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PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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würde. Aber in dieser Hinsicht hatten sie vorgebaut.
    Vor ihm glitt das Schott auf. Die Kodes, die Prid-Reuyl ihnen geliefert und die Stenal in den Öffnungsmechanismus einspeist hatte, waren also gültig.
    Mehrere Aras starrten sie an, als sie den Behälter durch das Schott schoben, Mediker, Laboranten, Hilfskräfte. »Alle raus hier!«, brüllte Bowitz. »Ein Feuer im Transportgang!« Er setzte sich in Bewegung, schaute nicht zurück. Laute Schreie und das Trampeln von Schritten verrieten ihm, dass er die gewünschte Panik ausgelöst hatte.
    Tsaksom und That folgten ihm mit dem Behälter, Hern blieb im Schutz des Deflektorschirms zurück, um die Nottür zu sichern. Der Transportweg sollte ihnen als Fluchtweg dienen.
    Im benachbarten Laborraum starrte ihm Prid-Reuyl entgegen. Er trug einen weißen Kittel mit einer Unmenge aufgesetzter Taschen; in zwei davon hatte er die Hände vergraben.
    Bowitz verschwendete keinen Gedanken daran, ob der Galaktische Mediziner die Angst, die ihm ins Gesicht geschrieben stand, nur perfekt vortäuschte oder wirklich empfand. Es war ihm auch gleichgültig. Er zündete die Blendbombe und warf sie. Der energetische Impuls, den sie gleichzeitig freisetzte, würde sämtliche eventuell vorhandenen verborgenen Überwachungsgeräte kurzschließen.
    Der Ara reagierte, wie sie es besprochen hatten, aber es ging schrecklich langsam. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis er die Hände aus den Taschen genommen hatte und loslief. Bowitz packte ihn und stieß ihn weiter zur Tür, durch die er den Raum betreten hatte. Tsaksom und That nahmen ihn in Empfang und zerrten ihn weiter.
    Bowitz bückte sich zu dem Behälter hinab und nahm die Schaltung vor. Der Behälter mit den Rohstoffen, die vermeintlich zur Behandlung der Zentrumspest dienten, schien sich in seine Bestandteile aufzulösen. Die fünf Aggregate der Antigravplattform lösten sich von ihm und schossen davon, dem Notfallschott entgegen, abgesehen von einem, das gegen Bowitz' Rücken prallte, sich durch die Oberbekleidung in das Biomol seiner Maske bohrte und sich dort in einen Schaltkreis einfügte. Der Behälter selbst leuchtete rot auf.
    Er würde in zehn Sekunden explodieren und dabei beträchtliche Mengen einer eigens gezüchteten Zellsubstanz verschleudern. Die Grundlage dafür hatte ihnen Prid-Reuyl geliefert. Es waren Zellen seines Körpers gewesen, die sie in den TLD-Labors hochgezüchtet und vermehrt hatten.
    Natürlich war die Zentrumspest unheilbar. Und natürlich arbeiteten die Aras nicht an einem neuen Gegenmittel.
    Bowitz schloss zu seinen beiden Kollegen und dem Ara-Überläufer auf, als die Bombe im Behälter hochging. Ihre Sprengkraft war gewaltig, aber örtlich begrenzt. Sie legte den Raum in Schutt und Asche, richtete aber keine weiteren Schäden an.
    Gleichzeitig verstreute sie die Zellmasse, die in ihr gelagert war. Bei der unausweichlichen späteren Untersuchung würden die Ermittler zum Schluss kommen, dass Prid-Reuyl als Einziger in dem Raum gewesen war. Er hatte ihn nicht mehr verlassen können und war bei dem hinterhältigen Anschlag, den wer auch immer verübt hatte, zweifelsfrei ums Leben gekommen.
    Für Aralon und die Aracom war er tot. Gestorben.
    Der TLD-Agent fing die letzte Antigrav-Einheit auf, die noch suchend durch die Luft jagte, und drückte sie Prid-Reuyl auf den Rücken. Diese kleinen Dinger ersetzten zwar keinen Kampfanzug, boten aber wichtige Überlebenshilfen: zum Beispiel tatsächlich Anti-gravs, dazu Schutz- und Deflektorschirme. Alles nicht besonders leistungsfähig und auf dreimalige Aktivierung beschränkt, aber das war besser als nichts.
    Als sie das Notschott erreichten, die Luft vor ihnen plötzlich brodelte und sich in der Luft ein gerade noch unter einem Deflektorschirm verborgener Umriss abzeichnete, der in der nächsten Sekunde zu einer brennenden menschlichen Fackel wurde, ahnte Bowitz mit einem Mal, das etwas fürchterlich schiefgegangen war.
    Wir sind aufgeflogen, wurde ihm klar. Sie haben Hern trotz seines Deflektorschirms geortet und liquidiert.
    Alles ging blitzschnell. Stenal war nicht mehr als menschliches Wesen - oder Humanoider - zu erkennen. Die Umrisse zerfielen zu Asche, die schon von der Luftumwälzungsanlage verteilt wurde, als Bowitz noch zu begreifen versuchte, was gerade geschehen war.
    »Zurück!«, rief er, doch Tsaksom verstand den Befehl falsch. Sie warf sich in den Transportgang hinter dem Notschott.
    Bowitz hörte und identifizierte das Geräusch, das die

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