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PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

Titel: PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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relativ kurzen Spanne die größten Veränderungen und Verschiebungen der kosmischen Machtverhältnisse in diesem Galaxienhaufen stattfanden. Es waren 10000 Jahre der permanenten Kriege, ein Kräftemessen zwischen den höheren Entitäten, das von deren Fußvolk der Sterblichen ausgetragen wurde. Und bei dem ganze Galaxien in den Untergang getrieben wurden. So wie Segafrendo, das Hoheitsgebiet einer benachbarten Superintelligenz.
     
     
    Bei ihrer Expansion stieß K'UHGAR an die Grenzen des Machtbereiches einer anderen Superintelligenz mit Namen ESTARTU, deren Stammgalaxis Segafrendo hieß. Diese ESTARTU war noch eine junge Entität, deren Entwicklung langsam und bedächtig verlaufen war, weil sie ausschließlich die konventionellen Strukturen der Evolution für ihre Erhöhung verwandte. Sie hatte nicht wie K'UHGAR ihre Kraft aus dem INSHARAM bezogen, sondern die Zeit für sich arbeiten lassen. Geduld, Ausdauer und Besonnenheit waren ihre Tugenden.
    In ESTARTUS Galaxis regierte der Friede, die vielen verschiedenen Völker lebten in Eintracht und Harmonie miteinander. Ihr aufstrebendes Hauptvolk waren die Tharoidoner, kleinwüchsige, zartgliedrige Humanoiden mit bläulicher Haut und hellgoldenem Haupthaar, die später bei K'UHGARS Kriegern unter der abfälligen Bezeichnung »Das Blaue Blond« bekannt wurden.
    Tötet das Blaue Blond!, lautete die Parole.
    In Segafrendo herrschte im Namen der Superintelligenz ESTARTU die so genannte Galaktische Krone. Das war eine Allianz aller raumfahrenden Völker, die die Galaxis verwaltete. Die bestehende Einigkeit machte es leicht, für Ordnung zu sorgen. Man kann ruhigen Gewissens sagen, dass Segafrendo die am besten bewirtschaftete Sterneninsel des gesamten Galaxienclusters war, und auch die behütetste.
    Denn für die Sicherheit sorgten die Kronenkrieger, die Josminen, ein Volk von kräftig und groß gewachsenen Humanoiden, dessen Herkunft im Dunkeln lag und voller Geheimnisse war. Angeblich waren sie dieser Galaxis entsprungen, aber es gab nicht wenige Indizien, die darauf hindeuteten, dass sie als Raumfahrer nach Segafrendo zugewandert waren. Wie auch immer, ESTARTU schenkte ihnen ihr volles Vertrauen und fuhr nicht schlecht damit.
    Ihre Raumschiffe waren überaus schlagkräftig, dabei gleichzeitig aber auch von ästhetischer Formgebung; sie wirkten anmutig, ja, graziös geradezu. Sie waren Pflanzen nachgebildet, wie ESTARTU überhaupt eine enge Beziehung zur Botanik hatte. Es gab die edlen Blütenschiffe mit einer Länge von 450 Metern und die 3000 Meter langen eleganten Blattschiffe. Die größten Einheiten waren jedoch die Doppelkelchschiffe, die es auf die imposante Länge von 7500 Metern brachten.
    Derart gesichert, glaubte ESTARTU, ihre Galaxis für eine Weile sich selbst überlassen und sich an einen abgeschiedenen Ort zurückziehen zu können. Denn die Superintelligenz hatte eine wichtige Entscheidung getroffen. Sie hatte nämlich ein THOREGON begründet. Unter diesem Begriff war ein philosophisches und politisches Konstrukt zu verstehen, das einen Dritten Weg zwischen den Hohen Kosmischen Mächten suchte - ohne Abhängigkeit und Kontrolle durch Kosmokraten oder Chaotarchen.
    Über solche unabhängige THOREGONS waren die Kosmokraten nicht erfreut, und sie versuchten, ihr Entstehen zu verhindern. Doch ESTARTU ließ sich nicht beirren und beharrte auf dem einmal eingeschlagenen Weg. Sie zog sich in die Abgeschiedenheit eines isolierten Ortes zurück, um ihr THOREGON zu stabilisieren.
    Dies sah K'UHGAR als ihre große Chance, Segafrendo zu annektieren und ihrer eigenen Mächtigkeitsballung einzuverleiben. Denn sie rechnete damit, dass die Kosmokraten ihre Handlungsweise gutheißen würden, da sie mit der Unterwerfung Segafrendos ja gleichzeitig die Entstehung eines THOREGON verhinderte. Und diese Rechnung ging auch auf. Doch der Eroberungsfeldzug war alles andere als ein Spaziergang, denn die josminischen Kronenkrieger wussten ihr Territorium zu verteidigen.
    ESTARTU war bereits rund 800 Jahre abwesend, als K'UHGAR zum ersten Mal zuschlug. Doch dieser erste Versuch einer Invasion wurde von den Kronenkriegern souverän abgewehrt. K'UHGAR sammelte sich und schickte die zweite, doppelt so starke Invasionsflotte über die rund fünf Lichtjahre nach Segafrendo. Doch auch diese zweite Welle wurde zurückgeworfen.
    Damit war K'UHGAR klar, dass sie verstärkte Anstrengungen unternehmen und sich stärker engagieren musste, wollte sie erfolgreich sein und Segafrendo unterwerfen.

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