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PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

Titel: PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Alpers
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nimmst den besten unserer Ringer in den Schwitzkasten, und alle jubeln. Oder du bist auf einem Festgelage mit vielen Zentnern Rinderbraten. Sauer mariniert, mit Gürkchen und Pilzen und Senfsoße. Dazu gibt es Hummer und Krebse und gerösteten Fisch und Dutzende Fässer Bier.«
    Er schluckte und leckte sich die Lippen. »Und serviert wird das Ganze von süßen chicas, die sich an dich schmiegen und dich fragen, ob du heute schon was vorhast. Oder du siehst winzige Engel, die auf Rosenblättern Reggae tanzen. Oder eine Voodoo-Hungan, die einen Schwan auf den Altar lockt. Wenn du verstehst. Oder Terraner, die gehörig was auf die Jacke bekommen. Oder du kriegst einen gris-gris-bag, der dich die Lotterie gewinnen lässt. Alles, was du willst und dir vorstellen kannst. Wenn du verstehst. Verstehst du?«
    Rhodan versuchte sich an die Sprechweise seines Gegenübers anzupassen. »Hört sich verdammt gut an, companero«, sagte er. »Wenn du verstehst.«
    Der Mann grinste und reichte ihm das glimmende Teil. »Ich sehe schon, du hast wirklich verstanden. Nimm und zieh es dir rein. Geniere dich nicht. Ich hab noch mehr davon.«
    Rhodan tat so, als würde er einen Zug nehmen, und gab das cigarillo especialmente zurück.
    »Woher kommst du, companero?«, fragte der Mann. »Hab dich hier vorher nie gesehen.«
    »Aus dem Norden.«
    »Doch nicht etwa von Matanzas?«
    Matanzas war der nördlichste und kälteste Kontinent. War es ein Fehler, wenn er die Frage bejahte? Er riskierte es und nickte. »Ja, von Matanzas.«
    »Bei den Rada-Loas, gibt es dort jetzt auch schon Haciendas? In dieser Einöde?« Er grübelte nach. »Oja, doch, ich hab davon gehört, ich entsinne mich. Die familia Dos Sanchoz, nicht wahr?«
    »Du hast es, companero, zu denen gehöre ich.«
    Der Mann grinste, erfreut darüber, dass er mit seinem Tipp richtig gelegen hatte. »Ihr seid wirklich verrückte Vögel, aber ich mag verrückte Vögel. Nein wirklich. Aber dass ihr keine cigarillos especialmente kennt, betrübt mich. Wie haltet ihr es denn da oben in der Kälte aus?« Er blinzelte ihm zu. »Ach, ich weiß schon, ich kenne euch, ihr schrägen Burschen. Ihr sauft den besten Rum des Planeten. Und den in rauen Mengen. Und euer Rum, da bin ich ganz sicher, ist auch mit ein wenig Colocados der besten Schicht angereichert. Und ziemlich wahrscheinlich sogar mit etwas mehr Colocados der besten Schicht.«
    »Jeder, wie er kann«, meinte Rhodan lapidar.
    »Da hast du recht. Und was machst du hier?«
    Perry erinnerte sich an das, was die alte Frau gesagt hatte. »Ich bin als vabundé unterwegs.«
    Der Mann nickte. »Verstehe.«
    Damit wusste Perry Rhodan immer noch nicht, was denn ein vabundé überhaupt war, aber das schien ihm auch kein wesentliches Problem zu sein. Er wusste allerdings auch nicht so recht, wie er mit seinem neuen companero, der schon etwas weggetreten wirkte, ein Gespräch über seine Einstellung zum Solaren Imperium beginnen sollte. Es war wohl besser, sich tiefer hinab an den Strand zu begeben, um mit anderen Remiona ins Gespräch zu kommen.
    Die Absicht wurde zunichte gemacht, als das vier Meter hohe Holo eines kriegerisch aussehenden Mannes in einem weißen Priestergewand abseits der Tanzenden am Strand erschien. Wie aus dem Nichts erklang seine sonore Stimme: »Gläubige, erweist den Göttern der Christenheit, den Göttern der Santena und den Göttern des Voodoo eure Ehre. Die Prozession beginnt!«
    Dutzende von Leuchtraketen wurden abgeschossen, und ihr bunter Funkenregen ersetzte das letzte Rot der schon fast untergegangenen Sonne. Am Strand wurde es still. Die Bands hörten zu spielen auf, und die tanzenden Menschen kamen zur Ruhe. Erwartungsvoll richteten sich alle Blicke zur Flussmündung, wo gleißende Scheinwerfer aufflammten und ein etwa 20 Meter langes hochbordiges Boot ins Licht rückten, das wie eine Rudergaleere aussah, aber einen modernen Metallrumpf hatte. Auf dem Achterdeck stand mit verschränkten Armen jener Priester, der zuvor als Holo am Strand erschienen war. Neben ihm hielten sich vier Jungen auf, ebenfalls mit wilder Kriegsbemalung und weiß gekleidet, aber mit erheblich schlichteren Gewändern. Offenbar waren es seine Gehilfen. Ein Kommando ertönte, zwei Dutzend Ruderer senkten die Riemen ins Wasser und begannen im Takt einer Trommel zu rudern. Das Boot legte ab, bewegte sich aus der Flussmündung ein kleines Stück ins Meer hinaus, um dann parallel zur Küste dahinzugleiten. Die Scheinwerferkegel folgten ihm. In Höhe der

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