Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
Vom Netzwerk:
abfiele, hihi.
    Unter den vielen Vergnügungsparks Hrom-Connans nahm das Euphorium eine doppelte Sonderstellung ein. Nicht nur handelte es sich um das mit Abstand ausgedehnteste derartige Areal; es lag am Fluß, der die Grenze der Kuppelstadt bildete, und bedeckte die gesamte Fläche eines leicht gebogenen, fast zehn Kilometer langen und 500 Meter breiten Piers. Zweitens fanden sich hier die größten und spektakulärsten Fahrgeschäfte.
    »Der Todeskomet«, erklärte Rezzo, während sie sich durch die ausgelassene Menge schoben, »ist der absolute König der Achterbahnen. Jungs, ich wette zehntausend Chronners, dass euch nach diesem Ritt noch minutenlang die Knie schlackern.« »Gilt«, sagte Ian trocken.
    Aber dazu sollte es nicht kommen. Der Zugang zur Hauptattraktion des Euphoriums befand sich in einem flachen Sockel, aus dem die scheibenförmigen, je zehn Passagiere fassenden Flöße auf ihre Bahn katapultiert wurden. Diese führte sogar über das Dach der Kuppel hinaus, durch eine Strukturlücke im Energieschirm, der sie überspannte. Angeblich sollte man einen Blick auf das Umland erhaschen können - wenn man es schaffte, trotz der immensen Andruckkräfte bei Bewusstsein zu bleiben. Die Flöße fuhren nicht, wie es bei den Wagen mancher »historischer« Achterbahnen der Fall war, auf Schienen, sondern sie wurden mittels unsichtbarer Prallfelder, Traktorstrahlen und Antigrav-Schubfronten entlang eines hellrot leuchtenden, holografisch projizierten Bandes bewegt, das sich in aberwitzigen Schleifen und Kehren durch die Luft schwang, buchstäblich bis zum Himmel hinauf.
    Die Schlange, in die sie sich eingereiht hatten, rückte zügig voran. Rezzo ging als Erster durch das Drehkreuz. Ein kaum merkliches Britzeln seines Halsbands zeigte an, dass der Fahrpreis abgebucht wurde. Doch als Dan und Ian ihm folgen wollten, wurde ihnen der Zutritt verwehrt.
    »Für dieses Ereignis nicht zugelassen«, schnarrte eine synthetisch generierte Stimme. Zugleich verbarrikadierten blitzschnell aus dem Boden gewachsene Platten den Durchgang.
    »Was soll das bedeuten?«, wandte sich d'Untrum an einen der Cyborgs, die auf dieser Seite die Aufsicht innehatten. »Meine Kumpels sind garantiert zahlungskräftiger als ich. He!«
    Anstelle einer Antwort fasste ihn der Cyborg mit einer Stahlklaue am Unterarm und zerrte ihn unsanft weiter. Über die Schulter zurückblickend, sah er, dass die Platten wieder verschwunden waren und seine Begleiter einen neuerlichen Versuch unternahmen; ebenfalls vergeblich. »Wartet auf mich!«, rief er, dann wurde er auch schon ins nächste bereitstehende Floß verfrachtet. Widerstand war zwecklos, gegen die hydraulisch verstärkten Kunstglieder der Cyborgs kam er nicht an. Sie fixierten d'Untrum in einem der zehn Schalensitze, setzten ihm einen Helm auf, aus dem ein dicker Kabelstrang entsprang, und befestigten Saugnäpfe an seinen Knöcheln und Handgelenken. Offenbar wurde wieder einmal etwas getestet, wahrscheinlich die physischen und psychischen Reaktionen auf die Belastungen des Kometenritts.
    Das Floß glitt ins Freie, dann machte es ohne Vorwarnung einen jähen Satz nach oben, sodass Rezzo tief in seinen Sitz gedrückt wurde. Die Mitfahrenden jauchzten entzückt, sobald sie wieder Luft bekamen, um gleich darauf spitze Angstschreie auszustoßen, als ihr Gefährt in eine unmögliche Kurve gezwungen wurde. Steil ging es abwärts, wobei sich Rezzos Magen hob, dann wieder fast senkrecht hinauf und in buchstäblich atemberaubendem Zickzack hin und her. Immer heftiger wurden sie durchgeschüttelt, immer noch abrupter von einer Seite zur anderen geschleudert, trotz der Haltegurte, die schmerzhaft in Rezzos Brust einschnitten. Ihm brach der Schweiß aus, sein Herzschlag raste. Ein Vergnügen war das nicht mehr. Er spürte, dass Äderchen in seinem Gesicht platzten. Erbrochenes wirbelte durch die Luft. Rezzo war der Ohnmacht nah, er konnte kaum mehr sehen, nur durch einen rötlichen Schleier. Aber den panischen Gesichtsausdruck der etwa zwölf Jahre alten Akonin links neben sich nahm er noch wahr. Blut rann ihr aus Nase und Mundwinkeln, jetzt auch aus den Augen...
    Als er hörte, wie mit einem scharfen, sogar den allgemeinen Tumult durchdringenden Knacken ihr Genick brach, wusste Rezzo d'Untrum endgültig, dass der Spaß vorbei war.
    Ihm schien, als wandere er seit Stunden ein und denselben Gang entlang. Konnte das Elysium tatsächlich ein derart öder Ort sein?
    Wenn Geräusche darauf hindeuteten, dass ihm jemand

Weitere Kostenlose Bücher