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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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hier leibhaftig zu Gesicht bekam, vier Männer und eine Frau. Freilich ließen sich die Geschlechter schwer unterscheiden, da alle dieselben weiten, weißen Roben trugen. Forschen Schrittes, doch mit unbewegtem, ja gelangweiltem Gesichtsausdruck hasteten sie ins Gebäude, auf dessen Dach die Schüsseln mit ihrer grausigen Fracht niedergegangen waren.
    Perry räusperte sich. »Wer immer verhindert hat«, raunte er, »dass wir an dieser Fahrt teilnehmen - wir sollten ihm wohl dankbar sein.«
    »Du meinst, wir haben einen Schutzengel?«
    »Sieht ganz so aus, oder nicht?« Rhodan strich mit einem Finger über sein Halskettchen. »Ein Komplize, der wiederum uns zu seinen Komplizen macht. Von allen, die sich am Todeskometen angestellt hatten, wurden nur wir zwei ausgesondert. Soll heißen: verschont.«
    Tiff nickte. »Schade um Rezzo.« Er hatte gerade angefangen, das ekhonidische Schlitzohr zu mögen. »Was jetzt?«
    »Zurück ins Hotel, nach Gondüb sehen.«
    »Okay. Aber zuvor möchte ich schnell etwas ausprobieren.«
    »Nämlich?«
    Statt einer Antwort sprintete Tiff los, auf den Kreis der Roboter zu und zwischen zweien von ihnen hindurch. Sie standen einige Meter auseinander und hatten keine Waffenarme ausgefahren, daher dachte er, das Risiko eingehen zu können. Die Maschinen hielten ihn nicht auf, doch ein Farogh, der bei den Gleitern geblieben war, rief ihn an: »He! Bleib sofort stehen!«
    »Ein Freund von mir ist unter den Opfern.« Ohne zu verlangsamen, lief Tiff weiter, auf einem Kurs, der ihn in mehreren Metern Abstand an dem Schlangenwesen vorbeiführen würde.
    Dessen lange Zunge schnellte aus dem Froschmaul. Zahlreiche mechanische Sensorpunkte waren rings darum angebracht; einen davon berührte der Farogh mit der Zungenspitze. Augenblicklich zog sich das Kettchen um Tiffs Hals enger zusammen. Es schnürte tief ins Fleisch, drückte ihm den Atem ab. Er zerrte daran, vermochte es jedoch nicht zu lockern, geschweige denn zu zerreißen. Vergeblich nach Luft ringend, tat er noch einige, immer kraftloser werdende Stolperschritte, dann verlor er das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Sterne tanzten vor seinen Augen. Er würde ersticken, wenn das Würgehalsband nicht bald wieder deaktiviert wurde:
    Der Farogh zischte höhnisch. »Bist noch nicht lange hier, was?«
    Unfähig zu antworten, bäumte sich Tiff auf. Er hätte die Schmerzen und Krämpfe mittels einer Upanishad-Technik ausblenden können, aber am letalen Endresultat hätte das nichts geändert.
    Die Zunge des Millipeden betätigte einen anderen Sensor. Das Kettchen weitete sich ein wenig, sodass Tiff pfeifend Luft einsog. »Steh auf!«, befahl der Farogh. »Raus hier, zurück hinter die Absperrung, marsch! Hoffentlich hast du deine Lektion gelernt.«
    Tifflor gehorchte. Er taumelte zu Rhodan, der ihn auffing und stützte. Allmählich dehnte sich das Kettchen wieder. Das erste Wort, das Tiff seinem höllisch brennenden Hals entrang, war ein außerordentlich derber Fluch.
    »Ts, ts«, machte Perry. »Ungezogener Junge!«
    Eine baseballgroße Wartungsdrohne reparierte mit haarfeinen Schweißstrahlern die Tür zum Hotelzimmer. Schlimmes ahnend, stürmte Perry hinein.
    Gondüb war weg.
    »Mist!« Er musste an sich halten, nicht einen der umgekippten Schemel quer durch den Raum zu kicken. »Wir hatten Minarell und Uginde versprochen, auf den Kleinen aufzupassen.«
    »Gondüb ist ein erwachsener Bewohner dieses Planeten ... «
    »In einer gänzlich fremden Umgebung!«
    »... und gleichwohl für sich selbst und seine Handlungen verantwortlich.« Tiff betastete seinen wunden, geschwollenen Hals. »Wie du und ich auch. Wenn er entgegen unserem Rat ausbuchst, hat er die Folgen zu tragen. Wir können einfach nicht pausenlos Kindermädchen für ihn spielen. Nicht angesichts der Schweinerei, in die wir hier geraten sind.«
    Rein rational stimmte Perry dem Freund zu. In der gigantischen Experimentalanordnung, die Hrom-Connan darstellte, wurden Tausende, vielleicht Millionen Intelligenzwesen für dubiose Forschungen ausgebeutet, bis hin zu Folter und Mord. Der Galaktische Zoo war wiedererstanden, infamer noch als sein Vorläufer. Tagtäglich begingen die Aras, die ihn betrieben, abscheuliche Verbrechen sonder Zahl. Das Vorkommnis am Todeskometen hatte den endgültigen Beweis geliefert: Kaltherzig, anmaßend, selbstherrlich veranstalteten sie Massaker, bloß um wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen. Für Reichtum und Ruhm... Tifflor und Rhodan mussten ab sofort

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