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PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

Titel: PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Alpers
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du ein Festival feiern?«
    »Ich sagte ja, es ist ziemlich verrückt«, gab Marco zu. »Aber ich dachte mir, Remion sollte nicht einfach so sterben. Und die Remiona sollten nicht einfach so krepieren, irgendwo in Winkeln und Löchern. Wir sollten noch einmal zeigen, was wir sind. Wie viel Spaß am Leben wir hatten. Wir sollten gemeinsam sterben. Aber nicht weinend, sondern heiter. Mit Musik und Tanz und Trubel.« Er sah Tifflor an. »Wie die Kinder, die du erwähnt hast. Die Remiona sind irgendwie immer Kinder gewesen, die mit bunten Sachen gespielt haben. Es passt nicht zu uns, uns in graue Kutten zu hüllen und demütig auf den Tod zu warten. Wenn der Tod kommt, sollten wir ihm lachend entgegentanzen, in unseren besten Klamotten, wild geschminkt, im Rhythmus unserer Musik. Und ich denke, der Seele des Planeten wird es auch gefallen. Remions Flora und Fauna ist immer so bunt gewesen, so fröhlich, so verspielt, genau wie wir. Wenn wir uns gemeinsam verabschieden, dann lachend und feiernd, nicht zu den Takten einer elegischen Trauermusik. Trauern können die anderen, wenn sie denn meinen, uns eine Träne hinterherweinen zu müssen.«
    Alle waren tief betroffen. Eine Weile sagte niemand etwas.
    »Du bekommst dein Festival«, sagte Rhodan mit entschlossener Miene. »Ich verbürge mich dafür. Wo soll es stattfinden?«
    »Dort, wo alles begonnen hat. Auf der Hacienda Extebosch. Oder auf den Flächen darum herum.«
    »Auf Extebosch ist der Kristallisierungsprozess aber am weitesten fortgeschritten«, warf Tifflor ein.
    »Ich weiß«, sagte Marco. »Deshalb bitte ich ja um Hilfe. Ich habe mir gedacht.«
    Perry Rhodan hielt Wort. Er orderte die erforderlichen Materialien bei den Arkoniden. Drei Tage später begannen die Arbeiten. Arkoniden in Schutzanzügen und Dutzende von Robotern schäumten nahe der Hacienda Extebosch ein Gelände von 20 Quadratkilometern mit schnell härtendem Kunststoff auf, errichteten drei Bühnen, stellten Hunderte von Wohn-, Sanitär- und Bewirtungscontainern rund um das Terrain auf, installierten Trivid-Kameras, riesige Holoschirme, Soundsysteme, Lichtfluter und -orgeln, bestückten die Bewirtungscontainer mit Vorräten aller Art. Auch mit Sterbehilfen, die einen schmerzlosen Tod garantierten.
    Die gigantes waren längst zusammengebrochen, und das bizarre Skelett der Hacienda ragte wie ein düsteres Mahnmal in den Himmel.
    Marco warb auf COLORA unermüdlich für sein Festival der Lebenden, wie er es getauft hatte. Er rief die auf Remion Zurückgebliebenen auf, ein letztes großes Fest zu veranstalten, mit dem der ganzen Galaxis gezeigt werden sollte, dass die Remiona auch im Angesicht des Todes noch einmal übermütig feiern konnten. Er nahm Kontakt zu den bekanntesten Bands des Planeten auf und bat sie um ihre Teilnahme. Viele waren zerschlagen, weil sich ein Teil ihrer Mitglieder rechtzeitig hatten evakuieren lassen. Aber aus den Resten formierten sich in Windeseile neue Bands. Viele von ihnen sagten zu. Und es gab eine, die komplett auf Remion zurückgeblieben war: Die legendäre Gruppe Voodoo Tattoo. Marco musste sich nicht sonderlich anstrengen, um sie zum Auftritt zu überreden. Sie sollte den Höhepunkt des Festivals bilden und in der Nacht als letzte Gruppe auftreten.
    Auf Remion begannen die Menschen zu sterben. Als Termin für das Festival hatte sich Marco für das nächste puente entschieden. Die Zehnerwoche bestimmte das Leben der Zurückgebliebenen nicht mehr, denn es gab nichts mehr zu arbeiten. Aber Marco wollte die Tradition wahren. Trotz alledem. Alle, die kamen, und alle, die irgendwo auf Remion oder Remion II zusahen, sollten sich daran erinnern, wie es einst an den puentes zugegangen war, wie sie ausgelassen gefeiert und sich Vergnügungen aller Art hingegeben hatten.
    Das Festival sollte am zweiten Tag des puentes stattfinden, der schon immer der wichtigste Tag für Großveranstaltungen gewesen war. Bis dahin waren es noch vier Tage. Marco fieberte dem Festival entgegen. Er wusste, dass bis dahin Zehntausende von Remiona gestorben sein würden. Millionen andere würden zu krank und zu schwach sein, um zur Hacienda Extebosch zu reisen. Wie viele würden kommen? Er hoffte auf 50.000 Besucher. Und er hoffte verzweifelt, dass all die Bands, die zugesagt hatten, auch wirklich erschienen. Vor allem Voodoo Tattoo.
    Janita und Garcia unterstützten ihn bei der Arbeit so gut sie konnten. Und Carmen, die aus Choceos herbeigeeilt war. Sie war so zart und so hübsch wie damals, und die

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