waffe!«
Ohne den letzten bewaffneten Soldaten, der immer noch mit seiner Waffe rang, aus den Augen zu lassen, tastete ich mit meinen telekinetischen Kräften nach den beiden Waffen auf dem Dach und ließ sie in Tadrans Richtung fliegen. Ich sah aus den Augenwinkeln, wie der junge Wolkenreiter eine der Waffen fing und die Soldaten damit bedrohte.
Nim wandte ich meine ganze Konzentration dem letzten Bewaffneten zu.
»Weg damit!«
Er erkannte, dass er nicht mehr Herr seiner Waffe werden wurde. Er löste seine Finger vom Griff, sodass ich die Waffe ohne große Mühe langsam auf Alosian zu bewegen konnte. Gebannt schauten die Soldaten auf die Waffe, die - wie von einem Unsichtbaren getragen - langsam auf den alten Tarka zuschwebte.
Tadran hatte nicht gewartet. Er näherte sich dem Fahrersitz des Gleiters. »Los! Beeilung!«
Hinter mir hörte ich Geräusche. Ich sah mich kurz um. Der Offizier und seine Begleiter hatten sich bereits befreit und eilten mit weit ausholenden Schritten, die Waffen im Anschlag, auf den Gleiter zu. Tadran schwang sich schon auf den Fahrersitz, während Alosian noch Tanisha auf die zweite Bank half.
»Betty!«
Alosian hielt mir die Tür des hinteren Teils der Kabine auf. Ich nahm Anlauf, hechtete hinein und fing mich telekme-tisch ab. Ich hatte kaum die Türöffnung durchsprungen, da hatte Tadran schon das Triebwerk des Gleiters gestartet. Die
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