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PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

Titel: PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Alpers
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Menschenmenge kam ein weiteres lautes Kommando des unsichtbaren Kapitäns. Die Ruderer stellten ihre Tätigkeit ein, tauchten die Riemen ins Wasser und bremsten damit die Fahrt ab. Träge schaukelte das Boot auf den Wellen.
    Einige der Leute am Strand begannen rhythmisch zu klatschen, weitere schlossen sich an, und bald klatschten alle. Offenbar hatten viele von ihnen Trillerpfeifen dabei, die sie jetzt einsetzten. Rhodan fühlte sich unangenehm an die Ereignisse vor 400 Jahren erinnert.
    Endlich hatte der Priester ein Einsehen und nickte seinen jungen Gehilfen zu. Sie richteten lebensgroße, plump gestaltete Tonfiguren auf, die sich zu ihren Füßen befunden hatten. Sie stellten einen extrem hässlichen, extrem langnasigen Mann mit hassverzerrten Gesichtszügen dar, der eine Art Uniform trug.
    Die Menge am Strand brach das Klatschen ab und buhte lautstark, begleitet von den schrillen Tönen der Trillerpfeifen.
    Der Priester hob die Arme, und der Lärm ebbte ab. Als Ruhe eingekehrt war, fegte seine elektronisch verstärkte Stimme, wuchtig und nicht zu lokalisieren, über den Strand. »Böse Geister greifen nach Remion, aber Yemayâ, die Orisha des Meeres, des Sternenmeeres und der Wiedergeburt allen Lebens, wehrt sie ab und schickt sie dorthin zurück, woher sie gekommen sind - nach Terra, dem Hort des Bösen!«
    Die Menge jubelte.
    Rhodan zuckte zusammen. Sie haben sich nicht geändert, dachte er. Die kriegst du nie ins Solare Imperium.
    »Der Schlimmste von allen ist unser Erzfeind Baba Rhodo!«
    Es wurde frenetisch gebuht und gepfiffen. Zahlreiche Leute schrien rhythmisch im Chor: »Baba Rhodo muss zurück nach Terra! Baba Rhodo muss zurück nach Terra! Baba Rhodo muss zurück nach Terra!« Jemand brüllte: »Kleistert Baba Rhodo doch einfach zu!« und erntete dafür Applaus und Gelächter.
    Rhodan hatte kein gutes Gefühl und hätte sich am liebsten verdrückt. Wer war dieser Baba Rhodo? Ein seltsamer Name, der gewisse Assoziationen weckte. Ihm schwante nichts Gutes. Aber er wollte es wissen und blieb.
    Er musste nicht lange warten. Der Priester gab ein Zeichen, seine Gehilfen starteten einen Servomotor, und eine Art viereckiges Segel stieg an dem einzigen Mast der Galeere auf. Es schien sich um bedruckte Leinwand zu handeln, die das zerknitterte Brustbild eines Mannes in Uniform zeigte. Erst als die obere Rahe in Position war und das Bild sich faltenfrei im Wind blähte, konnte Rhodan das Gesicht identifizieren. Anders als bei den Tonfiguren war es nicht karikiert worden, sondern absolut realistisch.
    Es war sein Gesicht!
    Die Menge buhte und trillerte infernalisch. Schmährufe aller Art waren zu hören.
    Jemand zupfte Rhodan am Hemd. Es war der Mann von vorhin.
    »Hab 'ne neue Kippe angezündet, companero. Versuch mal, die ist noch besser als die alte.«
    »Später.«, Rhodan musste sich erst einmal sammeln.
    »Nimmt dich das so mit?«, fragte der Mann mitfühlend. »Das mit Baba Rhodo? Ja, das kann ich verstehen. Es gibt keinen Geist der Santena, der böser ist. Selbst dieser Kerl mit dem Fegefeuer und den Foltergeräten, Satan oder so, ist dagegen nur ein Waisenknabe.« Er nahm einen Zug von seinem cigarillo especialmente, inhalierte tief und behielt den Rauch lange bei sich, bevor er ihn durch die Nasenlöcher entließ. Sinnierend sah er Rhodan an. »Irgendwie kommst du mir merkwürdig vertraut vor, als hätten wir uns schon mal gesehen.« Er schüttelte den Kopf. »Liegt wahrscheinlich an dem Zeug.«
    Er schaute zu dem Floß, wo die Gehilfen des Priesters unter dem Johlen der Zuschauer am Strand mit schweren Hämmern die den Großadministrator karikierenden Tonfiguren zerschlugen, und sah das Poster am Mast an. Ein Gehilfe hielt gerade eine Fackel an den unteren Rand, und die Flammen fraßen sich schnell höher, während die anderen Gehilfen mit Löschgeräten bereitstanden, um den Übergriff des Feuers auf das Schiff zu verhindern.
    Der Mann kniff die Augen zusammen, sah Rhodan an, kniff die Augen erneut zusammen, sah zu dem brennenden Poster, sah zu Rhodan.
    »Arggghhhh!«, rief er heiser und warf sein cigarillo especialmente weg. »Die heilige Mutter Maria und alle Rada-Loas mögen mir beistehen! Ich hab zuviel von dem Zeug geraucht und sehe böse Geister! Baba Rhodo ist unter uns! Er steht direkt neben mir!«
    Die allgemeine Aufmerksamkeit und der Jubel am Strand galt dem brennenden Poster, aber einige Männer wandten sich um und kamen langsam näher.
    »Wahrhaftig, companero«, rief einer derer, die

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