Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
Vom Netzwerk:
Einschwörung des jeweiligen Schülers auf den sogenannten Permanenten Konflikt gelegt, einen
    Begriff, der mittlerweile von dem Vergessen verweht worden war, das eine Niederlage mit sich brachte. Die Geschichte schrieben nur die Sieger. Ich hatte in der zehnten Stufe der Ausbildung, dem Gom, die Stufe eines Ewigen Kriegers und damit die Vollendung erreicht. Die Ewigen Krieger galten in unserer Milchstraße nichts mehr, der Permanente Konflikt genauso wenig. Geblieben war mir jedoch vieles von dem, was ich auf dem Weg zum Ziel erlernt hatte.
    Falls der Weg nicht bereits das Ziel gewesen war.
    Upanishad. Die zehnstufige Philosophie und gleichzeitig Kampfkunst, die in der Mächtigkeitsballung der Superintelligenz ESTAR-TU entstanden war. Die Schule der Ewigen Krieger, die ich absolviert hatte. Durch ein spezielles Training wurden dabei die eigenen Kräfte so weit vervollkommnet, dass der Absolvent eine geradezu fantastische Beherrschung von Körper und Geist erlernte.
    Ich konzentrierte mich auf Sh'ant, die dritte von zehn Stufen.
    Sie bedeutete Kampf.
    »Du wirst dich wahrscheinlich nicht damit zufrieden geben, uns an einem der Eingänge der Mantar-Klinik abzusetzen«, sagte ich scheinbar gelangweilt zu dem Piloten. Die Gedanken an Upanishad hatten mich kaum abgelenkt; die Lehre des Permanenten Konflikts war mir schon vor langer Zeit in Fleisch und Blut übergegangen und war nun, da ich sie benötigte, wieder problemlos greifbar.
    »Ich habe die Anweisung erhalten, euch so schnell wie möglich zu dem Mediker eures Vertrauens zu bringen und bei der Bewältigung aller möglichen Schwierigkeiten behilflich zu sein«, antwortete unser Fahrer glatt. »Solch ein Service ist auf Aralon Standard.«
    »Ich danke dir«, sagte ich, ohne auch nur einen Herzschlag zu zögern. »Aerz-Naumi?«
    Genau diese Reaktion hatte der Ferrone erwartet. Ich war der Repräsentant des unermesslich reichen Klienten. Um Details wie Treffpunkte musste ich mich nicht kümmern. Das konnte ich dem Verbindungsmann überlassen, der für seine Bemühungen sowieso fürstlich entlohnt werden würde, ob sie nun zu einem Vertragsab-schluss führten oder nicht.
    »Sektion sieben, Ebene achtzehn«, sagte mein Begleiter gelangweilt. »Und bitte beeile dich, ich möchte meinen Kollegen nicht warten lassen.«
    »Die gesamte Einreise war schon unangenehm und lästig genug«, fügte ich hinzu und bemühte mich, höchst ungehalten und angemessen arrogant zu klingen.
    »Seht wohl«, blieb unser Fahrer gleichmütig. Wahrscheinlich zählten wir zu den zurückhaltenden und unauffälligeren Personen, denen er den Genuss seiner Begleitung zukommen ließ.
    Er beschleunigte den Gleiter, ignorierte ein rot aufleuchtendes Lämpchen auf seiner Steuerkonsole und zog das Gefährt in für meinen Geschmack gefährlich geringer Höhe über einen Mischwald, der viel zu natürlich wucherte, als dass er tatsächlich solchen Ursprungs sein konnte. Ich fragte mich, ob auf Aralon die Landschaftsgärtner nach den Medikern die bedeutendste Berufsgruppe stellten.
    Ich musste mich beherrschen, als der Gleiter mit unvermindeter Geschwindigkeit auf eine Gruppe mindestens 15 Meter hoher, schlanker, aber ungemein biegsam aussehender Bäume zuhielt. Als ich mich unwillkürlich gegen den Aufprall wappnete und die Finger um die Lehnen meines Sitzes krallte, lösten die Pflanzen sich einfach auf und gaben den Blick auf einen Schacht frei, dessen Boden von Dunkelheit verborgen wurde.
    Wie ein Stein sackte der Gleiter in die Tiefe. Natürlich war mir klar, dass der Pilot wusste, was er tat, und ich verschränkte die Hände vor der Brust, schaute gelangweilt drein und gestattete mir ein schwaches Lächeln.
    In meinem Inneren sah es allerdings ganz anders aus. Ich hatte damit gerechnet, dass der Gleiter auf der planetaren Oberfläche aufsetzen würde und ich mich danach problemlos buchstäblich in die Büsche schlagen könnte. Doch nun stand zu befürchten, dass unser Aufpasser uns auf der 18. unterirdischen Ebene aussteigen lassen und auch noch bis in das Empfangszimmer begleiten würde.
    Mehr noch - ich musste davon ausgehen, dass er vom Augenblick unserer Landung an nicht der Einzige war, der ein Auge auf uns warf. Die Aras konnten ihre Herkunft nicht verleugnen. Sie verfügten über die merkantile Veranlagung ihrer Vorfahren, der Springer, und würden sich ein Geschäft mit Henry F. Whistler nicht entgehen lassen. Wenn sie sich nicht sogar viel mehr dafür interessierten, das Geheimnis dieser

Weitere Kostenlose Bücher