Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

Titel: PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
Viele von euch sind in der Lage, den Freiheitskampf anzuführen, der mit meinem Opfer beginnen wird. Aber er wäre von vornherein mit einem Makel behaftet, ließe ich einen anderen meine Stelle einnehmen. Denn ich darf anderen nicht befehlen, in den Tod zu gehen, wenn ich nicht selbst dazu bereit bin.«
    Er hatte Kundschafter ausgesandt. Anfangs hatte er ihren Berichten keinen Glauben schenken können. Es gab keine Sicherheitsvorkehrungen in der Arena, zumindest nicht auf den Rängen. Der innere Bereich dagegen, die Kampfplätze, waren von Energieschirmen unbekannter Beschaffenheit abgeriegelt. Markings' Skepsis hatte sich bald gelegt. Die Erkenntnisse der Kundschafter passten ins Bild, es gab dort nichts Schützenswertes. Die Tore, die zu den Rängen führten, standen offen. Niemandem wurde der Eintritt verwehrt. Der Gelbe Meister wollte die Menschen anlocken, sie zu Komplizen umwandeln, indem er sie zu einem Teil seines Herrschaftssystems machte. In den Duellen züchtete er seine neue Elite heran, ausgewählt aufgrund ihrer Aggressivität und Rücksichtslosigkeit, ihrer Bereitschaft, Gewalt auszuüben und, wenn nötig, zu töten.
    Markings schauderte bei dem Gedanken an die Gesellschaft, die sich unter dem Gelben Meister herausbilden musste. Er würde lieber sterben, als sie am eigenen Leib zu erleben.
    Ein kollektiver Aufschrei riss ihn aus seinen Gedanken. Er aktivierte die Vergrößerungsschaltung, mit der alle Plätze ausgestattet war, und zoomte den gegenüberliegenden Ring heran.
    Er sah einen Schwertkampf. Ein dicker, aber muskulöser Mann stand über seinem Kontrahenten, die Waffe zum tödlichen Schlag erhoben. Da entwand sich sein Gegner mit einer schnellen Bewegung und robbte - fürs Erste wenigstens - in Sicherheit. Die Menge johlte vor Enttäuschung. Markings wollte die Vergrößerung wieder abschalten, als ihn etwas innehalten ließ. Der Mann am Boden ... der Virth zoomte auf sein Gesicht.
    Es war Perry Rhodan!
    Markings stockte der Atem. Wie konnte er sich an dem perversen Spiel des Gelben Meisters beteiligen? Er, der unsterbliche Terraner, der stets auf seine Humanität pochte? Suchte er den Dienst des Meisters?
    Wie gelähmt verfolgte der Virth den Kampf. Was immer Rhodan von dem Gelben Meister wollte, er würde nicht zu ihm vordringen. Sein Gegner schlug mit unerschöpflicher Kraft auf ihn ein, in seinen Zügen stand der feste Wille zu töten. Markings fühlte nur einen Anflug von Bedauern. Er bereute es, dem Kampf seine Aufmerksamkeit gewidmet zu haben. Er hätte es vorgezogen, in dem Glauben in den Tod zu gehen, dass unbestechliche Männer wie Rhodan den Kampf um die Freiheit weiterführten.
    Nun würde Rhodan sterben - ebenso wie alle anderen, die dem Lockruf des Gelben Meisters erlegen waren.
    Markings Hand fuhr unter das Hemd, glitt zur Hüfte, dorthin, wo er den Nuklearsprengsatz umgeschnallt hatte. Es war eine winzige Bombe, ihr spaltbares Material füllte kaum einen Fingerhut. Doch im Kessel der Arena würde ihre Druckwelle verheerend wüten. Keiner der Zuschauer konnte die Explosion überleben. Die Verräter würden sterben - und den Aufrechten würde das Signal zum Aufstand gegen den Gelben Meister gegeben.
    »Für die Freiheit!«, stieß Farue Markings hervor und ertastete die Kon-
    taktfläche des Zünders.
    Takegath fiel.
    Hinter ihm schrumpften die Lichter der KHOME TAZ, wurden zu Sternen unter Milliarden und verschwanden schließlich hinter einem milchigen Schleier, als der Kopfjäger in die äußeren Schichten der Atmosphäre eintauchte.
    Takegath blickte nicht zurück. Er verzichtete darauf, das Cyberauge auszufahren, um einen letzten Blick auf das Schiff zu werfen, auf dem er lange Jahrhunderte verbracht hatte. Die KHOME TAZ war Vergangenheit, auch wenn ihre Besatzung es noch nicht ahnte. Er hatte eigenhändig dafür gesorgt, bevor er das Schiff verließ. Für Takegath zählte nur, was vor ihm lag.
    Kraftvolle Zuversicht durchströmte ihn. Nicht das trügerische Gefühl, das das Droc hervorrief, nein, wahre Stärke. Sein Augenblick war gekommen, und sein Körper und Geist schienen alle verbliebenen Reserven zu mobilisieren.
    Ein irrlichterndes Flirren erwachte, bildete eine Halbkugel um den Körper des Kopfjägers. Noch war das Gasgemisch viel zu dünn, um Leben zu ermöglichen, aber die Reibung, die es verursachte, hätte spielend genügt, um Takegath verglühen zu lassen, hätte ihn nicht der Energieschirm geschützt.
    Von der Oberfläche Tefrods aus hätte man sein Ende

Weitere Kostenlose Bücher