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PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

Titel: PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Alpers
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dicht genug heran waren, um einen Blick in Rhodans Gesicht werfen zu können, so sehr dieser auch versuchte, den Lederhut noch tiefer in die Stirn zu ziehen. »Dein Zeug ist in Ordnung! Es ist wahrhaftig Baba Rhodo! Er ist gekommen, um uns zu verhöhnen!«
    Jetzt waren fast alle am Strand aufmerksam geworden. Eine Menschenwelle von vier- oder fünftausend Leibern setzte sich in Bewegung.
    Rhodan war nicht der Mann, der schnell Reißaus nahm, aber er wusste, wann ein Spiel verloren war. Er hätte den unter der Kleidung verborgenen Desintegrator herausziehen und versuchen können, die Menge in Schach zu halten. Aber vermutlich hätte er sie nur aufhalten können, indem er einige der vordersten Angreifer tötete. Sie hatten entschlossene Mienen aufgesetzt und die Fäuste geballt, doch soweit er sah, trugen sie keine Waffen. Er hätte es sich niemals verziehen, auf sie anzulegen.
    Also tat er das einzig Vernünftige und hoffte, dass niemand außerhalb von Remion davon erfuhr und die Remiona diese Begebenheit nach einiger Zeit selbst für eine Legende halten würden, die unter Einfluss von zu viel Colocados >von der besten Schicht< entstanden war.
    Der Großadministrator nahm die Beine in die Hand und flüchtete.
    Rhodan holte tief Luft. Er war froh, dass es endlich heraus war. »Ich bin ihnen mit knapper Not entwischt, habe das Beiboot erreicht und bin zur CREST V zurückgekehrt. Über das Erlebte habe ich mich weitgehend in Schweigen gehüllt und später nur den besten Freunden davon erzählt. Mir war klar, dass es für viele weitere Jahrhunderte unmöglich sein würde, die Remiona für das Solare Imperium zu gewinnen.«
    »Was hätten sie mit dir gemacht, wäre dir die Flucht nicht geglückt?«, fragte Zhana.
    »Ich weiß es nicht«, gestand Rhodan. »Diese Leute sind keine Ungeheuer, ganz im Gegenteil. Sie sind im Großen und Ganzen eher friedfertig, fürsorglich und fröhlich und mir trotz allem, was sich getan hat, noch immer sehr sympathisch. Gerade deshalb, weil sie so unverbogen, kreativ und eigenständig sind. Aber man weiß nie, was passiert, wenn eine aufgeheizte Menschenmenge zu einem einzigen, unberechenbaren Wesen verschmilzt. Sie hatten Rum getrunken, Kraut geraucht und wollten Baba Rhodo - oder zumindest sein Abbild - brennen sehen. Vielleicht hätten sie erschrocken innegehalten, sobald ihnen bewusst geworden wäre, dass sie es nicht mit einem bösen Geist, sondern mit einem ganz normalen Menschen zu tun hatten. Aber ich hätte darauf keinen Eid schwören können, wirklich nicht.«
    »Hattest du Angst?«, wollte Pron Dockt wissen.
    »Ja, natürlich hatte ich Angst. Wer hätte keine gehabt? Wäre es dir anders ergangen?«
    »Nein«, gab der alte Ara freimütig zu. »Ganz und gar nicht. Aber du warst damals Großadministrator des Solaren Imperiums und bist heute Terranischer Resident, obendrein Träger eines Zellaktivators, den ES dir gegeben hat. Hast du kein Problem damit, Angst einzugestehen? Ist das nicht zumindest, politisch unklug?« Er räusperte sich. »Ich frage natürlich nur aus wissenschaftlicher Neugier.«
    »Nein«, erwiderte Rhodan schlicht. »Egal, was ich sonst noch sein mag - ich bin ein Mensch. Und Menschen haben manchmal Angst. Aber auch viel Mut. Beides hat ihnen bei der Evolution ihrer Rasse ungemein geholfen, sie überhaupt erst ermöglicht. Wir mussten immer Angst vor Dingen haben, die stärker waren als wir oder zumindest diesen Eindruck erweckten: Raubtieren, anderen Menschen, Naturkatastrophen, missgünstigen Göttern und nicht zuletzt vor dem Tod, der immer hinter allem stand. Es war manchmal nötig, der Angst nachzugeben und zu flüchten. Aber wir haben auch immer wieder gegen unsere Angst angekämpft und uns mutig dem Feind gestellt, ihn am Ende besiegt. Aber die Angst gehört zweifellos zu unserem Wesen. Ein Mensch, der von sich behauptet, er habe niemals Angst, ist entweder total abgestumpft, oder er lügt.«
    »Das war ja schon fast eine philosophische Ansprache, Perry«, stellte Tifflor schmunzelnd fest.
    Rhodan lachte. »Nimm es nicht so erst - obwohl ich allerdings alt genug bin, um mir auch mal einen philosophischen Gedanken leisten zu können. Von alten Herren wie uns beiden wird das erwartet. Lass dir auch mal was einfallen.« Er wurde wieder ernst. »Aber genug davon. Es ist seitdem eine Menge Zeit vergangen, und inzwischen muss ich nicht mehr selbst versuchen, etwas über Remion und seine Bewohner herauszubringen. Wir kennen sie und ihre Kultur. Nun ja, im

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