PR Action 31 Das Erbe Des Divestors
als das. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte sind sie nur Ferronen, Teile eines Volkes.«
»Das sind ... keine Mutanten«, flüsterte der Thort entsetzt. »Das sind ... Terroristen.«
»Paramilitärische Truppen«, verbesserte ihn Saquola ebenso leise. »Die ersten von vielen, die noch folgen werden. Die Mutanten des Korps brauchen Hilfstruppen. Loyale Hilfstruppen.«
Er wandte sich an die erwartungsvoll stehenden Ferronen. »Wem dient ihr?«
Wie aus einer Kehle antwortete ihm ein Schrei: »Ferrol!«
»Und wer bin ich?«
»Ferrol!«
»Weitermachen!«
Die Trainerin blies auf ein Handzeichen Saquolas hin erneut in ihre Pfeife. Die Ferronen begannen sofort wieder mit ihren Übungen.
Saquola und seine beiden Begleiter kehrten in das Büro zurück, aus dem sie gekommen waren. Der Thort war verwirrt.
»Ich hoffe, Sie glauben nicht, dass ich diesen Auftritt nur für Sie arrangiert hätte«, erläuterte der Divestor süffisant. »Aus dieser noch sehr bescheidenen Keimzelle wird irgendwann hoffentlich ein Heer von Hunderten Freiwilligen entstehen, die alle das Gleiche wollen: Stärke und Einigkeit für Ferrol.«
»Eine Stärke, die Sie ihnen bieten?«
»Ja.«
Thorta, Loko-Klinik Irgendwann
Ich schlug mühsam die Augen auf. Gedämpftes Licht. Das Gefühl, auf einer weichen, nachgiebigen Unterlage zu liegen.
Wo bin ich?
Es roch nach Antiseptika. Das gedämpfte Licht spiegelte sich auf metallenen Oberflächen. Alles wirkte sauber
- steril.
Ich bin in der Klinik.
Ich schloss für einen Moment wieder die Augen. Belebende Impulse des Zellaktivator s strömten durch meinen Körper. Meine Brust wirkte warm. Ich atmete tief ein. Ein Ziehen, so als hätte jemand in meinen Bauch gekniffen, zog sich über meine Brust.
Die Operationsnarbe.
Ich musste erneut einige Minuten geschlafen haben. Als ich die Augen wieder aufschlug, beugte sich eine Ferronin über mich. Sie hatte ihren Mundschutz nach unten gezogen.
»Sind Sie wach?«
»Ja.« Meine Stimme klang müde. Ich räusperte mich. Das Einatmen sandte einen ziehenden Schmerz durch meine Brust.
»Nicht anstrengen«, raunte sie mir beruhigend zu.
Der Zellaktivator pulste, weitere wärmende Energie durchzog mich. Ich spürte, wie meine Kräfte langsam wieder zurückkehrten.
»Ich hole den Arzt. Bleiben Sie einfach ruhig liegen.«
Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir etwas anderes übrig geblieben wäre. Ich schloss wieder die Augen. Auf einmal waren Schritte zu hören. Also öffnete ich wieder die Augen.
Ich kannte dieses Gesicht. Es war ... der Arzt. Richtig, der Ara, der mich operiert hatte. Doktor Lebmik. Er beugte sich über mich. Erst schaute er mir in das eine Auge, dann in das andere. Dann schnipste er vor meinem Gesicht mit den Fingern. Ich zwinkerte.
»Gut. So weit scheint alles in Ordnung zu sein. Wie fühlen Sie sich?«
»Mies. Müde.« Ich musste Atem holen. Wie konnten ein paar einfache Worte so anstrengend sein? »War die Operation erfolgreich?«
»Sie ist weitgehend perfekt verlaufen.«
»Was heißt weitgehend?«
Der Ara nahm sich einen Moment Zeit und maß auf altmodische Art meinen Puls. Leise zählte er in sich hinein, während er auf das Chronometer an der Wand schaute. Dann legte er meinen Arm zurück auf die Liege und schaute mich wieder direkt an.
»Das heißt, dass die Operation gut verlaufen ist. Sie haben sehr gut auf die Betäubung reagiert. Dir Zellaktivator hat Sie stabilisiert, sodass der Eingriff keine Gefahr für Sie darstellte. Nur der Parasit war ein wenig ... nun ja, hartnäckig.«
Ich musste mich schon wieder räuspern. Meine Erwiderung blieb mir sprichwörtlich im Hals stecken.
Lebmik schaute mich nachdenklich an. Auf einmal kam Bewegung in ihn. »Entschuldigen Sie! Wie unaufmerksam von mir.«
Er gab der Schwester einen Wink. Diese erschien wenige Augenblicke später mit einem Glas Wasser.
Ich trank gierig. Danach war meine Stimme nicht mehr belegt. »Was meinen Sie mit hartnäckig?«
Der Arzt musterte mich ruhig von oben bis unten. Dann schaute er mir tief in die Augen. Nach einer Weile schien er zu einer Entscheidung gekommen zu sein. »Ihnen geht es gut?«
Ich bejahte.
»Sie fühlen sich wach und aufnahmefähig?«
»Natürlich!«, beeilte ich mich zuzugeben.
»Gut.« Er seufzte. »Sie wollen also um jeden Preis jetzt und hier eine Erklärung?«
»Auf jeden Fall bin ich neugierig«, gab ich zu.
»Also: Der Symbiont ... Bitte entschuldigen Sie ...«, korrigierte er sich schnell, als er mein verärgertes Hüsteln
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