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PR Action 28 Das Venusgehirn

PR Action 28 Das Venusgehirn

Titel: PR Action 28 Das Venusgehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihn auf. Plötzlich hatte er das Gefühl, nicht allein zu sein. Kakuta stützte sich auf die Ellbogen und richtete seinen Oberkörper auf.
    Ein winzige Veränderung der Wand erregte seine Aufmerksamkeit. Eine wenige Zentimeter große Ausbuchtung wölbte sich in den Raum. Die Form kam ihm bekannt vor.
    War das - eine blaue Nase?
    Wurde Kakuta von einem Trugbild heimgesucht? Oder war er eingeschlafen und träumte?
    Der Nase folgten weitere Merkmale, die den Kopf eines Humanoiden ausmachten. Eine Stirn, Augen mit dichten Brauen und ein Mund mit leicht nach unten gezogenen Mundwinkeln bildeten ein schmales Gesicht aus. Ein glänzender schwarzer Haarschopf glitt durch die Wand. Die Gestalt, die den Raum betrat, war schlank, hager und zäh.
    Saquola, der Divestor! Der langjährige ferronische Botschafter auf Terra, der die Mutanten bei gewissen Teilen der Bevölkerung zu Sündenböcken und Freiwild gemacht hatte!
    Kakuta sprang auf, doch in seinem Kopf entstand ein buntes Durcheinander von Sinneseindrücken, die über die Wirklichkeit triumphierten. Die Umgebung verzerrte sich und verschwamm wie verrührte Milch in einem Kaffee. Er sah in Fehlfarben. Seine Wahraeh-mung geriet aus den Fugen, und er taumelte, von körperlicher Schwäche übermannt.
    »Guten Abend, Mister Kakuta! Ich hoffe, ich störe Sie nicht.« Saquolas Stimme füllte den Verstand des Japaners aus. Der Ferrone blieb so ausgewählt höflich, wie er es als Botschafter gewesen war.
    Kakuta bewegte die Lippen, um Sa-quola seine Verachtung entgegenzuschleudern. Der Divestor hatte unzählige Tote in Terrania auf dem Gewissen, von den bislang unbezifferbaren Sachschäden ganz abgesehen. Seinetwegen lag Gucky im Krankenhaus.
    Was führte ihn nach Port Teilhard? Zweifellos nichts Gutes. Kakuta musste ihn überwältigen und verhaften. Oder erschießen.
    Er war weder zu dem einen noch zu dem anderen in der Lage. Er stemmte sich gegen die körperliche Schwäche, die ihn in die Knie zwingen wollte. Der Strahler auf der Anrichte schien in unerreichbarer Ferne zu liegen.
    Kakuta gab dennoch nicht auf. Er machte zwei stolpernde Schritte und blickte in die Mündung seines eigenen Strahlers, den Saquola an sich genommen hatte.
    Telportieren und dann angreifen.
    Kakuta konzentrierte sich auf den Sprung. Doch da war etwas in seinem Kopf, was ihn an der Ausführung hinderte. Es war Saquola. Schmerzhaft erfasste der Japaner die Bedeutung der Worte, die der verwirrte Gucky in Terra-nia von sich gegeben hatte.
    Er hat es mir genommen.
     
    *
     
    Saquola hatte seine Divestor-Gabe gegen Kakuta gerichtet, kaum dass der Teleporter ihn bemerkte. Inzwischen hatte er seine Fähigkeit im Griff.
    Er kontrollierte sie so weit, dass es zu keinen Unfällen mehr kam, sofern er sie nicht absichtlich herbeiführte.
    Er saugte Kakutas Teleporterfähig-keit ab und verurteilte den Japaner zur Hilflosigkeit. Er bewältigte den Balanceakt zwischen Schnelligkeit und Behutsamkeit ohne Problem. Der Divestor griff einerseits schnell genug zu, um Ka-kuta keine Zeit zur Gegenwehr zu lassen, und ließ andererseits die nötige Vorsicht walten, damit sein künftiger Diener keine Gehirnblutung davontrug.
    »Ich freue mich, dass sich die Gelegenheit zu einer Unterhaltung mit Ihnen ergibt. Darüber hinaus war es äußerst zuvorkommend von Ihnen, von Terra zur Venus zu kommen. Besuche meinerseits auf der Erde stehen derzeit unter keinem guten Stern.«
    Kakuta bäumte sich auf und versuchte sich zu wehren. Sein Widerstand, so sinnlos er war, freute Saquola, denn in seinem Gefolge gab es genug Schwächlinge. Er stieß den Japaner, der zu schwach für die Flucht war, mit dem Strahler auf die Liege zurück.
    »Es wäre unhöflich, Alarm zu schlagen, nachdem ich extra Ihretwegen hergekommen bin. Ihre Teleporterfähig-keiten sind - wie ich gerade bemerke
    - viel stärker als die von Kendrich Hey-sal.«
    Innerhalb einer Minute erlebte Sa-quola den direkten Vergleich und war beeindruckt. Er konnte immer nur gleichzeitig eine Gabe anderen Menschen entziehen. Saugte er einen weiteren Mutanten aus, kehrte die Gabe des vorherigen zu ihrem Ursprung zurück. Dies war das erste Mal, dass er hintereinander zwei Mutanten mit derselben Fähigkeit übernommen hatte.
    »Ich werde ...«, keuchte Kakuta.
    »Gar nichts werden Sie.« Saquola sah sich in dem engen Quartier um. »Diese
    Absteige entspricht nicht Ihrem Wert, Mister Kakuta.«
    Die Wangen des Japaners zuckten. Abermals versuchte er sich zu erheben, um sich auf den Ferronen

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