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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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die Atmosphärenschicht durchstoßen und den freien Weltraum erreicht.
    Der grünblaue, so friedlich wirkende Planet blieb unter ihnen zurück.
    Aus dem Dunkel des Alls schälte sich ein merkwürdiges Flugobjekt, eine Halbkugel mit einem Radius von hundert Metern. Es sah aus, als hätte man einen arkonidischen 200-Meter-Kreuzer in der Mitte entzwei geschnitten. Tatsächlich, wusste Tiff, war es auf Basis der halben Grundzelle eines solchen Standardraumers gefertigt worden.
    Was eigentlich nur für die ursprüngliche ZENTRIFUGE gilt, korrigierte er sich gleich darauf, die 1303 NGZ im Zuge der Auseinandersetzungen mit SEELENQUELL vernichtet worden war. Da-nach hatte die terranische Regierung Zheobitt zum Dank für seine Hilfe die baugleiche ZENTRIFUGE II gesponsert.
    Deswegen hatten sie bei dem als unnahbar geltenden Mantarheiler auch relativ rasch und formlos einen Termin erhalten. Sonderlich begeistert über die Ankündigung ihrer Stippvisite hatte sich Zheobitt freilich nicht gezeigt.
    Je näher der Gleiter der Halbkugel kam, desto mehr Details ließen sich erkennen. Der Triebwerksring in Kassettenbauweise, die Projekt or kuppeln für die starken Schutzschirme... Über eine Offensivbewaffnung verfügte die ZENTRIFUGE nach Tifflors Wissensstand nicht. Dafür ragten aus der ebenen Schnittfläche fünf im Kreis angeordnete, 30 Meter hohe und 20 Meter durchmessende Kolben aus schwarzem Verbundmaterial empor, die weitaus Gefährlicheres beinhalten mochten als simple Geschütze. Die fünf Türme dienten der Großproduktion hochaktiver, medizinisch-biologischer Substanzen und Kulturen. Aus Sicherheitsgründen waren sie jederzeit absprengbar. Mit diesen Reaktoren bestritt Zheobitt einen Großteil seines Einkommens. Er hatte auch schon derart riskante Experimente mit kritischen Materialien durchgeführt, dass der betreffende Reaktorkolben abgekoppelt und aus großer Entfernung ferngesteuert worden war.
    Tiff stellten sich die Nackenhaare auf. Lieber nicht daran denken, was wohl in diesen Hexenkesseln gerade köchelte und brodelte...
    An der Unterseite des Medo-Schiffs öffnete sich ein Hangartor. Der Pilot steuerte den Gleiter hinein und setzte ihn auf der bezeich-neten Stellfläche ab.
    »Besser wäre, ihr wartet hier«, sagte Perry zu den beiden Ertrusern.
    »Kommt nicht in Frage«, entgegnete Netraud Ylander resolut. »Wir haben Delin Gaffard geschworen, euch auf fremdem Terrain keine Sekunde aus den Augen zu lassen.«
    »Das hatte ich befürchtet. Also gut. Aber bitte verhaltet euch so zivil wie irgend möglich. Zheobitt hasst militärisches Gehabe jeglicher Art.«
    »Sir, zu Befehl, Sir!«, brüllte Bordon Hulgg. Dabei drosch er sich die Handkante mit solcher Wucht an den Schädel, dass sie in einem Felsblock eine Delle hinterlassen hätte.
    Netraud verdrehte die Augen. »Der zweitgrößte Trottel des bekannten Universums. Der größte bin ich, weil ich ihn geheiratet habe.«
    Perry lachte, dann warnte er: »Ironie wäre bei Zheobitt ebenfalls fehl am Platz. Er ist hochintelligent, doch völlig humorlos. Und er handelt ausschließlich aus Eigennutz. So etwas wie einen hippokratischen Eid kennt er nicht.«
    An einmal abgeschlossene Verträge hielt sich der fähigste Ara-Mediker seiner Generation allerdings strikt. Zheobitt diktierte den Preis, Zheobitt heilte, aber er feilschte niemals. Eine vereinbarte Behandlung wurde immer und unter allen Umständen zu Ende geführt, auch wenn die veranschlagten Mittel bei Weitem nicht ausreichen sollten. Vollkommene Heilung oder Tod des Klienten, ein anderer Ausgang kam nicht infrage. Zahllose Intelligenzwesen verdankten Zheobitt ihr Leben; jedoch lehnte er Dankbezeugungen oder gar Geschenke ab. Er betrachtete seine Tätigkeit als reines Geschäft. Gewissenlos und egoistisch, heilte er entweder aus Gewinnsucht, weil die ZENTRIFUGE Unsummen im Unterhalt verschlang; aus Geltungsdrang, um seine fachliche Überlegenheit zu beweisen; oder aus Neugier, wenn ihn ein außergewöhnlicher Fall reizte. Zheobitts Erfolge waren Legion, die Höhe seiner Honorare legendär. Wobei er sich seine Dienste keineswegs nur in barer Münze abgelten ließ: Seit er Sargor von Progeron, den berüchtigten Anführer der Kralasenen, vor dem sicher scheinenden Tod gerettet hatte, verfügte Zheobitt im gesamten Machtbereich des Arkonidischen Imperiums über freie Passage zu allen Welten - selbst zu den verbotenen oder offiziell gar nicht existierenden...
    Der unweit des Hangars gelegene Empfangsbereich der

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