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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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einen anderen Bezirk erreicht. »Wir nähern uns dem Zentrum«, kündigte Rezzo an. »Wetten, dass euch die Augen übergehen werden? Ich setze fünftausend Chronners.«
    »Die halte ich.« Perry Rhodan hatte schon zu viel gesehen. Architektur, und wäre sie noch so spektakulär gigantomanisch, konnte ihn nicht mehr in Erstaunen versetzen.
    Er irrte sich. Durch eine Art Triumphbogen, opulent geschmückt mit marmornen Reliefs, welche Szenen aus Operationssälen abbildeten, gelangten die Terraner und der Ekhonide auf eine goldgelb gepflasterte Esplanade. An deren gegenüberliegender Seite brach die Stadtlandschaft jäh nach unten weg. Als sie sich an der Kante übers Geländer beugten und in die Tiefe schauten, breitete sich ein zugegeben eindrucksvolles Panorama vor ihnen aus. Gesäumt von Tausenden armdünnen, jedoch mindestens hundert Meter hohen Stelen, auf denen sich in flachen Schalen grellrote Blattpflanzen wie Flammenzungen wiegten, erstreckte sich, soweit der Blick reichte, eine breite Prachtstraße, gleich einem Tal, das die Häuserfluchten schnurgerade durchschnitt. Die Fassaden der angrenzenden Gebäude wiederum changierten, ebenso wie der Belag, in allen Farben des Regenbogens, als sei der ganze Boulevard aus Perlmutt errichtet.
    Aber das war es nicht, was Perry so sehr faszinierte, dass er mit offenem Mund staunte. Sondern das gut 300 Meter hoch aufragende, naht- und fugenlose Stahlstück, auf dem zwei riesige, arkonidische Lettern prangten: >MO<.
    Ein Denkmal. Ein Monument, das er kannte, mit dem er eine Erinnerung verband.
    »Na, zu viel versprochen?«, rief Rezzo d'Untrum. »Ja, die Straße des Großen Mo macht was her. Fünftausend Chronners für meinereinen, hihi.«
    Bevor Rhodan antworten konnte, erregte eine Bewegung am blaugrau-milchigen Firmament seine Aufmerksamkeit. Ein metallisch glänzendes, aus fünf eiförmigen Segmenten bestehendes Fluggerät, genau wie jenes, das sie in der Steinwüste beobachtet hatten, schwebte lautlos über und hinter dem Monument vorbei. »Der Raupengleiter«, stieß Perry hervor. »Wer steuert ihn?«
    »Ach, Faroghs. Die tauchen manchmal auf, wenn's Schwierigkeiten gibt.«
    Faroghs. Froghs, damals, vor fast drei Jahrtausenden. Die Erkenntnis ließ Perry Rhodan straucheln. Er musste sich am Geländer festhalten. Geahnt hatte er es wohl schon, aber vielleicht in letzter Konsequenz nicht wahrhaben wollen. Doch jetzt war kein Zweifel mehr möglich.
    Dasselbe Denkmal, dieselben Wesen als Handlanger desselben Volkes...
    »Tolimon«, flüsterte er. »Der Galaktische Zoo!«

Rekorde und Recorder
     
    Ewiger Tag herrschte in den Kuppeln von Hrom-Connan, oder ewige Nacht in jenen Biotopen und Versuchsstätten, in denen das Licht der Kunstsonnen gestört hätte. Jedenfalls gab es keinen Wechsel von Tageszeiten, auch für die Mitarbeiter der Zentralverwaltung nicht, deren Schichten sich überlappten, damit die Ressourcen rund um die Uhr voll ausgenutzt wurden. Man konnte die Holo-Fenster der privaten Apartments so einstellen, dass sie einen beliebigen Sternenhimmel, ein im Mondlicht wogendes Getreidefeld oder dergleichen Firlefanz simulierten. Aber solche psychologischen Krücken benötigte ich nicht. Meine Doppelbelastung sorgte dafür, dass ich sogleich einschlief, falls ich denn Gelegenheit dazu fand. Nachdem ich Xandji präpariert hatte, blieben mir zum Beispiel gerade noch knapp zwei Stunden bis Dienstantritt.
     
    Frisch und unschuldig wie der junge Morgen traf ich im Büro der Abteilung Zwölf ein. Ich überzeugte mich via Stressbandregister, dass meinen Schützlingen nichts zugestoßen war. Konträr, ihre Werte hatten sich sogar weitergebessert, obwohl sie mittlerweile eine beträchtliche Strecke zu Fuß zurückgelegt haben mussten, um an die gegenwärtige Position zu gelangen. Zähe Typen, die beiden. Gut so.
    Meine Pflichten führten mich zuerst an bereits bekannte Orte, später jedoch erstmals in die kleinste der acht Kuppeln, in der Experimente mit der vom Körper getrennten Psyche der »Tierchen« stattfanden.
    Da wir gerade dabei sind, ein Wort zu diesem Begriff: Es lässt mich keineswegs kalt, dass Intelligenzwesen hier als Tiere bezeichnet werden. Bereits, als ich noch unter dem Einfluss der vierten Phiole stand, bereitete mir diese Terminologie Unbehagen. Ich töte oder entführe, das ist meine Profession, das Gewerbe der Unsichtbaren von Alters her; aber ich verachte meine Zielpersonen nicht. Ich stufe sie nicht zu minderwertem Leben herab, verstehst

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