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PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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sondern auch schnell versorgt.
    Das Abfertigungsgebäude wirkte schlicht, aber elegant. Der Gleiter setzte vor einer Villa mit altarkonidischen Säulengängen auf. Ich spürte wieder die minimal erhöhte Schwerkraft, als ich ihn verließ, doch diesmal kam sie mir nicht mehr so ungewöhnlich vor. Vielleicht hatten die Aras hier genau wie im Gleiter Schwerkraftgeneratoren installiert, die die Gravitation um ein Zehntel verringerten, damit ich mich - als potenzieller Klient - schon einmal besser fühlte.
    Ich betrat das klassisch-schlichte Gebäude und fand mich in einer gewaltigen Halle wieder, aus der lediglich mindestens 20 Anti-gravschächte führten. Warten musste hier tatsächlich niemand.
    Sämtliche Schächte waren nach unten gepolt. Die Aras behielten ihren Stil bei. Alle eigentlichen Geschäfte fanden unter der Oberfläche statt.
    Die Räume der Einwanderungsbehörde - oder auch Anlaufstellen für Erste Hilfe - sahen aus wie Wartezimmer in Arztpraxen, die ich als Kind noch kennengelernt hatte. Nur, dass hier ebenfalls niemand warten musste. Die Aras verstanden sich auf ihren Beruf; potenzielle Klienten wurden wie das behandelt, was sie waren: Geldgeber. Diese Einstellung kam mir in diesem Augenblick sehr professionell und angenehm vor.
    Mehr noch, die Räume sahen aus wie angenehme Wartezimmer. Hell, geräumig, gut klimatisiert, mit lediglich drei Sitzgelegenheiten pro Raum. So waren die Wartezimmer, die ich in meiner Kindheit gesehen hatte, ganz bestimmt nicht gewesen.
    Erneut mussten wir nicht warten . Ich hatte kaum Platz genommen, als ein typischer Ara den Raum betrat, hochgewachsen, hager, mit kaum sichtbaren Haaren. Nun ja, was hatte ich auf Aralon erwartet?
    Ein Mediker war er wohl nicht, denn er trug einen eleganten, sicherlich teuren, aber auch legeren Freizeitanzug.
    Er war in technisch dezenter, eleganter Art verkabelt. Alles, was er sagte oder tat, wurde von der Hauspositronik aufgezeichnet. Er setzte sich in den dritten Sessel am runden Tisch und lächelte freundlich. »Ich bin Keklos-Tabes und stehe zu Ihrer uneingeschränkten Verfügung«, sagte er freundlich. »Ihre Papiere?«
    Ich runzelte die Stirn. Natürlich, bis die Galaktischen Mediziner ihre Verträge unterschrieben hatten, behandelten sie ihre Klienten mit einer Höflichkeit, die man sonst nur den Halutern nachsagte. In einer unglaublichen Form der anachronistischen Schleimerei siezten sie zum Beispiel die Terraner bis zur Unterzeichnung der Verträge.
    Ich schob ihm die Unterlagen zu, die unter Zhanas Anleitung an Bord der KAMMARA gefälscht worden waren.
    Er studierte sie. Das, was er las, wurde ohne Zeitverzögerung an Zentraldateien übertragen, die alle galaxisweit vorhandenen Daten sekundenschnell miteinander abglichen.
    »Jules McNamara«, sagte er. »Terraner. Aber ich vermisse eine eindeutige Identifizierung.« Sein Gesichtsausdruck veränderte sich nicht im Geringsten. Er wusste genau, ein leises Murmeln, und Hilfe war zur Stelle.
    Doch er hatte keinen Alarm ausgelöst. Er mochte unsere Geschichte vielleicht nicht ganz abkaufen, doch er zögerte. Wir hatten noch eine Chance.
    »Wie du den Unterlagen entnehmen kannst, bin ich nicht der Klient, sondern nur sein Repräsentant. Mein Auftraggeber befürchtet, an einer Krankheit zu leiden, die nur in der Mantar-Klinik geheilt werden kann, wenn überhaupt.«
    »Das behaupten viele.« Der Ara lächelte.
    »Aber nicht viele können die Behandlungskosten für eure besten Spezialisten aufbringen.«
    »Das ist sicherlich richtig.«
    »Bis mein Auftraggeber genaue Informationen vorliegen hat, möchte er anonym bleiben. Auch danach muss höchste Diskretion gewährleistet sein.«
    »Das versteht sich von selbst.« Keklos-Tabes sah mich weiterhin ausdruckslos an. Bislang hatte ich ihm nur eine hübsche Geschichte mit einem großen Unbekannten aufgetischt. Er wollte sie nicht von vornherein zurückweisen; andererseits hörte er solche Geschichten wohl mehrmals täglich. Es war unglaublich, welchen Einfallsreichtum Intelligenzwesen an den Tag legten, wenn sie den Schatten des
    Todes auf sich spürten.
    »Whistler«, sagte ich. »Das muss genügen. Keine weiteren Fragen, keine weiteren Erkundigungen. Und bitte. wir haben einen Termin in der Mantar-Klinik. In zwei Stunden. Ich möchte im Vorfeld klären, ob die Behandlung nicht auch auf einem anderen Planeten erfolgen kann.«
    Das unterstrich die Wirkung meiner Worte. Ich wollte den Eindruck erwecken, dass Whistler mit dem Gedanken spielte, einen

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