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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Chance, mich aus eigener Kraft zu befreien, eingesperrt in einen Sarg aus dünnem Blech, der antriebs- und schutzlos vom Schwerefeld einer riesigen Sonne angezogen wurde...
    Von Anfang an hatte ich mich bemüht, möglichst flach zu atmen, und mich mächtig schlau dabei gefühlt. Das war eine Ewigkeit her. Mir kam vor, die Stunde, die ich laut Aussage des Springers zu erdulden hatte, müsse längst vorüber sein. Freilich war mir schon bald jegliches Zeitgefühl verloren gegangen. Die schwarze Stille hatte es geschluckt, zusammen mit den Resten meiner Courage und Zuversicht. Wie sie auch mich selbst schlucken würde, mit Haut und Haaren.
    Halluzinationen suchten mich heim, vorgegaukelt von meinen überreizten Sinnen. Hatte ich nicht ein Pfeifen gehört, das auf ein Leck hindeutete, wodurch wertvolle Luft entwich? Spürte ich nicht das Prickeln kosmischer Strahlenschauer auf meiner Haut, die mein
    Zellgewebe zu Wucherungen anregten? Krabbelten Käfer, Spinnen, Skorpione in meinem Gefängnis herum, versehentlich mit eingeschlossen von schlampigen Matrosen jenes heruntergekommenen, verlausten Kahns? Oder kratzten von außen monströse Kreaturen des Leerraums an der Hülle, die sie mit diamantenen Klauen demnächst aufreißen würden? Hatte sich nicht eben die fadenscheinige Polsterung bewegt? Weil sie in Wirklichkeit lebte und mich wie eine riesenhafte Amöbe umschlingen, erdrosseln, verdauen wollte?
    Nein. Ich war ganz allein. Da war nichts, nichts außer mir und der entsetzlichen Stille. Nur die Zweifel, die an meinem Nervenkostüm nagten, wuchsen, und mit ihnen die Angst.
    »Das ist schon der erste Test«, hatte der Sohn des Patriarchen gesagt. »Erweist du dich nicht als würdig, dann ...« Aber was, wenn mich die Mehandor doch betrogen, gnadenlos im All ausgesetzt, de facto ermordet hatten? Wenn es niemanden gab, der mich auf diese barbarische Probe stellte? Wenn die Destination, zu der mich mein Vater entsandt hatte, gar nicht existierte, oder nicht an diesem Ort, und so oder so keiner kommen würde, um mich zu bergen?
    Die Ungewissheit war der schlimmste Teil dieser Folter. Dachte ich; bis die Luft schaler und der Sauerstoff merklich knapper wurde. Zuerst jubilierte ich geradezu. Die Stunde ist um, also habe ich es überstanden, wahrscheinlich wurde die Kiste bereits eingeschleust, gleich geht der Deckel auf, gleich, gleich bin ich gerettet...
    Nichts geschah. Keine noch so leise Erschütterung, ausgelöst durch einen Andockvorgang, kein noch so fernes Zischen von in einen Hangar einströmender Atmosphäre durchbrach die Stille. Ich versuchte, meinen Herzschlag zu verlangsamen, und erreichte doch nur, dass das Pochen und Rauschen in meinen Ohren immer lauter, immer rasender wurde. Angstschweiß tropfte mir von der Stirn in die Augen, mischte sich mit Tränen. Irgendwo hatte ich gelesen, der Tod durch Ersticken sei ein besonders qualvoller... Ich wusste, dass ich Ruhe bewahren sollte, um den letzten Rest meines Vorrats nicht frühzeitig zu vergeuden. Dennoch schnappte ich immer wieder nach Luft, panisch, röchelnd, unkontrolliert; ich konnte es einfach nicht verhindern. Ich bekam Krämpfe in den Beinen, in den Eingeweiden. Säure stieg die Speiseröhre hoch. Eiserne Bänder schnürten mir die
    Brust zusammen, bis der Druck das geschundene Herz zu zersprengen drohte.
    Meine fliegenden Finger tasteten nach dem Hebel, fanden und ergriffen ihn. Es ging zu Ende: Warum sollte ich mein Leiden hinauszögern? Ich war einem Bluff aufgesessen, Opfer eines niederträchtigen Gaunerstreichs geworden. Niemand würde mich erlösen. Länger durchzuhalten, war absolut sinnlos.
    Aber denken das an diesem Punkt nicht alle? Kommt es nicht genau darauf an, ihn zu überwinden, noch einige wenige Sekunden mehr herauszuschinden? Worin sonst soll denn die Leistung bestehen, die zur Aufnahme bei den »Unsichtbaren« berechtigt?
    Vermutlich verfügten jene, die mich dieser Prüfung unterzogen, über eine Möglichkeit, meine Körperfunktionen zu überwachen. Ja, so musste es sein! Erst im allerletzten Augenblick, unmittelbar vor dem Exitus, würden sie eingreifen - wenn sich die Spreu selbsttätig vom Weizen getrennt und die Unberufenen bereits eigenhändig eliminiert hatten. An diesen Hoffnungsfunken klammerte ich mich. Ich mobilisierte den kläglichen Rest meiner Willensstärke, überstand zehn, zwanzig, dreißig weitere, hämmernde Pulsschläge.
    Vergeblich. Erneut hatte ich mich geirrt. Blut strömte aus meiner Nase. Ätzende Magensäfte

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