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PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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ebenso verlockend, uns zu beschuldigen. Aralon bietet dir, Ferrone, und allen verseuchten Welten Hilfe an, drängt sie aber nicht auf. Schon dass wir uns zu kostenloser Unterstützung bereit erklären, sollte dir beweisen, dass wir die Verantwortung nicht fliehen. Aber als Schuldeingeständnis werte das bitte nicht. Unsere Verantwortung entspringt allein unserem Wissen und unseren Fähigkeiten, keiner Schuld. Wir sind in gewisser Weise ebenso Opfer wie die betroffenen Völker. Trantipon hat uns betrogen. Aber macht die Tatsache, dass er betrogen wurde, den Betrogenen zum Betrüger?
    Wir sagen zu: den Einsatz unserer Quarantäneschiffe. Hilfe. Eine gründliche Untersuchung der Vorfälle auf Jaimbor. Eine gleich gründliche Untersuchung der Verstrickung Milyon Stutzkas in die Pläne Trantipons.
    Aber wir tun dies nicht als Schuldige. Wir tun, was in unserer Macht steht. Aber.«, gestand er mit einem dünnen Lächeln ein, ». wir sind nicht allmächtig.«
    »Na«, entfuhr es Dschingiz Brettzeck, »da haben wir ja noch mal Glück gehabt!«
    Oclu-Gnas stand noch für einige Minuten Rede und Antwort. Manche Fragen waren scharf formuliert, und Perry Rhodan konnte nicht umhin, die Eleganz zu bewundern, mit der sich der Lordmediker um die Antwort - nun, nicht eben drückte, sondern mit der er sie umtänzelte.
    Das Ara-Toxin schwebte wie ein Phantom über der Pressekonferenz. Mal erschien es wie ein ferner Popanz, ein aufgeblasenes Schreckgespenst, ausgedacht und produziert, um ganze Planetenbevölkerungen in Angst zu versetzen und sie zu panikartige Reaktionen zu verleiten. Man stelle sich vor: Terra, geräumt aus Angst vor
    einer Art größenwahnsinnigem Grippevirus!
    Dann nannte Oclu-Gnas, allerdings erst auf massive Nachfrage, Daten und Zahlen, und selbst Rhodan mit seinen vergleichsweise rudimentären biomedizinischen Kenntnissen sah, wie mit dem AraToxin ein namenloser Schrecken Gestalt annahm.
    Rhodan beobachtete, wie ein swoonscher Journalist sich Gehör zu verschaffen suchte. Der Swoon hatte bereits vor Beginn der Konferenz Oclu-Gnas bedrängt und wurde wohl seitdem von irgendwelchen Sicherheitseinrichtungen im Mantar-Zada-Saal mundtot gemacht.
    Schade, denn der körperlich kleine Alien schien über manches unterrichtet zu sein. Die Tatsache, dass sich der Chef des Aracom selbst getötet hatte, war dem Swoon offenbar bereits aus anderen Quellen bekannt gewesen.
    Einmal, als Oclu-Gnas wohl zufällig in Rhodans Richtung blickte, bedeutete dieser ihm mit einem Fingerzeig, er wünsche den Swoon zu hören. Oclu-Gnas stellte sein Akustikfeld stumm und besprach sich kurz mit Lakwith.
    Kurz darauf grollte die Stimme des Swoon, offenkundig akustisch verstärkt, durch den Saal: »Ehrenwerter Lordmediker, bitte um eine kurze Mitteilung über ein Raumschiff mit der Bezeichnung KAMMARA!«
    Rhodan hob unwillkürlich die Augenbrauen. Woher hatte der Swoon von diesem Schiff Kenntnis?
    Oclu-Gnas strich mit einer Hand über den transparenten Tisch wie über ein Tuch, das er glätten musste. »Bedauerlicherweise müssen wir auch die KAMMARA zu den Opfern der von Milyon Stutz-ka fehlgeleiteten Aracom-Einsätze rechnen. Das Schiff wurde kurz nach seinem Abflug aus dem Kesnar-System von einem Raumer der Aracom aufgebracht und vernichtet. Eine gründliche Untersuchung wird ergeben, welche Flüchtlinge von Jaimbor sich in dem Quarantäneschiff aufgehalten haben; den Angehörigen der Opfer darf ich jetzt schon eine angemessene Entschädigung zusagen.«
    »Einen bunten Abend mit dem Lordmediker?«, fragte der Swoon.
    »Nein«, antwortete Oclu-Gnas ernsthaft. »Wir dachten an eine lebenslange Behandlungsgarantie für die Angehörigen ersten und zweiten Verwandtschaftsgrades.«
    »Oho!«, höhnte der Swoon. »Da wünscht man sich ja fast, mitmassakriert worden zu sein. Ich meine: zum Vorteil der eigenen Kinder.«
    Rhodan schloss die Augen und schluckte seinen Zorn hinunter. Die Regierung musste weitergehend mit Trantipon verhandelt haben, als Oclu-Gnas nun einräumte, und musste mit ihm handelseinig geworden sein. Worüber auch immer.
    Einen Galaktischen Zoo wie auf Jaimbor setzte man nicht über Nacht aus dem Baukasten zusammen. Man sorgte nicht irrtümlich für seine Geheimhaltung. Und man überließ ihn keinem Dahergeflogenen als Spielwiese, einem Mann, der eines Tages auf Aralon gelandet und sich mit den Worten vorgestellt hatte: »Ich bin Tranti-pon. Ich bin hier, um das Volk der Aras zu neuer Größe zu führen. Darf ich um eure

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