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PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

Titel: PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Alpers
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geringfügiger hypergenetischer Basis zu tun haben. Das Wachsen in die Breite hat mit den Ausmaßen eines Biotops zu tun. Remion insgesamt ist ein Riesenbiotop, und Trantipon hat das Ara-Toxin an weit auseinander liegenden Stellen ausgebracht. In der Breite arbeitet es sich immer noch vor und hat noch nicht jeden Bereich erfasst.«
    »Wird es die Evolutionsleiter bis zum Menschen - oder zum Ara -hinaufsteigen?«, fragte Rhodan knapp.
    »Davon müssen wir ausgehen.« Der Ara korrigierte sich. »Mit Sicherheit.«
    »Wie lange wird das dauern?«
    »Nach dem derzeitigen Entwicklungstand in den am weitesten fortgeschrittenen Regionen keine zwei bis drei Wochen mehr. Was diesen Punkt angeht, hat Trantipon offenbar die Wahrheit gesagt.«
    »Und der gesamte planetare Befall?«
    Pron Dockt zuckte mit den Achseln. »Wenn das Ara-Toxin erst einmal so weit gelangt ist, kann es von oben her die niederrangigen Zellen problemlos vernichten, das heißt, das Wachstum in der Breite steigert sich rasant. In spätestens sechs Wochen ist Remion eine absolut leblose Welt.«
    »Was genau wird passieren?«
    »Das ist die fünfte Phase, die Reduzierung und Vernichtung allen Lebens. Ein Schleimfilm wird sich über Meere und Binnengewässer legen. Selbst über Wüsten und Berge. Aus dem Schleim heraus entwickelt sich Hitze, das Ganze wandelt sich in eine kristalline Masse um, wie es bei organischen Lebensformen schon zu beobachten ist. Ara-Toxin befällt alles und durchdringt es am Ende rasend schnell mit Zellwucherungen und Mutationen. Wirklich alles, auch Schwebstoffe in der Luft, Plankton, die Darmflora von Lebewesen, was du willst. Diese letzte Phase dauert etwa zwei Wochen.«
    »Es gibt also keine Rettung für Remion?«, fragte Rhodan.
    »Nein, auf gar keinen Fall.«

18. Juni 1340 NGZ, An Bord der CONNOYT
    »Warum willst du sterben, Marco?« Rhodan sah den jungen Mann auf dem Holoschirm irritiert an.
    »Ich will nicht sterben«, entgegnete Marco. »Aber ich muss.«
    »Du bist noch nicht erkrankt. Lass dich dekontaminieren und hilf deinen evakuierten Landsleuten beim Aufbau einer neuen Zivilisation auf Remion II. Tatkräftige Leute wie du sind dabei verdammt nötig!«
    »Sieh es doch als Chance, möglichst viel von der remionischen Kultur zu retten«, ergänzte Tifflor. »Mach aus Remion II ein neues Remion.«
    »Es wird niemals ein neues Remion geben!«, widersprach Marco heftig. »Remion war einzigartig! Remion ist Lulungomeena.« Rhodan sah ihn fragend an.
    »Ein Wort, das meine Großmutter gebraucht hat«, erklärte er. »Vielleicht ein Wort, das aus den uralten Zeiten auf Terra stammt. Ich weiß es nicht. Jedenfalls hat sie einmal gesagt: >Lulungomeena ist der allerschönste Ort im Universums.< Und ich habe als kleiner Junge neugierig gefragt: >Wo ist denn Lulungomeena?< Sie hat gelächelt und gesagt: >Es kann überall sein, aber im Herzen eines Menschen gibt es nur ein einziges Lulungomeena.< Ich konnte das nicht verstehen. Aber dann fügte sie hinzu: >In meinem Herzen ist es Remion. Und bald wird dieses Lulungomeena auch in deinem Herzen sein. Lulungomeena ist nämlich der Anker der Seele. Die Heimat.<« Marco hielt inne. »Großmutter hatte recht. Und gerade in den vergangenen Jahren, als ich feststellen musste, dass mein Lulungomeena starb, ist mir bewusst geworden, wie fest dieser Anker sitzt.«
    Rhodan nickte. »Ein solches Lulungomeena war die Erde auch für mich. Doch Terra hat viel durchgemacht, ist nicht mehr der Planet, der er einmal war. Wir Menschen sind fähig, Abschied zu nehmen, wenn es denn sein muss, und uns auf Neues einzulassen.«
    »Das mag für dich gelten, Resident, aber nicht für mich«, widersprach Marco. »Du bist unsterblich und siehst das Leben aus einer anderen Warte.«
    »Du bist noch so verdammt jung, Marco«, sagte Rhodan freundlich. »Viele junge Leute verlassen ihre Heimat, um sich anderswo eine Existenz aufzubauen.«
    »Ja, sicher. Ich war ja selbst sechs Jahre als vabundé unterwegs, weil ich aus der Enge der heimatlichen Hacienda heraus wollte. Ich habe sogar mit dem Gedanken gespielt, Remion zu verlassen.«
    »Dann kann ich das Problem nicht erkennen«, warf Zhana ein.
    Marco runzelte die Stirn und überlegte sich die Antwort sehr genau. »Es macht einen Unterschied, die Heimat zu verlassen und dabei zu wissen, dass man jederzeit zurückkehren kann, oder die Heimat ein für alle Mal zu verlieren.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich gehe nicht weg. Und Carmen auch nicht. Für uns ist Remion

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