Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

Titel: PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
Vom Netzwerk:
»Dein Plan der Ahnen«, sagte er, und seine Stimme bebte dabei, »stinkt zum Himmel. Dein Plan der Ahnen ist ein Rieseneimer verjauchter Gedankenpisse.«
    »Du erhebst dich über deine Mitlebenden, Martan«, sagte Ani Gompa. »Du erhebst dich gewaltig.«
    »Aber es können doch nicht einfach alle Selbstmord machen, nur weil irgend so ein Pflanzengeist sagt, das wäre eine tolle Sache, denn dann würden die Energien irgendwie in diesen Nukleus schwirren und ihn stark machen, und alles wird wieder gut!«
    Ani Gompa sagte nichts. Sie saß dort auf der Schaukel und sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. Sie wirkten im Sonnenschein fast schwarz.
    »Du«, sagte Martan, als es ihm dämmerte. »Du willst da mitmachen. Stimmt's?«
    Ani Gompa nickte.
    »Obwohl du noch gut und gern fünfzig muntere Jahre vor dir hast? Obwohl du noch so gut aussiehst? Obwohl du noch so gern feierst? Obwohl du noch so voller Pläne steckst?«
    Ani Gompa nickte. »Eben drum«, sagte sie.
    »Und die anderen?«
    »Die meisten haben Angst«, sagte Ani Gompa. »Angst vor den
    Invasoren und Angst vor dem Plan der Ahnen. Also reden sie. Kauen alles durch.«
    Und Lily Yo? , dachte Martan.
    Er räusperte sich. »Und Lily Yo?«
    »Die hat auch Angst«, sagte seine Mutter und fing wieder zu schaukeln an. »Geh mal.«
    Martan war wie vor den Kopf geschlagen. Benommen stapfte er den Trampelpfad entlang, der sich durch die Gartenmitte schlängelte, um Beerenbüsche, an Wasserfiltriertonnen vorbei, zwischen Baustoffhaufen und Wäscheleinen und Kugelbeeten hindurch.
    Und wenn Lily Yo auch so dachte wie Ani Gompa? Wenn sie sich auch dazu entschloss, ihr Leben wegzuwerfen?
    Bange näherte er sich der orangegelben Hütte. Die Schiebetür stand offen.
    Ich werde es wissen, wenn sie mich ansieht , dachte Martan. Ich werde ihren Augen ansehen, wie sie sich entscheidet.
    Aber als Martan an das Bett trat, waren Lily Yos Augen geschlossen. Sie schlief. Sie lag da, auf der Seite, mit rundem Rücken, und Beule lag vor ihrem Bauch zusammengekuschelt wie in einem Nest.
    In den nächsten Tagen nahm Martan an mehr Rederunden teil als sonst in einem Jahr. Wie es aussah, kam es überall zu Versammlungen. Überall in der Gartenstadt Third, überall auf dem Planeten Thirdal wurde der Plan der Ahnen rundgeredet.
    Und je länger die Leute über ihn sprachen, je öfter sie ihn überschliefen, desto stärker traten sie für ihn ein.
    »Sollen die Profitler sich doch selber retten mit ihren Waffen, ihren Soldaten, ihren Raumflotten«, sagten die Leute, die gegen den Plan waren.
    »Scheuklappenmentalität«, erwiderten die Leute, die ihn befürworteten. »Und selbst, wenn das klappen sollte, ist damit für den Kosmos doch überhaupt nichts gewonnen, ist keinerlei Heilung erfolgt, ist einfach nur Gewaltakt auf Gewaltakt gehäuft worden, wie immer.«
    »Wenn wir den Kosmos jedoch als einen Garten betrachten oder als einen sich entfaltenden Organismus«, sagten sie, »wird rasch klar, was ein Aufgehen in den Nukleus bedeutet: Eine Düngung mit geistiger Substanz. Eine Befruchtung. Eine Chance auf Wachstum, eine Chance auf Entwicklung.«
    »Und zwar für alle«, sagten sie. »Für uns, die wir schon so weit fortgeschritten sind. Für die Wesen im Nukleus, die sich als jung und unerfahren begreifen. Für all die Völker Hathorjans, die weiterleben können.«
    »Für welche Völker denn?«, fragten die anderen. »Für wie lange denn?« Und sahen selbst, dass es die Angst war, die aus ihnen sprach.
    »Aber wie soll das denn gehen?«, fragten sie. »Wie wollt ihr das denn machen? Wie wollt ihr überhaupt zum Nukleus kommen? Wir haben doch gar keine Raumschiffe mehr.«
    »Erinnert ihr euch noch an diese beiden Jungen, die damals auf dem alten Raumhafen heimlich eine Yacht flott gemacht haben? Die ANGUARI? Damit können sie zu Perry Rhodan fliegen und ihm unsere Hilfe anbieten. Dann kann er uns abholen, wenn er will.«
    »ANGUARI? Die Angu mit den Erden macht? Ein schöner Name«, sagten manche.
    »Was waren das noch mal für zwei Jungs?«, fragten andere, die gern Geschichten hörten.
    »Shevek hieß der eine«, sagte jemand.
    »Dieser verrückte Spielzeugmacher?«
    »Genau der.«
    »Und der fliegt das Ding?«
    »Glaube kaum. Der will mit dem ganzen Kram nichts zu tun haben. Hat sich mit ein paar Kindern und Jugendlichen in die Wälder abgesetzt, heißt es.«
    »Und der andere? Was ist mit dem?« Der andere war Martan Yaige. Martan weigerte sich zu fliegen.
    »Schränke unsere Freiheit nicht

Weitere Kostenlose Bücher