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PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

Titel: PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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»Kemwerem?«
    »Ja, Kemwerem. Was hast du? Er ist doch einer von uns. Wir gehören zusammen, nicht wahr? Ich dachte, wir dürfen ihn nicht ...« Inahin brach ab.
    Kemwerem!
    Kemwerem, der sich mit aller Kraft in sein neues Leben gestürzt hatte. Der noch im ersten Jahr seinen gesamten Körper hatte modifizieren lassen. Der es unübersehbar genoss, seine schwächliche alte Hülle abzustreifen, um endlich wieder selbst zu agieren, mit eigenen Händen zu zerstören, zu morden.
    Kemwerem . einer von ihnen?
    »Das hättest du nicht tun dürfen!«, stieß Takegath hervor. »Wir .«
    Das Sterben begann mit dem Einschlag einer Gewehrgranate. Das Geschoss verfehlte die Brüder um eine Handbreit und bohrte sich in die durchweichte Wand des Grabens. Ein dumpfer Knall verschluckte Takegaths Worte, dann schlug eine Druckwelle aus feuchter Erde gegen ihre Kampfanzüge.
    Die Gefechtssysteme der Anzüge reagierten gedankenschnell. Ein Infrarotbild erschien auf der Innenseite von Takegaths Helm. Er sah einen roten Schemen. Auf halber Höhe war eine glühend weiße Linie, die auf ihn und seinen Bruder zeigte. Takegath riss den Strahler hoch und drückte ab. Der Schemen zerbarst, zerfetzt von zwei Energiestrahlen - Inahin hatte mit derselben Schnelligkeit reagiert.
    »So viel zu unserer Überraschung!«, brüllte Takegath. »Los! Durchmarsch!«
    Er richtete sich auf, schüttelte die feuchte Erde ab. Der Schlammfilm rutschte von der abweisenden Außenfläche seines Helms. Die restlichtverstärkte Darstellung kehrte zurück. Als Takegath aus dem Graben schnellte, sah er einige Meter weiter Feuer, das auf einem verkohlten, zusammengeschrumpften Körper züngelte. Der Gilantir-Schütze.
    Die Brüder rannten geduckt los. Sie liefen im Zickzack, achteten darauf, einen Abstand von 20, 30 Schritten zu halten, um kein gemeinsames Ziel zu bieten. Die Gefechtssysteme ihrer Anzüge übernahmen die Führung. Blaue Pfeile im Helmdisplay zeigten den Brüdern den optimalen Weg durch die Stellungen der Gilantir, gelbe mögliche Alternativrouten, errechnet auf Grund der Aufklärungsdaten und Ergebnisse der integrierten Orter und Spürer. Takegath folgte widerwillig den blauen Pfeilen. Die Positroni-ken der Gefechtssysteme konnten weit besser den Überblick behalten, die Datenströme verarbeiten und einordnen, aber Takegath misstraute der falschen Sicherheit, die sie vermittelten.
    Die Pfeile suggerierten einen besseren Spaziergang, aber Takegath hatte bereits zu viele Gefechte erlebt, um zu wissen, dass dem nicht so war -insbesondere heute nicht, da die Vorgabe maximale Schnelligkeit war -und die Empfehlungen des Gefechtssystems nur auf einer lückenhaften Datenbasis beruhten.
    Hinter den Grundmauern eines ehemaligen Verwaltungsgebäudes verbargen sich zwei Hand voll Gilantir, um ihnen in den Rücken zu fallen. Takegath und Inahin umgingen die Ruine in einem weiten Bogen, geführt von blauen Pfeilen, dann eröffneten sie das Feuer. Die gekoppelten Gefechtssysteme sorgten dafür, dass jeder der Brüder andere Gilantir unter Beschuss nahm. Einen Herzschlag später waren die Wesen tot.
    Sie drangen weiter vor, nahezu direkt auf das Zentrum des Kessels zu, dem Ort, an dem sich früher einmal der Regierungspalast der Gilantir befunden hatte. Von Zeit zu Zeit trafen sie auf Gilantir, aber ihre Gegenwehr war unorganisiert und ineffektiv. Die Soldaten vergingen meist im Feuer der Brüder, noch bevor sie einen gezielten Schuss abgeben konnten.
    Einmal wollte ein Trupp Gilantir sich ergeben. Inahin, dem das Gefechtssystem diese Gegner zugeteilt hatte, verharrte in der Bewegung, den Strahler auf die gedrungenen Wesen gerichtet, die ihm ihre Stummelarme flehend entgegenstreckten. Inahins Finger lag auf dem Auslöser, aber er betätigte ihn nicht.
    Takegath übernahm es für ihn.
    »Was ist los mit dir, Bruder?«, herrschte er ihn an, als sie weiterhetzten. »Was wolltest du mit ihnen tun? Sie laufen lassen, damit sie uns in den Rücken fallen?«
    »Aber ich . wir dürfen .« Inahin machte eine trotzige Bewegung mit dem Strahler.
    »Nein, wir müssen«, versetzte Takegath. »Oder möchtest du statt ihnen im Schlamm liegen? Außerdem waren sie sowieso schon so gut wie tot.
    Leptir'ka kennt für Feiglinge keine Gnade.«
    Dann erreichten sie die Ruinen des Palasts. Takegaths Gefechtssystem zeigte einen lückenlosen Ring von Verteidigern an - das letzte Aufgebot der Gilantir.
    Sie würden vergeblich auf den Ansturm der Brüder warten.
    Takegath trennte die Verbindung

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