PR Action 24 Kristallschmerz
Großadministrator sanft.
»Sir, es ist so ... Es gibt keine Schiffe der Flotte mehr auf Tarkalon. Wir konnten keinen Überblick über die Situation gewinnen, aber nach dem Abflug von Admiral LeMay hat wohl der Opulu die restlichen Einheiten von Major Hor-nungs Geschwader zerstört.«
Sie sammelte sich, holte tief Luft.
»Die Lage auf Tarkalon ist chaotisch, Sir. Es sieht aber so aus, als würden die Nertisten wieder an die Macht kommen. Das wissen wir aber nicht genau, da wir ...«, Betty blickte kurz zu Tanisha. »... zum Opulu mussten. Das war schwer genug. Den Rest kennen Sie. Wie gesagt, es war notwendig, Sir«
Rhodan schwieg. Die mutmaßliche politische Situation auf Tarkalon missfiel ihm - sie war das genaue Gegenteil dessen, was er mit seinem Besuch hatte bewirken wollen.
Die Nertisten werden wohl kaum die Hilfe des Vereinten Imperiums in Anspruch nehmen wollen. Dieser Planet ist für uns verloren.
Auch daran trug Lok-Aurazin die Schuld. Daran und noch viel mehr. All die Toten ...Was auf Tarkalon begonnen hatte, ging nun hier seinem Ende entgegen.
»Ich vertraue Ihrem Urteil, Betty,« sagte Perry Rhodan schließlich.
»Tanisha steht seitdem in Kontakt mit dem Opulu und hat ihn darüber informiert, welches Leid er auf Tarkalon angerichtet hat und wer daran eigentlich die Schuld trägt.«
»Lok-Aurazin«, sagte Rhodan und fühlte eine Welle von Ablehnung und Aggression in sich aufsteigen. Ich hasse ihn sehr wohl, dachte er erneut.
»Als Tanisha von der Todeswelle berichtet hat, der die vielen HellquarzKinder zum Opfer gefallen sind, machte sich der Opulu auf den Weg hierher - in den Demetria-Sternhaufen. Er nannte dieses Sonnensystem die Brutstätte.«
»Brutstätte?«
»Mehr kann ich nicht dazu sagen, Sir. Weder Tanisha noch der Opulu haben mir mehr darüber mitgeteilt.«
»Tanisha nannte die Stein-Maga-donen die Hüter der Babys. Zusammen mit dem Begriff Brutstätte stellt sich die Frage, ob diese Wesen als eine Art ... «
»Ihr benötigt Wissen«, unterbrach Ta-nisha, in die plötzlich wieder Leben gekommen war. »Wir dürfen keine Zeit verlieren. Verbindet euch mit mir, rasch! Und mit ... ihm.«
Sie brauchte nicht mehr zu sagen.
Rhodan wusste, wen sie damit meinte: den Opulu, mit dem sie über den Hellquarz in ihrer Stirn in Kontakt stand.
»Lies meine Gedanken, Betty,« Tani-sha fasste die Hand der Telepathin. »Du musst für Perry Mittler und Katalysator sein.«
Betty Toufry ächzte. Schweißtropfen perlten auf ihrer Stirn.
Im nächsten Moment fühlte Rhodan eine Berührung am Arm. Er wehrte sich nicht dagegen.
Dies war eine einmalige Gelegenheit, die erste und vielleicht einzige Chance, in Kontakt mit dem fremdartigen Bewusstsein eines Opulu zu treten, mit einer Lebensform, die unendlich anders war, die auf steinerner Basis existierte und doch wegen des einzigartigen Geistes eines jungen Mutantenmädchens mit biologischen Wesen in Verbindung treten konnte.
Dunkelheit strömte in seinen Geist, etwas völlig Fremdes und Tödliches. Genau so, wie Tanisha es wiederholt beschrieben hatte.
A
Dies also war das Bewusstsein des Opulu.
Ein dunkles und doch helles Wallen, das all seine Sinne überwältigte, sich als Wolke um ihn legte und ihn zugleich durchdrang.
Stemglitzem im dunklen Samt des Alls.
Eine Supernova, die in ein Schwarzes Loch stürzte.
Der Raum, der sich um sich selbst krümmte und verschlang.
Die Dunkelheit vor dem Urknall und das Licht am ersten Tag der Schöpfung.
Rhodan fühlte diese Andersartigkeit erstmals selbst. Nicht Böses steckte hinter diesem Fremden, sondern einfach nur Andersartigkeit - auf so grundlegende Art, dass es keine Berührungspunkte zwischen ihm und dem Opulu gab.
Die eine Lebensform schadete der anderen durch ihre bloße Gegenwart; die natürliche Ausstrahlung des einen quälte den anderen in Form von Todeswellen.
Doch Tanisha, der Hellquarz und Betty Toufrys telepathisch erweiterter Geist vermittelten zwischen diesen fremdartigen Polen. Rhodan versank in den Bildern und Eindrücken, die auf ihn einströmten.
Vermittelt im Geist: Irgendwann
Die Opulu ziehen friedlich durch das All - in einer Kreisbahn, die sie immer wieder zu der Sonne führt, die in einem angenehmen Rhythmus pulst.
Zwanzig Planeten umkreisen diese Sonne, und es sind die schönsten, die die Opulu kennen. Manchmal verharren sie für Jahrzehnte und Jahrhunderte als Trabanten dieser Welten.
Auf diesen Planeten breitet sich nicht die Seuche des biologischen Lebens aus.
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