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PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

Titel: PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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wilder als die Hohlwege durch die Landschaft schlängelten. Lagerfeuer und Lampen flimmerten wie gelbe warme Milchschwärmer überall in den Gärten. Als sie über die Hochhausruine beim alten Hafen hinwegflogen, konnten sie deutlich die kleinen Hütten ausmachen, die irgendwelche Leute in die schroffen Außenmauern gebaut hatten.
    »Der Garten, in dem ich wohne«, sagte Martan ein wenig später. »Das da unten müsste er sein.« Er ließ die ANGUARI sinken, und richtig: Es war der Garten, in dem er wohnte. Er streifte kurz die höchsten Ruten vom Wald der Ahnungslosen.
    Damit sie etwas zu reden haben , dachte er und musste wieder an dieses bescheuerte Schild denken. Dann lenkte er das goldene Raum-Ei zum Raumhafen zurück.
    »He, sieh doch«, sagte Kumbwai ständig. »Sieh dir das an, Mann!«
    Irgendwann wollte Martan es sich nicht mehr verkneifen: »Nicht schlecht, so eine hochgezüchtete, entfremdete TechnoKultur, hm?«
    Aber Kumbwai lachte nur. »Stell dir Hunderttausend von den Dingern vor. Stell dir den Hafen vor, den stumpfen, öden, verseuchten Boden unten, das Gewimmel in der Luft. Stell dir die Fabriken vor, in denen die Dinger gebaut werden. Stell dir vor, du darfst so ein Ding nie fliegen, weil du zu arm dazu bist. Darfst sie nur dein Leben lang mitproduzieren. So viel Neid, Mann, so viel Neid. Oder stell dir vor, du kommst da bloß rein in so ein Ding, wenn du deinen Körper an den Besitzer von so einem Ding verkaufst.« Kumbwai ließ die Knie auseinander fallen. »Kauf mich, kauf mich«, grunzte er und rieb sich den Schritt. »Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise.«
    »Schon gut, Mann. Hab's kapiert«, sagte Martan und brachte die ANGUARI zum Trudeln.
    »Aah!«, rief Kumbwai begeistert. »Ich muss gleich kotzen! Ich muss gleich kotzen!«
    »Kommst du von deinen Pilzen eigentlich auch noch mal runter?«, sagte Martan und fing die ANGUARI kurz vor den Hafenruinen so heftig ab, dass sie beide einen Augenblick lang in den Gurten hingen.
    »Von welchen Pilzen?«, fragte Kumbwai und türmte den Turban zurecht. »Ich ess doch keine Pilze. Ich bin doch nicht bescheuert.«
    Martan stöhnte auf. Dann senkte er die ANGUARI, rumms, auf den Boden und schaltete sie aus. Er schnallte sich ab, ging zur Tür, drückte den Öffnungsmechanismus. »Kommst du?«
    Die Spirale drehte sich auf. Diesmal konnten sie ganz bequem hinunter auf den Boden steigen. Martan zückte seine FernBedienung und drückte den Knopf.
    Nichts tat sich. Er drückte noch einmal. Wieder nichts.
    Da half kein Schütteln und kein Klopfen: Die Luke der ANGUARI blieb offen. Nur die Bordlichter gingen nach einer Weile aus.
    »Och«, machte Kumbwai. »Ist das Ding jetzt etwa kaputt?«
    »Glaube nicht«, sagte Martan. »Das wird nur diese FernBedienung sein. Aber die Luke geht nicht mehr zu.« Er sah den dürren Mann mit den Filzlocken ernst an. »Dass du mir ja nicht mal eben eine Runde damit drehst, wenn ich nicht da bin«, sagte er. »Wir brauchen dieses Schiff. Alle anderen sind Schrott. Die kannst du komplett vergessen.«
    »Nee, wie kommst du denn darauf. Ich flieg doch nicht einfach mit 'nem Raumschiff, Mann. Ich bin doch nicht bescheuert«, sagte Kumbwai und strahlte ihn an. Die Harmlosigkeit in Person.

Kapitel 14
     
    11. April
     
    Flackernd ging die Deckenbeleuchtung an. Raye ging zur Untersuchungsliege und riss den Vorhang zur Seite.
    »Grek«, sagte sie.
    Der Maahk saß auf der Liege, die tentakelähnlichen langen Arme um den Oberkörper geschlungen, und wiegte sich hin und her. Er hatte die vier Doppelaugen zugekniffen, die oben auf dem Grat seines bogenförmigen, fest mit den Schultern verwachsenen Kopfes saßen. Sein breiter, horniger Mund mit den Raubtierfängen war weit aufgerissen. Er schrie unter seinem Helm. Und er hatte die Musik aus seinen Innenlautsprechern anscheinend auf volle Lautstärke gestellt.
    Raye wartete, bis er wieder mit einem Schrei fertig war.
    »Grek!«, sagte sie dann und rüttelte sacht an seinem Helm.
    Der grau geschuppte Wasserstoffatmer zuckte zusammen und riss die Augen auf. Er fummelte an seinen Anzugreglern herum.
    »Es tut so weh!«, dröhnte er dann. »Es tut so weh!«
    Raye schloss rasch die Tür zum Flur. Sie drehte sich zu ihm um. »Wo tut es weh?«
    »In der Brust!«, dröhnte der Maahk. »Er war mein WahlBruder, und nun ist er nicht mehr da, und er ist nur wegen mir dorthin gegangen!«
    »ShouKi.«
    »Jaaa!« Der Maahk schloss die Augen und schaukelte sich wieder hin und her.
    Raye sah auf die

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