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PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

Titel: PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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sich in einem permanenten Zustand der Anspannung zu befinden.
    Dieses Bild traf nicht nur auf den Arm zu: Auch das linke Bein wirkte zu muskulös, zu ebenmäßig, um natürlichen Ursprungs zu sein.
    Der Tefroder hatte Robotglieder!
    Noch im selben Augenblick wusste Rhodan, dass er verloren war. Er war geschickter im Umgang mit der Waffe als sein Gegenüber, aber der Schwertarm des Tefroders würde niemals erlahmen - im Gegensatz zu seinem eigenen. Irgendwann würde es ihm nicht mehr gelingen, seine übermenschlich wuchtigen Hiebe abzuwehren.
    Was hast du dir nur gedacht?, dachte er. Du wolltest zum Gelben Meister Vordringen. Aber er ist fremder, als du geahnt hast, menschliche Begriffe zählen für ihn nicht. Fairness ... käme der Begriff in seinem Denken vor, hätte er keinen Kämpfer mit künstlichen Gliedern zugelassen.
    Rhodan blickte suchend zu den voll besetzten Rängen. Sie schienen unerreichbar fern.
    Nur ein Wunder konnte ihn noch retten.
    »Bist du völlig verrückt geworden, Benjameen?«
    Tess Qumisha hielt trotz der Last, die Benjameen da Jacinta trug, nur knapp mit dem Arkoniden Schritt. Zwischen den beiden stürmte Norman daher, der Klonelefant. Benjameen hatte ihn in Tess' Kabine zurücklassen wollen, aber das Tier hatte sich so lange trötend über den Boden gerollt, bis Ben nachgegeben hatte.
    Die Hyperphysikerin war noch benommen von Rayes Anruf gewesen, als Benjameen in ihre Kabine gestürzt war und sie mitgezerrt hatte. »Tess, du bist nicht schwanger«, hatte die tefrodische Ärztin erklärt.
    »Aber ich habe doch gespürt, wie sich etwas in mir verändert hat, als wir durch die Temporalbarriere geflogen sind!«, hatte sie protestiert, aber Raye hatte sich nicht beeindrucken lassen. »Die Ergebnisse sind eindeutig.« Sie hatte den Kopf geschüttelt. »Du bist nicht schwanger und kannst es auch nicht werden.«
    »Aber ich habe es doch gespürt!«
    »Du hast etwas gespürt, Tess, aber das haben wir alle. Du bist unfruchtbar. Tut mir Leid.«
    Tut mir Leid ... Seit Raye die Worte ausgesprochen hatte, versuchte Tess herauszufinden, ob sie zutrafen oder nicht. War eine große Last von ihr genommen worden? Oder hatte sich ihr Gewicht vervielfacht? Sie wusste es nicht.
    »Tess, ich habe es dir doch erklärt!«, riss Benjameen sie aus ihren Gedanken. »Wieso glaubst du mir nicht?«
    »Das will ich ja«, antwortete sie. »Aber es tut mir Leid, ich habe eben nicht nur Ohren, sondern auch Augen im Kopf - und was ich sehe, flößt mir nicht gerade Vertrauen ein!« Tess deutete mit einer Kopfbewegung auf Benjameens linke Schulter.
    Dort hing wie ein nasser Sack der erschlaffte Körper einer Frau. Benjameen hatte sie mit einer Hand an den Armen gepackt, damit sie nicht auf den Boden rutschte.
    Der Arkonide seufzte. »Das habe ich doch schon erklärt. Kiriaade ...« -er klopfte mit einem gewissen Stolz auf die Hüfte der Frau, als sei sie ein prächtiges Stück Wild, das er eigenhändig erlegt hatte - »... Kiriaade ist unser mobiler Ortungsschutz!«
    Benjameen setzte sich wieder in Bewegung. Seine Schritte waren ausgreifend und federnd, als würde seine Last ihn nicht im Geringsten behindern.
    Vielleicht tut sie es auch nicht, dachte Tess. Kiriaade ist kein Mensch, sondern die Inkarnation von inzwischen über einer Million Bewusstseinen.
    Und wie viel wiegen Seelen?
    Benjameen bog um die Ecke, zum Antigravschacht, der direkt in den Hangar der JOURNEE führte. Tess sprintete ihm hinterher, den auf seinen kurzen Beinen tippelnden Norman im Schlepptau.
    »Schön und gut«, fuhr sie fort. »Kiriaade ist unser Ortungsschutz. Hast du schon einmal daran gedacht, was aus der JOURNEE wird, wenn wir ihr den Ortungsschutz nehmen?«
    Der Arkonide zuckte mit den Achseln - eine frappierende Geste, hob und senkte sich doch Kiriaade, als wäre sie federleicht. »Auf dem Raumhafen stehen mehrere Zehntausend Schiffe, die Gorthazi werden nicht auf der Stelle über die JOURNEE stolpern. Und außerdem: Wenn wir zu spät kommen, ist sowieso alles aus, Ortungsschutz hin oder her.«
    Benjameen sprang in den Antigravschacht und schwebte nach unten.
    Tess folgte ihm. Schweigend fielen sie dem Hangar entgegen. Beide vermieden Blickkontakt. Tess spürte ihren Puls in den Schläfen pochen. Sie war aufgeregt, aber es war eine andere Aufregung als die der letzten Tage. Endlich geschah etwas, endlich konnte sie wieder etwas tun - und wenn es nur ein Himmelfahrtskommando zusammen mit Benjameen war. Sie musterte den Arkoniden aus dem

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