Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

Titel: PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
Vom Netzwerk:
ein fruchtbarer gewesen, und das allgemeine Klima gerade so angenehm und erholsam wie die Witterungsverhältnisse auf dem Botschaftsplaneten selbst.
    Bis die brennenden Schiffe aufgetaucht waren…
    Xeder hielt den Atem an und lauschte in die Nacht hinaus. Eine laue, süßliche Brise trieb ihm die Walzermusik aus der Botschaftsresidenz zu. Vom nahen Park erklangen Tierstimmen. Undnein, er hatte sich nicht getäuscht: Aus Richtung der Residenz nähert en sich Schritte, durch weiche Sohlen gedämpft, so dass sie kaum zu hören waren. Er drückte sich tiefer in das Dunkel des Hangartores. Eine vollständig in Schwarz gekleidete Gestalt eilte mit geschmeidigen Bewegungen an ihm vorbei. Obwohl das Gesicht hinter einer Kapuze verborgen war, glaubte Xeder, den Mann erkannt zu haben. Es handelte sich, dessen war er sich fast hundertprozentig sicher, um den Kulturattache der terranischen Botschaft, Aldus Chamberlain.
    Xeder ließ ihm einige Sekunden Vorsprung, in denen er seinen Frack mit wenigen Handgriffen in eine ähnliche Tarnkombi verwandelte. Dann huschte er hinterher.

 
    Eine Zeit lang bewegten sich der Terraner und der ihm in wechselndem Abstand folgende Arkonide beinahe lautlos durch die unbelebten nächtlichen Gassen und Alleen. Schließlich wurde es Aldus zu bunt. Auf einem kleinen Platz, in dessen Mitte ein von Orchideen und Hibiskus umwucherter Springbrunnen plätscherte, blieb er stehen, drehte sich um und rief leise: »Genug der Scharade. Zeig dich, Xeder, ich weiß, dass du da bist.«
    Er setzte sich auf den Brunnenrand, fingerte ein Nikotinstäbchen aus seiner Jackentasche, entzündete es mit dem Laser seines Multifunktionsgeräts, rauchte genüsslich vor sich hin und wartete, bis sich die schlanke, fast zwei Meter große Gestalt aus den Schatten löste und zu ihm gesellte.
    »Empfindlichere Naturen könnten es als Affront auffassen, dass du unseren Empfang nur so kurz mit deiner Anwesenheit beehrt hast, mein Freund«, hauchte er spöttisch. »Haben unsere bescheidenden Speisen und Getränke deinen verwöhnten Gaumen so sehr beleidigt, Hochedler? Oder war dir das Musikprogramm zu altmodisch?«
    »Sehr witzig. Meine Ahnen haben schon Symphonien komponiert, da habt ihr noch auf den Bäumen gehockt und euch vor dem Feuer gefürchtet«, knurrte der Arkonide missmutig. »Können wir uns das Geplänkel sparen? Wie hast du mich bemerkt, und wo willst du hin?«
    »Das sind viele Fragen auf einmal, Wertester. Der Reihe nach: Er stens, gern. Zweitens, über allen Eingängen befinden sich von mir höchst persönlich installierte Mikrokameras, deren Bilder ich hiermit«, er öffnete die Hand und zeigte seinem Gegenüber das Multifunktionsgerät, »per Funk abrufen kann. Und drittenskannst du dir das wirklich nicht denken?«
    Xeder da Norians rote Augen tränten, was bei Arkoniden ein Zeichen der Erregung darstellte. »Verstehe. Aber wie kommen wir rein?«
    »Moment, ich glaube, ich habe mich gerade verhört«, wisperte Aldus. »Sagtest du soeben >wirwir< bezeichnet den Plural, also die Mehrzahl, und daher liegt hier eindeutig ein schwerer grammatikalischer Fehler vor. Denn ichSingular!werde dort ganz allein hingehen, klar?«
    Ein faustgroßer Nachtfalter hatte sich auf Xeders Schulter niedergelassen. Der Arkonide verscheuchte ihn mit einer ärgerlichen Handbewegung und sagte flach: »Klartext, Chamberlain. Du bist, unterstelle ich einmal, ebenso gründlich in Dagor-Nahka mpftechniken ausgebildet worden wie ich, und über die gemütlichen Jahre auf Chemtenz ebenso verweichlicht. Du führst etliche nette, kleine, recht tödliche Spielzeuge mit dirich nehme an, in etwa die selben wie ich. Wenn wir uns also hier, oder auch drei Gassen weiter, gegenseitig auszuschalten versuchen, wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit einige Zeit in Anspruch nehmen. Zeit, die wir nicht haben. Kurzwir gehen gemeinsam oder gar nicht.«
    Aldus schnippte den Rest des Rauchröllchens in den Springbrunnen. »Klartext, sagst du?«
    Xeder lachte verhalten. »Ich hatte bislang gedacht, dass du das Interkosmo recht passabel beherrscht«, flüsterte er. »Aber ich leiste dir von Herzen gern Entwicklungshilfe. Besagte Vokabel drückt aus, dass man ohne viel Herumgerede…«
    »Schluck’s runter. Oder massier’s dir von mir aus in deine makellos gefönte weiße Haarpracht.« Er blickte auf die Zeitanzeige seines Geräts. »In Kurzfassung: Woher kommen die

Weitere Kostenlose Bücher