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PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

Titel: PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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jedenfalls mehr geschadet als genutzt.
    ShouKi, der melancholische Atto. Lui Dallapozza, der Cyborg mit viel Herz. Nicht die ersten, die ich auf dem Gewissen habe. Und sicher nicht die letzten.
    Wer wird der nächste sein?
    Er sah in die Runde, senkte jedoch sofort wieder den Blick. Also wirklich! Wie lächerlich! Als würde er denen, die er ansah, Unheil bringen!
    Aber war dem denn nicht so? Lief nicht jeder, der sich ihm anschloss, höchste Gefahr, in Konflikte kosmischen Ausmaßes verwickelt zu werden? Und dabei letztlich auf der Strecke zu bleiben?
    Nimm, nur als Beispiel, Zim November. Der talentierteste Emotionaut, den die Terranische Raumfahrtakademie seit langem hervor gebracht hat. Gerade neunzehn Jahre alt. Sein Leben hat noch nicht mal richtig begonnen! Und schon steckt er mitten in einem Risikounternehmen, dessen Ausgang, vorsichtig ausgedrückt, höchst ungewiss ist. Frisch verliebt ist er, der Junge. Wie schön! Aber kommt er dazu, diese Zeit, die wunderbarste, die es für menschliche Wesen geben kann, zu genießen? Nein.
    Wenn er nicht schläft, hockt er unter der SERT-Haube.
    Kann ich das, was ich meinen Mitmenschen, meinen Freunden antue, eigentlich verantworten?
    Rhodan bemerkte, dass er die Narbe auf seinem Nasenrücken rieb. Eine dumme Angewohnheit, die in der Milchstraße so bekannt war, dass Kabarettisten, wenn sie ihn parodieren wollten, nur den Finger an die Nase zu legen brauchten. Er entsann sich einer Trivideo-Szene, die ihm Bully - selbst ein begnadeter Komiker - vor einigen Jahrzehnten vorgespielt hatte. »Ich steh auf Perry Rhodan«, hatte der eine Darsteller gesagt: »Unglaublich, aus was für Schlamasseln uns der schon herausgeboxt hat.«
    »Ja, schon«, hatte sein Partner erwidert und sich die Nase gerieben, was beim Publikum sofort einen gewaltigen Lacher ausgelöst hatte. »Aber wer, wenn nicht er, hat uns den Schlamassel eigentlich vorher eingebrockt?«
    Hm.
    Billige Witze, klar. Aber steckte nicht ein Quäntchen Wahrheit dahinter? War es wirklich so gut gewesen, die Menschheit zu den Sternen zu führen? Ihr den Weg in den Kosmos zu bereiten - und damit immer neue Herausforderungen und Probleme? Wären die meisten nicht eigentlich glücklicher und zufriedener, wenn sie von den Vorgängen außerhalb ihres kleinen, blauen Planeten und ihres winzigen Sonnensystems gar nichts mitbekämen?
    Mach dich nicht verrückt!, mahnte er sich. Die Augen zu verschließen, sich nicht zu informieren und sich nicht, wenn nötig, mit Nachdruck einzumischen, bedeutet, das Spielfeld Wesenheiten wie dem Gelben Meister zu überlassen. Und als Sklaven zu enden, stumpf und willenlos wie die Gorthazi.
    Das durfte keinesfalls geschehen! Nicht den Völkern von Andromeda, nicht denen der Milchstraße. Perry machte sich nichts vor: Das Warten und die Untätigkeit zerrten an seinen Nerven. Dazu kam das Trauma der lebensgefährlichen Verletzungen, das ihm sicherlich auch noch nachhing. Die Schmerzen bei jeder etwas heftigeren Bewegung. Dazu die Aussichtslosigkeit seiner Liebesbeziehung zu Kiriaade - zu einer fleischlichen Projektion, die streng genommen gar nicht wirklich existierte, und wenn, dann nur für kurze Zeit. All das zusammen konnte selbst einem Dreitausendjährigen ganz schön zu schaffen machen.
    Er war ganz und gar nicht ungehalten, als ihn Tess Qumisha aus seinen Gedanken riss.
    »Soeben hat mir eine meteorologisch-geodynamische Simulation des Syntrons bestätigt«, sagte die wie immer ganz in Schwarz gekleidete Hyperphysikerin, »dass diese ... Unwetter am Nordpol ihren Ausgangspunkt genommen haben. Und dass sie sich über den ganzen Planeten verbreiten.«
    »Das heißt, die Echsenschädel stehen überall auf Taupan herum wie die Ölgötzen?«, fragte Vorua Zaruk und kniff das linke Auge zusammen. »Warum ballern wir sie dann nicht einfach ab, und ihre Fabriken dazu?«
    »Weil sie uns wahrscheinlich schon nach dem ersten Schuss bemerken würden«, antwortete Benjameen da Jacinta, noch bevor Rhodan genau dasselbe Argument bringen konnte. »Selbst wenn die meisten Gorthazi hier unten derzeit handlungsunfähig sind - die da oben in den Schlachtschiffen sind es mit Sicherheit nicht. Deren Aktivitäten laufen nämlich weiter wie zuvor. Nicht wahr, Cita?«
    »So ist es. Diese eigentümliche Paralyse betrifft nur die Truppen auf dem Planeten.«
    »Akzeptiert«, grummelte die Epsalerin. »Aber nicht, ohne anzumerken, dass alles viel einfacher wäre, wenn wir die eine oder andere Arkonbombe mitführen

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