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PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Übergriff machte neugierig genug.
    Selbstverständlich stellten die Aras so etwas wie einen galaktischen Machtfaktor dar, aber mit der Liga Freier Terraner konnten sie sich kaum messen. Das Sternenreich, zu dem überwiegend terranische Welten, aber auch einige nicht verwandte Nationen wie Swoofon gehörten, hatte in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass es der überragende Machtfaktor in der Milchstraße war, ein Staatengebilde von nötigenfalls ungeheuerer Schlagkraft und strahlender Militanz. Die Kriegskompetenz, die sich die Liga und ihr Vorgängerstaat, das Solare Imperium, erarbeitet hatten, war beispiellos.
    Die Terraner hatten zahllose inner- wie intergalaktische Invasionsversuche zurückgeschlagen. Nichts und niemand forderte sie sinnlos heraus - außer vielleicht einigen Bekloppten. Oder - und das war die weit unangenehmere Schlussfolgerung - Mächte, die der Liga tatsächlich gleichrangig oder ihr sogar überlegen waren.
    Oclu-Gnas sprach: »Wir, das Kollegium der Mantar-Zada und ich als Lordmediker, verurteilen den verbrecherischen Überfall auf die terranische Botschaft. Unserem Ziel, ihn für den Angriffsbefehl zur Verantwortung zu ziehen, hat Milyon Stutzka vorgegriffen und sich selbst getötet.«
    »Hat er sich selbst getötet, oder hat ihm jemand die Hand geführt?«, warf Brettzeck ein. Niemand hörte ihn, denn sein Akustikfeld lag immer noch in den Fesseln der Kontrollmaschinerie des Saales.
    »Gern hätten die Mantar-Zada und die zuständigen Ermittlungsbehörden die Mantar-Heiler Kreolin, Schopsna und Trantipon in Zusammenhang mit den Ereignissen im Umfeld der terranischen Botschaft befragt. Leider stehen die Genannten nicht zur Verfügung, da sie mit ihrem Schiff, der MOMANTAR, abgereist sind.«
    »Und Reisende soll man bekanntlich nicht aufhalten«, kommentierte Brettzeck. »Für wie bekloppt hält Lord Medikus uns?«
    »Frage an mich, Hoheit?«, fragte die Positronik.
    »Frage rein rhetorisch und voll beißender Ironie«, antwortete der Swoon.
    Er hörte wieder auf Oclu-Gnas: »Es ist uns gelungen, einige Gewebespuren der drei Abgereisten sicherzustellen und zu analysieren. In der Tat entstammen sie anscheinend einem abgelegenen Stamm des Ara-Volkes mit vergleichsweise urtümlicher Gensignatur, wie es bei peripherierten Enklaven nicht selten vorkommt. Das deckt sich mit den Aussagen, die Trantipon uns gegenüber getätigt hat, denen zufolge er und seine Genossen Medo-Nomaden sind und einem Teilvolk der Aras angehören, das die Monos-Ära außerhalb der Galaxis verbracht hat. Dort, im Außenbereich, ist die Reine Heilslehre von Mo offenbar besonders hochgehalten worden.«
    »Und so beschließen wir unsere Betrachtung des Überfalls auf die Botschaft der LFT mit einer gemeinsamen Dankgesang an den braven Mo!«, höhnte Brettzeck. »Nein, liebe Zuschauer unserer kleinen Bildboutique, das hier ist keine Parodie. Wir sind live dabei, wie Lordmediker Oclu-Gnas lauter Beklopptheiten erzählt, statt zum Kern der Dinge vorzustoßen.«
    Auf sein Zeichen hin nahm das Aufzeichnungsschiffchen eine akustische Kreuzblende vor und zog die Stimme des Lordmedikers wieder hoch.
    »Insofern war ihre Aussage glaubwürdig, sie hätten Aralon angeflogen, um dem Volk der Aras zu einer neuen Hochblüte zu verhelfen.«
    »Was heißt hier: neuen?«, fragte Brettzeck sich und seine Zuschauer.
    »Was nun das Ara-Toxin anbelangt.«, sagte Oclu-Gnas und machte eine bedeutungsvolle Pause jener Art, wie sie schlechte Schauspieler in miesen Trivid-Produktionen machen, wenn sie den Staatsmann geben. »Was also diese Substanz angeht, an der Tranti-pon und seine Mitarbeiter geforscht haben, so scheint festzustehen, dass sie wirklich schon über mehrere Dutzend Planeten ausgebracht worden ist.«
    »Existiert eine Liste dieser kontaminierten Welten?«, klang eine Frage aus dem Publikum auf.
    Oder hatte Oclu-Gnas sie einspielen lassen?
    »Sie existiert.« Der Lordmediker schnippte mit den Fingern. Eine schmale Plastikfolie wirbelte auf, faltete sich im Flug auseinander und sank vor Oclu-Gnas auf den Tisch. Der Lordmediker tat, als läse er die Namen selbst zum ersten Mal, stumm, bevor er sie den Journalisten vortrug.
    »Ooooh - spannend!«, heulte Brettzeck ins Mikro. »Das ist ja spannend wie bei einer Tombola! Regie? Machen wir ein bisschen Werbung, oder warten wir auf die Ziehung der unglücklichen Planeten?«
    Natürlich antwortete keine Regie, weil der Swoon selbst Regie führte.
    »Auf dieser Liste stehen Peragar,

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