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PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

Titel: PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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ebenfalls nur keuchend Luft holen.
    Raye Corona, du blödes Stück , dachte sie. Die Lage hatte sich bestimmt schon entspannt, nachdem die letzten Atto sich aus dem Spital verkrümelt hatten. Und dann musst du kommen und alles erst richtig anheizen!
    »Was ist denn in diesen verfluchten Maahk gefahren?«, hörte sie einen der Soldaten hinter sich. »Das gibt ein Blutbad. Der zerreißt diese Kerlchen doch in der Luft.«
    »Muss nicht sein«, hörte Raye eine Soldatin. Dann erklang das charakteristische satte Klicken des Drehreglers, mit dem bei einem tefrodischen Strahlengewehr die Intensität eingestellt wurde. Es war fast so laut wie in den Trivid-Krimis. »Soll ich ihn schlafen legen?«, fragte die Soldatin.
    Und dann erklang dieses gewaltige Brüllen in einer Toreinfahrt auf der anderen Straßenseite.
    »Verdammte Scheiße, was ... was ist denn das?«, sagte die Soldatin hinten beim Eingang.
    Raye stand auf. Langsam, weil ihr immer noch schwindelig war. Je höher sie kam, desto mehr sah sie von dem Wesen, das sich drüben mit seinen vier Armen aus der Toreinfahrt schob. Es füllte das Viereck fast aus.
    Drei Augen glühten rot über einem breit grinsenden Maul voller Reißzähne. Das Geschöpf war tiefschwarz, doppelt mannsgroß und nackt. Erst, als es mit wiegenden Schultern näher kam und Kraftfahrzeuge, die ihm im Weg standen, einfach zur Seite schob, sah Raye die Reste von Kleidung, die in Fetzen von dem mächtigen Leib hingen.
    »Was ist das für ein Vieh?«, fragte die Soldatin am Eingang und klickte hektisch mit ihrem Strahlengewehr herum.
    »Ein Haluter, Schätzchen«, flüsterte jemand. »Ein verfluchter Atto, der sich in einen Haluter verwandelt hat!«
    Der nackte Haluter hatte die vorderste Reihe der Atto erreicht, die vor ihm auseinander liefen wie Bugwellen. Er beugte sich vor, rammte seine vier Hände in die Straße, riss vier Hand voll Pflastersteine heraus und zermalmte sie zwischen seinen Fingern. Dann richtete er sich auf, die Beine breit gespreizt. Raye sah ihm unwillkürlich zwischen die kurzen Säulenbeine, konnte aber keinerlei Geschlechtsmerkmale ausmachen. Er hob die vier Arme, ließ sie kampfbereit pendeln. Falls es irgendwo in dieser Sterneninsel Hathorjan ein Volk gab, das einen Gott des Zorns anbetete, sah er bestimmt so aus.
    »ShouKi-Mörder!«, dröhnte der Haluter. »Komm her, wenn du spielen willst!«
    »Ich werde mich hüten«, sagte Grek-665½.
    Und Raye wurde von seinen Tentakelarmen umschlungen und durch die Lüfte davongetragen.

Kapitel 15
     
    26. März
     
    »Shevek«, sagte Martan und beugte sich über den Graben.
    »Was hast du mit deinen Haaren gemacht?«
    Sein ältester Freund ruckte unten im Graben mit dem geschorenen Kopf nach oben. »Was ich will.« Dann versenkte er seinen Spaten wieder im Boden und schleuderte die Erde hinaus auf den lang gezogenen Haufen, der den Graben säumte.
    Auf Sheveks Hinterkopf prangte ein langer, verschorfter Schnitt von einem Rasiermesser. Er trug keinen schwarzen Plastikkittel mehr über der Hose, sondern ein schwarzes Hemd.
    »Klar«, sagte Martan. »Aber warum?«
    »Neue Zeiten erfordern neue Verhaltensweisen.« Shevek schaufelte verbissen weiter.
    »Es war gar nicht so leicht, dich zu finden«, sagte Martan. »Ich musste erst die Alten fragen.«
    Shevek nickte. Seine Augen waren zu Schlitzen zusammengekniffen. »Das haben wir schon geklärt.«
    Mit »wir« meinte er wahrscheinlich das halbe Dutzend Kinder und Jugendliche, die ihm beim Ausheben des Grabens halfen. Anhand der gerodeten Ringfläche ließ sich erahnen, dass der Graben einmal die Zelte und Unterstände umschließen sollte, die zwischen den Bäumen zu sehen waren.
    »Und wieso buddelt ihr hier rum?«, versuchte Martan es witzig klingen zu lassen. Er hatte ein enges Gefühl in der Brust. Die kleine Gruppe wirkte so ernst, so hart, so abweisend. Zwei der älteren Kinder hatten sich ebenfalls die Schädel rasiert. Und fast alle trugen irgendein schwarzes Kleidungsstück.
    »Wir errichten einen Palisadenzaun«, sagte Shevek. »Uns wird niemand abholen kommen.« Er starrte Martan an. »Sie können schicken, wen sie wollen.«
    »Mich hat niemand geschickt«, sagte Martan. Er griff in seine Trommel. »Ich hab hier ein technisches Problem.«
    Shevek starrte den schmalen, schwarzen Zylinder verständnislos an.
    »Das ist die Fern-Bedienung von der ANGUARI«, half Martan ihm auf die Sprünge. »Ist lange her, dass du sie in der Hand gehalten hast.«
    »Mehr als lange«, sagte

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