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PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

Titel: PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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deinen Gedanken reißen sollen.« Er strich seinen grauen Schnauzbart glatt und zwinkerte verschwörerisch. »Ich könnte, glaube ich, gefahrlos ein Monatsgehalt darauf verwetten, dass ich weiß, um welches entzückende Persönchen es dabei gegangen ist.«
    Zim spürte, wie er errötete, und ärgerte sich darüber.
    Bruno hatte natürlich Recht. Raye, Raye, Raye Coro na… In jeder freien Minute dachte Zim an sie. Die tefrodische Medikerin hatte ihm den Kopf verdreht, so gründlich wie schon lange niemand mehr. Und dabei würd e er sie aller Wahrscheinlichkeit nach nie Wiedersehen! Die schlanken, feingliedrigen Hände, die hellbraunen Mandelaugen, den Flaum auf ihrer Wange, unter dem Ohr, so zart, dass man ihn nur im Gegenlicht erkennen konnte… Zim trat sich im Geist selbst in den ohnehin bereits lädierten Hintern und konzentrierte sich auf das Hier und Jetzt.
    »… in anderer Leute Privatsachen einmischen!«, schalt Vorua Zaruk gerade den Cheftechniker. »Du altes Scheusal weißt ja überhaupt nicht, was Liebe ist. Aus dir spricht der pure Neid!«
    »Oho, Mädel!«, konterte Bruno. »Wer sagt dir, dass ich mich nicht seit Wochen schlaflos in meiner einsamen Liegestatt wälze, weil du, Holdeste der Holden, meinem Flehen unverständlicherweis e noch immer nicht nachgegeben hast?«
    »Dein Schnarchen«, versetzte Vorua trocken. »Das man noch drei Decks weiter hört, ob man will oder nicht.«
    Zim stimmte in das Gelächter der anderen ein; ein wenig gekünstelt zwar, weil das Pochen in seinem Gesäß immer schlimmer wurde. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. In wenigen Minuten begann seine Schichtacht Stunden Sitzen, vielleicht auch mehr, falls sie in Bedrängnis gerieten. An Krankenstand auch nur zu denken, verbot sich in der gegenwärtigen Situation von selbst. Er war unersetzlich, der einzige Emotionaut an Bord. Normalerweise spürte er den Pilotensessel nicht, weil dieser sich millimetergenau an seine Körperform anpasste. Aber verfügte der Syntron auch über eine Subroutine fü r tollpatschige Jungpiloten mit geprelltem Steißbein?
    Vielleicht sollte er Mimo, den Bordarzt, fragen. Obwohl ihm eine gewisse Medikerin tausendmal lieber wäre…
    Mehr Gelächter. Wie? Ah, Bruno Thomkin gab eine seiner berühmt-berüchtigten Anekdoten über die Arbeit in den Werften von Luna zum Besten. »Und was, glaubt ihr, steckt in der Düse fest? Ein ausgewachsener Siganese! Drauf meint der Pro jektleiter…«
    Zim hörte nur mit halbem Ohr hin. Er stocherte in seinem Essen herum. Hochwertige Nahrungsmittel, exakt auf seine persönlichen Bedürfnisse und Vorlieben abgestimmt. Und derzeit wohl zusätzlich mit Appetitmachern angereichertdenn natürlich würde der Syntron mittlerweile registriert haben, dass Zim Gewicht verlor. Die JOURNEE achtete penibel auf das leibliche Wohl ihrer Mannschaft. Sie war zwar mit einem Durchmesser von hundert Metern ein relativ kleines Schiff, wenngleich ein speziell für Kommandoeinsätze modifiziertes; und ein Gutteil ihres Volumens füllten die Metagrav-, Gravojetund Protonenstrahl-Impulstriebwerke, der neu entwickelte Multi-Hyperzapfer, die Schwarzschild-Reaktoren, der Not-Fusionsmeiler und all die anderen Aggregate aus.
    Doch blieb immer noch genügend Platz für eine Mannschaftssektion, die es mit manchem Spitzenhotel aufnehmen konnte. Sogar einen kleinen hydroponischen Garten gab es , der echtes, richtig knackiges Frischgemüse lieferte: Melanini, Tomatika, Sellarotten.. Aber heute hätten ihn auch pures Protein oder ledig e Konzentratriegel um nichts weniger gereizt. Lustlos würgte er einen weiteren Bissen hinunter.
    Auf Cyrdan, ja, das war etwas anderes gewesen. Da hatte ihm das Essen geschmeckt. Sogar in der Klinik.
    Wo er Raye kennen gelernt hatte.
    Ach, Raye…
    Er spürte eine zarte Hand auf seinem Unterarm. Nein, eher eine Pranke, schwer und rau, mit dunkler, grobporiger Haut. Oh. Er blickte auf. Vorua Zaruk, nur eineinhalb Meter groß, doch in den Schultern fast ebenso breit, grinste ihn verständnisvoll an.
    »Unser Dienst beginnt gleich«, sagte die Epsalerin, die für die Offensiv– und Defensivbewaffnung der JOURNEE zuständig war. »Iss in Ruhe fertig. Wir gehen schon mal vor, okay?« Sie puffte Bruno kameradschaftlich in die Seite. »Komm, Klappergestell!«
    Das ungleiche Paar schob sich an den Tischen vorbei Richtung Ausgang, wobei sich der lang aufgeschossene, spindeldürre Techniker deutlich leichter tat als die Waffenexpertin. Ihre vierschrötige Gestalt und der

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