PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe
war völlig klar, doch seinen Körper spürte er kaum noch. Nur an einigen wenigen, anscheinend beliebig ausgewählten Stellen breitete sich so etwas wie ein ziehender Schmerz aus.
Nur ganz allmählich wurde ihm klar, dass er seinen Körper noch immer mit der JOURNEE gleichsetzte. Er war das Schiff, und er nahm das Schiff nicht wahr, und das konnte nur bedeuten ...
Nein!
Langsam, unendlich langsam, stellte sich wieder ein Gefühl für die JOURNEE ein. Zim nahm hier ein paar Daten wahr, dort ein paar Schadensmeldungen, da ein paar einsetzende Systeme. Allmählich bekam er einen rudimentären Überblick vom Zustand des Spürkreuzers. Zahlreiche Aggregate und Geräte hatten deutlichen Schaden genommen. Die Überlichttriebwerke waren ausgefallen, die Ortung ebenso, die Syntronik versuchte, mit wenigen Prozent ihrer üblichen Kapazität ein Minimum an lebensnotwendigen Systemen zu betreiben.
Zim schössen Tränen in die Augen. Sein Schiff ...
Dann hörte er ein leises Summen. »Ja«, flüsterte er, »ja!« Interne Reparaturmechanismen waren angelaufen und versuchten, die Schäden zu beseitigen, die sie beseitigen konnten. In seiner SERT-Haube bildete sich zögernd ein Holo. Zim hatte auf die Ortung gehofft, aber es war ein Innenbild, eins aus der ...
Dem jungen Emotionauten stockte der Atem. War das die Zentrale?
Es musste die Zentrale sein, auch wenn er sie kaum wiedererkannte. Die meisten Stationen schienen nur noch Trümmerhaufen zu sein. Dichter Rauch nahm ihm zum größten Teil die Sicht, wurde nur langsam von automatischen Systemen abgesogen. Hier und dort schwelten noch Brände.
Wie nach dem Durchbruch waren überall Roboter im Einsatz, aber jetzt handelte es sich hauptsächlich um Medorobs. Zim sah Perry Rhodan, auf dem Rücken vor seiner Station liegend, aus mehreren Wunden heftig blutend, ein Bein seltsam abgewinkelt, eine Hand auf einen klaffenden Riss in der Brust gedrückt.
Dicht neben ihm lag Benjameen da Jacinta, aber auf dem Bauch, die Arme ausgestreckt, ein Bein angezogen, als wolle er unbedingt über den Boden kriechen, hin zu ... Tess ?
Zim hörte ein leises Stöhnen, dann fiel eine zweite Person ein, und eine dritte. Einige leben also noch, dachte er. Bei Perry Rhodan war er sich da keineswegs sicher, auch wenn ein Medorob den Residenten behandelte.
Dann sah Zim, zu wem der Arkonide hatte kriechen wollen, bevor er bewusstlos geworden ... oder gestorben war? Nein, dachte der Emotionaut, nein. Nicht zu Tess, sondern zu Norman. Der kleine Klonelefant lag mit halb abgerissenem Rüssel in einer riesigen Blutlache tot am Boden, tot, es konnte nicht anders sein, diese Wunden konnte kein Wesen überleben, und mochte es auch noch so zäh sein.
Norman, den sie fast jeden Tag aus der Zentrale scheuchen mussten, dem sie immer wieder auf seinen Streifzügen begegneten, wenn er durch die Gänge des Schiffs watschelte, um die Besatzungsmitglieder um Kekse anzubetteln. Mittlerweile hatten sich fast alle mit Leckerchen für den kleinen Burschen eingedeckt, und fast alle hofften, ihm zu begegnen, ihm etwas zustecken zu können, auch wenn Tess und Benjameen das nicht gern sahen.
Normern ...
Hatte Benjameen versucht, mit letzter Kraft zu ihm zu kriechen, da er Tess nicht erreichen konnte, weil sie vielleicht schon tot war, um wenigstens dem Klonelefanten in den letzten Augenblicken Trost zu spenden und den Abschied zu erleichtern?
Falls ja, hatte er es nicht geschafft...
Zim wurde klar, dass niemand außer ihm den letzten Schlag, den Streifschuss der Intervallkanone, einigermaßen heil überstanden hatte. Niemand.
Abrupt manifestierten sich vier, fünf Ortungsholos in der SERT-Haube. Zim musste nur den Blick auf das richten, das er betrachten wollte, und es überlagerte die anderen und drängte sie in den Hintergrund und an die Seiten zurück. Noch stabilisierten sie sich, waren verschwommen. Die Syntronik-Systeme hatte ihre Mühe damit, die Daten in dreidimensionale Bilder umzusetzen.
Zuerst wurde ein reines Datenholo gestochen scharf. Zim überflog die Werte. Erstaunt stellte er fest, wie gut seine Ausbildung doch war. Von einem Augenblick zum anderen dachte er nicht mehr an die Verletzten oder Toten in der Zentrale, nur noch an das Schiff, und wie er es vielleicht retten konnte. Jetzt konnte er sich einen Überblick verschaffen, etwas unternehmen, und diesem Ziel galten all seine Gedanken.
Positionsdaten rollten auf dem Holo ab. Die Ortungssysteme arbeiteten wieder mit einigen Prozenten ihrer
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