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PR Action 28 Das Venusgehirn

PR Action 28 Das Venusgehirn

Titel: PR Action 28 Das Venusgehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Thermostrahl, der sich mit hässlichem Zischen in die Wandverkleidung fraß.
    Der Eindringling hielt die Waffe umklammert und würde kein zweites Mal danebenschießen. Jegorow riss die Tür in seinem Rücken auf, sprang durch den Rahmen und stieß sie hinter sich wieder zu.
    Er braucht nicht hindurchzugehen. Er ist Teleporter.
    Der Russe verschwendete keine Sekunde. Er besaß den Vorteil, sich in der Festung auszukennen. Das galt auch für den Kernbereich. Mit drei raumgreifenden Schritten gelangte er an eine Nottreppe und zog sich in die Höhe. Er schwang sich aus dem Durchgang, rappelte sich auf und zog seine Waffe.
    Zum Nachdenken blieb keine Zeit. Er hastete zwischen zwei Maschinenzeilen hindurch und wählte eine Abzweigung, darauf lauschend, was in seiner Nähe geschah.
    Unten ertönte ein dumpfes Geräusch. Der Teleporter war da, zögerte, orientierte sich und überlegte wohl, in welche Richtung sein vermeintlicher Gefangener geflohen war. Mit jeder verstreichenden Sekunde verringerte sich die Wahrscheinlichkeit, dass er Jegorow mit einem weiteren willkürlichen Sprung wiederfand.
    Hoffentlich bist du nicht Teleporter und Telepath in Personalunion wie dieser kleine, pelzige Oberleutnant aus Rhodans Mutantenkorps.
    Durch den angrenzenden Raum floh Jegorow weiter, wobei er seine Waffe umklammerte. Er war bereit, sie gegen jeden einzusetzen, der ihm begegnete. Und wenn er sich im entscheidenden Moment nicht überwinden konnte, den Abzug zu betätigen? Er war kein Kämpfer und hatte noch nie auf jemanden geschossen - und das als Wachmann über eine ehemals mächtige Kampfeinrichtung. Der Widerspruch war an Ironie nicht zu überbieten.
    Bloß nicht darüber nachdenken. Es war sinnvoll, sich mit Näherliegendem zu beschäftigen.
    Die Fremden waren nicht eingedrungen, weil sie keine geeignetere Unterkunft fanden. Was also wollten sie hier? Das alte Venusgehirn konnten sie nicht in Betrieb nehmen, unbemerkt schon gar nicht. Daher stellte es keinen Wert für sie dar. Zudem war ihm jede in den letzten hundert Jahren gebaute Positronik technisch überlegen.
    Ein Eindringen in die Festung-durchgeführt mit der einzig möglichen Methode, die unbemerkt blieb, nämlich durch den Einsatz von Mutanten - eigab keinen Sirrn. Hier gab es gar nichts für sie.
    Gehörte der Teleporter der Akademie an? Jegorow ging davon aus, denn Angehörige von Rhodans Mutantenkorps hatten keine Geheimniskrämerei nötig und wären nicht mit einer Waffe auf ihn losgegangen.
    Eine weitere Frage stellte sich: Wie lange hielten sich die Unbekannten schon unbemerkt im Kemsektor auf? Jegorow machte sich Vorwürfe, weil er in der Vergangenheit zu oberflächlich agiert hatte. Vielleicht hatten die Eindringlinge eine der früheren Meldungen ausgelöst, die er für blinden Alarm gehalten hatte. Er konnte von Glück sagen, dass er auf sie gestoßen war, bevor sie einen finsteren Plan in die Tat umsetzten.
    Nun kam es darauf an, dass er seine Entdeckung weiterleitete. Dazu genügte eine Nachricht an die verantwortlichen Stellen in Port Venus.
    Er fand den nächsten Interkom-Anschluss, ohne entdeckt zu werden, und machte eine unangenehme Feststellung. Es ließ sich keine Verbindung hersteilen.
     
    *
     
    »Borram ist ein Narr, ein kurzsichtiger Narr, der daran glaubt, eine Chance in John Marshalls Mutantenkorps zu bekommen. Er begreift nicht, dass sowohl Marshall als auch Rhodan ihm etwas vormachen. Sie haben sich nicht für mich interessiert, und sie interessieren sich nicht für ihn.«
    Konzentriert lauschte Saquola Naa-lones Ausbruch. Der Ferrone achtete auf jede Betonung. Worte waren Hülsen, die an ihrer Oberfläche transportierten, was der Sprecher weismachen wollte. Ihren Inhalt verriet der Ton.
    Als Botschafter hatte Saquola gelernt, feinste Nuancen zu unterscheiden. Es fiel ihm leicht, weil er seinen Sprach-duktus auf dem diplomatischen Parkett als geschulte Waffe eingesetzt hatte.
    »Er ist dein Zwillingsbruder«, erinnerte er den Tblekuieten. »Die Bande zwischen Zwillingen sind noch viel intensiver, als es bei Brüdern ohnehin der Fall ist. Du kannst Borram nicht verteufeln.«
    »Ich wünschte, er hätte mich begleitet, doch er hat sich gegen mich gewandt. Er hat ... auf mich geschossen.« Naalones Stimme wurde schrill. Er ging, den Körper leicht gebeugt, in der Zentrale des Divestors auf und ab und spielte unablässig mit einer Locke kupferroten Haars, die von seinem hohen Haaransatz in die Stirn hinabfiel. »Ich brauche ihn nicht.«
    Saquola

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