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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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sollen. Die Botschaft war sonnenklar: Hau ab, es reicht! Den Yilld besiegt man nur einmal, dann läuft man davon, was die Beine hergeben.
    Aber er weigerte sich einzusehen, dass an manchen Orten, in manchen Konstellationen Glück keine Rolle spielte.
    Er nahm die Wette an.
    Das Unvorstellbare trat ein. Was Rezzo auch versuchte, niemand schloss mit ihm das minimalste Geschäft ab. Keiner wollte sein Geld, nicht einmal geschenkt. Lahme Bettler sprangen auf und gaben ihm die zugeworfenen Münzen zurück; nahm er sie nicht an, mischte sich ein Zivilpolizist ein und zwang ihn dazu. In Selbstbedienungsläden winkte man ihn an der Kasse lächelnd durch. Bestellte er etwas via KredChip, wurde ihm mitgeteilt, dass der betreffende Betrag frühestens kommende Woche abgebucht würde. Und so weiter und so fort.
    Nach Ablauf der gesetzten Frist hatte der Yilld seine Macht eindrucksvoll demonstriert. Rezzo d'Untrum besaß exakt so viel wie zuvor. Freilich nur noch für sehr kurze Zeit; in der ersten Sekunde des neuen Tages war er pleite, ja unrettbar mit Schulden beladen. Ein Büttel, dessen Hemd weit aufklaffte und eine blaugrün tätowierte Brust freigab, überbrachte ihm Grüße des Yillds sowie drei Dinge: einen Chronner; einen Dolch, wie er für den rituellen Selbstmord benutzt wurde; und eine Visitenkarte mit der Adresse eines Rekrutierungsbüros.
    »Wähle!«
    Der Chronner bedeutete, dass der Empfänger in die Dienste seines Bezwingers eintrat, als Leibeigener bis an sein Lebensende. Der Dolch erklärte sich von selbst. Die Adresse sagte Rezzo nichts. Er würfelte, dann griff er zur Karte.
    »In jenem Büro«, endete der Ekhonide, »dessen Betreiber ebenfalls gegen den Wind nach SENTENZA stanken, verpflichtete ich mich, meine bekannt geniale Person ein Arkon-Jahr lang für wissenschaft-liche Experimente zur Verfügung zu stellen. Im Vergleich zu den Alternativen ein geringes Übel, wie mir schien. So landete ich hier.«
    Er traf auf viele Leidensgenossen, denen es ähnlich ergangen war. Außer der arkonidischen Mafia lieferten offenbar auch die Galactic Guardians und andere Verbrecherorganisationen sowie etliche Springersippen permanent Nachschub für Hrom-Connan.
    »Aber das Jahr ist längst vorüber«, sagte Perry. Er glaubte Rezzo dessen Geschichte; vielleicht nicht aufs Wort und in allen Details, doch die damaligen Verhältnisse auf Hayok waren zu treffend beschrieben, als dass der Mann sie nur vom Hörensagen kennen konnte. »Wir schreiben 1340 NGZ.«
    D'Untrum verdrehte die roten Pupillen nach oben, während er die Angabe in arkonidische Maßeinheiten umrechnete. »Oh. Sieh an. Dass es schon so lang her ist, hätte ich nicht gedacht. Hier gibt es nirgends Chronometer, man verliert komplett das Zeitgefühl.«
    »Mit welchem Argument hat man dich länger festgehalten?«
    Rezzo lachte höhnisch. »Mein Vertrag sei noch nicht erfüllt. Genauso gut hätten sie behaupten können, ihnen wäre die Sternengöt-tin Qinshora erschienen und hätte diesen Wunsch geäußert, hihi.«
    »Wer sind >sie    »Aras. Mediker, Forscher, Versuchsleiter. Man bekommt sie selten zu Gesicht, sie geben sich mit uns kaum persönlich ab. Ist mir, ehrlich gesagt, auch lieber so.«
    »Hast du nie daran gedacht, dich zu beschweren?«, fragte Tifflor. »Oder zu fliehen?«
    »Jungs, ihr seid wirklich grad erst zugereist und noch sehr grün. Unbotmäßigkeit wird streng geahndet.« Er tippte an sein Halskettchen. »Damit haben sie uns alle im Griff. Aber was soll's, ich kann nicht klagen. Hier ist fast noch mehr los als auf Hayok.«
    »Falls jemand sich hartnäckig den Anweisungen oder allgemeinen Regeln widersetzt«, bohrte Perry nach: »Was genau passiert mit ihm?«
    Der Ekhonide schnippte mit den Fingern. »Zaubertrick, Marke Verschwindibus.«
    »Wohin? In eine der anderen Kuppeln?«
    »Welche anderen Kuppeln?«
    Perry wechselte einen raschen Blick mit Tiff. Der schüttelte kaum merklich den Kopf. In der Rolle bleiben, nicht preisgeben, dass sie
    Informationen über die gesamte Ausdehnung der Anlage besaßen. »Angeblich existieren noch mehr davon.«
    »Gerede. Ja, klar, es soll Zuchthäuser geben, und die Zweitlebensphäre... Aber mir ist niemand bekannt, der von dort zurückgekommen wäre. Fantastereien, wenn ihr mich fragt. Ich für mein Teil halte mich an die Realität.«
    Währenddessen hatten sie die Kristallmall verlassen und über Rollbänder, die mit hoher Geschwindigkeit dahin sausten und von flimmernden Prallfeldern gesichert wurden,

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