PR Action 31 Das Erbe Des Divestors
und sandte damit immer wieder einen kurzen Funkspruch in Richtung des Mondes. »Wir sind mit den besten Empfehlungen ausgestattet. Was ich da übertrage, ist der Geheimkode des Thort persönlich.«
»Woher hast du den? Ich dachte, das sei ein gut gehütetes Geheimnis?«
»Lass es mich so sagen: Ein Freund gab ihn mir.« Saquola lächelte beim Gedanken an den alten Thort, der ihm schon vor längerer Zeit alle seine Kodes als Zeichen seines Vertrauens übergeben hatte.
Sentimentaler alter Mann, dachte Saquola.
Naalone hielt den Atem an, aber sie überwanden die Abwehrforts und den Verteidigungsparameter des Mondes, ohne dass das Feuer auf sie eröffnet wurde.
Langsam konnten sie deutlich einzelne Gebäude auf der Oberfläche erkennen. »Siehst du?«, fragte Saquola seinen Begleiter. »Das da vom ist der Gefängniskomplex.« Er deutete auf ein großes Gebäude am rechten Rand des Sichtbereiches.
»Ein gewaltiges Gebäude.«
»Ein so großes Sonnensystem verfügt über eine große Zahl an Verbrechern.« Saquola genoss es, solche und ähnliche halb philosophische Äußerungen in seine Reden einzubauen. Selbst bei nur einem Zuhörer konnte er der Versuchung nicht widerstehen.
»Was ist unser Ziel?«
Saquola deutete auf eine Bergspitze am Ostteil des Gefängniskomplexes. »Siehst du dort die abgeflachte Bergspitze mit dem klobig wirkenden Bau?«
Naalone schaute konzentriert nach vome. »Ja.«
»Das Ganze sieht ein wenig aus wie eine Sandburg, findest du nicht? Der Bau ist klobig, aus einzelnen monolithischen Bestandteilen zusammengesetzt. Riesenspielzeug, das man auf dem Mond Ferrols abgesetzt hat.«
Beide ließen ihre Blicke einen Moment über die Mondoberfläche schweifen. Wirklich, die Anlage sah aus, als bestände sie aus einem Guss. Es gab schießschartenähnliche Fenster und wuchtige, sich leicht verjüngende Ecktürme mit quadratischem Grundriss, die nur wenig über die Mauern des Gefängnisses aufragten.
»Sehr sicher sehen die Mauern nicht aus«, warf Naalone ein.
»Von hier flieht niemand. Wer die Mauern überwindet, der ist immer noch auf einem Mond gefangen, von dem es kein Entrinnen gibt.« Saquola umfasste die ganze Anlage in einer einzigen Handbewegung.
»Auf der Erde konnte ich einige dieser terranischen Burgen besichtigen. Sie liegen fast alle auf dem Kontinent, der Eu-
ropa heißt. Riesige, zyklopische Festungsanlagen aus einer dunklen Zeit der Geschichte, die sie euphemistisch Mittelalter nennen.« Er wandte sich zu Naalo-ne. »Ist alles vorbereitet?«
»Ich bin jederzeit bereit, auf deinen Befehl hin den Impuls zu senden. «
»Gut. Die Mitglieder des Korps sind instruiert und warten auf ihren Einsatz.«
Saquola schwieg einen Augenblick. Er genoss seine Macht. Jetzt werde ich die bösen Gefangenen aus der Burg befreien und den guten König stürzen, dachte er bei sich.
»Los!«, befahl er Naalone.
Dieser löste die Fernzündung aus. Inmitten des Komplexes wölbte sich das Dach eines der Ecktürme auf.
Ein gewaltiger Flammenball schoss nach oben, breitete sich zu einer glühenden Wolke aus und sackte unter der geringen Gravitation des Mondes nur langsam wieder ein.
»Endlich«, murmelte Saquola zu sich selbst. »Endlich.«
ENDE
Zwar ist es gelungen, den Parasiten aus Perry Rhodan zu entfernen, doch die Probleme im Wega-System sind damit nicht geringer geworden - und Saquola hat bereits die nächste Phase seines Plans eingeleitet. Gleichzeitig stehen nach wie vor die Raumschiffe der Springer und Überschweren im System und binden die Einheiten der Solaren Flotte.
Dennoch sind die Terraner nicht untätig. Sie sind auf der Spur Saquolas und seines dunklen Korps - und diese führt zum allerersten außersolaren Stützpunkt der Menschheit ...
Im nächsten Band von PERRY RHODAN-Action führt uns Marc A. Herren zum einzigen Mond des 28. Planeten der Wega. Sein Roman erscheint in zwei Wochen unter dem Titel:
EISMOND IRIDUL
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