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PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Energiewaffen von sich gaben, noch bevor er ihre Strahlen sah. Die Luft vor ihm kochte und färbte sich gleißend rot. In dem Inferno flimmerte es hell - die Konturen des Individualschirms, ein leuchtender Konus in viel hellerer Ultrahitze.
    Bowitz sah, wie die Agentin starb. Und vorher noch ausholte und etwas warf.
    Er wirbelte herum, bekam Prid-Reuyl zu fassen und zog ihn eng an sich. Das war nur anständig. Selbst wenn der Ara-Überläufer sterben musste, würde er versuchen, ihn mit dem eigenen Leben zu schützen.
    Wenn die Aktion schon in einem Fiasko enden musste, war der ihm zumindest diese letzte Geste schuldig.
    »Angriff auf sieben Uhr!«, brüllte That. Bowitz sah über die Schulter und erkannte mehrere verschwommene Gestalten, die im Schutz von Individualschirmen aus einer zuvor nicht vorhandenen Öffnung in den Raum eindrangen. Horel sprang vor und eröffnete das Feuer auf sie.
    Bowitz dachte nichts, zollte seinem Kollegen keinen Respekt und empfand auch keine Hochachtung für ihn. Es war ein Opfergang; That erwies sich als der gute, ehrliche Kollege, für den Tankred ihn gehalten hatte.
    That hatte ihn gewarnt, ihm um den Preis seines Lebens wertvolle Sekunden verschafft. Während Horel unter gezieltem Punktbeschuss verglühte, ohne auch nur schreien zu können, übernahmen die Routinen von Bowitz' Ausbildung.
    Es gab nur einen Ausweg. Überlebenschance null Prozent. Erfolgsaussichten aussichtslos. Verzweiflungstat unabdingbar. Genau, wie es in den alten Lehrbüchern stand.
    Er konnte nur hoffen, dass es noch nicht zu spät war. Aber tot war er so oder so.
    Er aktivierte den Not-Gravopak, sprang in das Inferno vor ihm und jagte, Prid-Reuyl im Schlepptau, den glutflüssigen Transportgang entlang.
    Der Verfasser der alten Lehrbücher hätte vor ohnmächtigem Zorn im Grab rotiert. Aber angesichts der Situation des TLD auf Aralon wäre er sowieso schon längst zum Widergänger geworden.
    Das Antigrav-Aggregat trug sie durch das Inferno. Der Individualschirm war aktiviert, doch Bowitz spürte die Hitze und hörte das Zischen, mit dem glutheiße Tropfen seine Montur durchdrangen und das Biomol versengten. Einige erreichten sogar seine echte Haut.
    Sekunden dehnten sich zu Minuten und Stunden aus. Er zählte vier, fünf und sechs Sekunden, und er lebte noch immer. Er schickte ein Stoßgebet gen Himmel, um Tsaksom zu ehren. Sie hatte unmittelbar vor ihrem Tod die Bombe geworfen, die die Agenten der Ara-com ausgeschaltet hatte. Hier lebte niemand mehr.
    Sein Verstand trennte sich von seinem Körper. Wir sind nicht nur aufgeflogen, dachte er, wir sind verraten worden. Niemand wusste, dass wir diesen Einsatz durchführen würden. Niemand außer Tsaksom, That und Hern, die nun tot waren, vor seinen Augen gestorben, und einer weiteren Person.
    Lava prasselte auf ihn ein, Hitze versengte sein Biomol-Haar, Angst schnürte sein Herz ein. Wie hat er es gemacht?, fragte er sich, doch bevor er eine Antwort fand, war er durch.
    Offensichtlich hatte die von Tsaksom geworfene Bombe die Systeme der Überwachungspositronik gründlich durcheinander gebracht. Jedenfalls hielten ihn keine Überwachungssysteme auf, und kein Löschschaum bremste den rasenden Flug ein. So schnell das Transportband auch gewesen sein mochte, es hielt keinen Vergleich mit einem Antigravfluggerät in Panikschaltung aus.
    Die Gegenseite hat keine Zeit gehabt, sich auf diese Situation vorzubreiten. Sie ist erst vor Kurzem informiert worden und musste improvisieren.
    Bowitz mochte nicht darüber nachdenken, was das zu bedeuten hatte.
    Als er wieder klar überlegen konnte, stellte er fest, dass sie fast das Ende des Transportgangs erreicht hatten. Er verspürte kein Bedürfnis, ein paar harmlose Lagerarbeiter umzubringen, auch wenn sich diese gern über minderwertige Mehandor lustig machten.
    Er stoppte den Flug am letzten Notausgang der Transportstraße. Viel weiter hätte die Notausrüstung ihn sowieso nicht getragen.
    Zurückhaltung war nun nicht mehr angebracht. Sie waren aufgeflogen, ihre Mission war gescheitert, und es würde noch eine Weile dauern, bis er sich über die Bedeutung dieses Faktums endgültig klar geworden war. Kurzerhand sprengte er den ersten Notausgang hinter der Sicherheitsschleuse. Immerhin befanden sie sich nun wieder auf der ersten, der planetaren Ebene.
    Aras starrten ihn entsetzt und verwirrt an, als er in einen Besprechungsraum taumelte, Prid-Reuyl sicher im Griff. Er nahm die Umgebung kaum noch wahr, stellte lediglich mit

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