PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden
wäre gut. Sehr gut. Und wo?«
»Hier natürlich. In der Fundgrube.«
»Sind wir hier ungestört?«
»Wir werden ungestört sein. Vertrau mir. Wenn Oclu-Gnas und ich es sagen. Ich soll ja auch einem Terraner vertrauen, der plötzlich zu einem Akonen geworden ist.«
»Und wann genau?«
»Ich werde wissen, wann ihr kommt, und euch am Eingang abholen. Und wenn ich es vergesse, sagt einfach, ihr wollt zu Pron Dockt. Ich werde Bescheid sagen. Man wird euch zu mir bringen. Und jetzt habe ich zu tun.« Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und ging.
»Was soll das heißen, dieser Pron Dockt sei etwas. seltsam?«
Rhodan blieb stehen und zwang Tankred Bowitz damit praktisch, es ihm gleichzutun. Worauf hatte er sich eingelassen, sein Leben in die Hand eines seltsamen Aras zu legen?
Auch der Treffpunkt passte ihm nicht. Das Motarium war ihm zu öffentlich. Und wider besseres Wissen bereitete es ihm leichtes Unbehagen.
Mit seiner Lebenserfahrung war ihm natürlich klar, dass die Aras Humanoide mit einer Moral waren, die nicht nur im Detail von der der Menschen abwich. Wahrscheinlich war ihnen die Abscheu eines Terraners vor dieser Leistungsschau ebenso unbegreiflich wie den Terranern der Stolz der Aras. Und natürlich empfand sie ihre Aktionen nicht als bestialisch, sondern voller Forscherstolz als hochgradig wissenschaftlich.
Aber trotzdem: Obwohl er es eigentlich besser wusste, konnte er nicht ganz aus seiner Haut. So niedlich die Nonus-Bärchen auch sein mochten, vor deren Gehege er stand, für viele Terraner hatten sie einmal den Tod bedeutet.
»Bitte.«, sagte Bowitz, hielt dann inne und lächelte schwach. Und erleichtert, fand Rhodan.
Er drehte sich um, und ihm fiel sofort ein Ara auf, der sich ihnen näherte und tatsächlich. nun ja, ein wenig seltsam anmutete. Der Resident schätzte ihn auf ungefähr 140 Jahre. Er war ziemlich klein für einen Galaktischen Mediziner, bei Weitem nicht einmal zwei Meter groß, und sein kahler, spitz zulaufender Kopf wies oben mehrere Dellen auf.
Als hätte er kräftige Schläge abbekommen, dachte Rhodan verwundert. Der Mann hatte einen leichten Silberblick, und seine Mundwinkel waren weit nach oben gezogen, sodass man glauben konnte, er lache sein Gegenüber aus.
»Pron Dockt«, sagte Bowitz und deutete eine leichte Verbeugung an, nachdem der Mann vor ihnen stehen geblieben war. »Ich freue mich, dass.«
»Kommt mit!«, sagte der Ara barsch, drehte sich um und marschierte davon, ohne sich zu überzeugen, dass sie ihm auch folgten.
Rhodan drehte Bowitz den Kopf zu. Etwas seltsam, formte er mit den Lippen.
Der TLD-Agent zuckte nur mit den Achseln.
Rhodan stellte allerdings fest, dass die Beschäftigten des Motari-ums dem seltsamen Pron Dockt Hochachtung entgegenzubringen schienen. Sie grüßten ihn respektvoll und bahnten ihm bei Bedarf den Weg durch die Besuchermassen. Als die Gruppe den für die Öffentlichkeit zugänglichen Bereich verließ, fragten die beiden Sicherheitswächter vor der hohen, schmalen Tür nicht nach der Zutrittsberechtigung seiner Begleiter und kontrollierten sie nicht einmal. Offenbar waren sie es gewohnt, dass Pron Dockt die merkwürdigsten Gestalten zu den merkwürdigsten Zeiten in den abgetrennten Bereich mitnahm.
»Er hat gewusst, dass er uns vor dem Gehege mit den Nonus-Bär-chen findet«, flüsterte Bowitz Rhodan zu. »Dort halte ich mich oft auf.«
Worauf habe ich mich nur eingelassen?, fragte Rhodan sich. Aber Julian hat gesagt, Tankred sei ein überaus fähiger Agent.
Ein Antigravschacht trug sie mehrere Etagen in die Tiefe, dann führte Pron Dockt sie durch einen nur schwach erhellten Gang, blieb vor einer Tür stehen und öffnete sie. »Willkommen in der Fundgrube«, sagte er und winkte sie hinein.
Rhodan riss unwillkürlich die Augen auf, als er den Raum betrat.
»Einen Augenblick«, sagte Pron Dockt. »Eine Angelegenheit von unaufschiebbarer Dringlichkeit.« Er ging zu einem Tisch in der Mitte des Raums, hob einen schwarzen, etwa kopfgroßen Stein hoch, der darauf lag, und betrachtete ihn fasziniert. Seinen Besuch schien er völlig vergessen zu haben.
Rhodan warf zuerst Bowitz einen bösen Blick zu und sah sich dann um.
Waren Museumsgebäude an und für sich ein Hort der Ordnung und Sicherheit, wurde in der Fundgrube offenbar alles abgelegt, was nicht in das Klassifizierungssystem der Aras passte. In einer Ecke brummten leidlich gut geschützte Bleifliegen vom Planeten Nornua mit einem Gewicht von jeweils gut einem Kilogramm in
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