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PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

Titel: PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Alpers
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Wesentlichen. Was mich angeht, haben die vielen Jahrhunderte leider wenig bewirkt. Ich bin immer noch überall präsent, mit meinem Namen und meinem Bildnis. Als Baba Rhodo, als böser Geist.«
    »Aber das gilt doch nur für religiöse Remiona, oder?«, fragte Zhana. »Für eher schlichte Gemüter. Die Intelligenzia des Planeten wird dem wohl kaum unterliegen.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, mischte sich Tifflor ein.
    Rhodan nickte. »Ich auch nicht.« Den Aras zugewandt, fuhr er fort: »Es ist sicherlich nur zu verstehen, wenn man die Verwurzelung der Siedler in ihrem Glauben in etwa nachvollziehen kann. Als ich das erste Mal auf Remion aufgetaucht bin, galt ich als eine Art Erzübel. Sie wollten mich nicht und noch weniger das, was ich ihrer Meinung nach verkörperte. Ich habe ja von den Transparenten erzählt: Ausbeuter und so weiter. Und die Remiona sind verdammt flink darin, ihre Götter und Geisterwesen - die guten wie die schlechten - auszutauschen. Sie haben diesen neuen und sehr bösen Gott in ihr Pantheon eingefügt: Baba Rhodo. Das bin ich, und mein verzerrtes Bildnis ist jedem Gläubigen geläufig.«
    »Ja, das wissen wir inzwischen«, sagte Zhana, »obwohl ich es erstaunlich finde, dass diese Religion und die von ihr verbreiteten Legenden noch immer diesen Einfluss haben. Aber wenn ich es mir recht überlege: Was ist eigentlich so schlecht daran, als Gott zu gelten, selbst wenn man einen bösen Gott verkörpert? Ich könnte mir vorstellen, dass es, gut inszeniert, auch Vorteile bringen kann, wenn dieser Gott leibhaftig in Erscheinung tritt.«
    Tifflor räusperte sich und setzte dann ein undefinierbares Grinsen auf.
    Rhodan hüstelte. »Für einen allgemein gefürchteten Rachegott mag das ja zutreffen«, sagte er. »Aber dieser Baba Rhodo ist.« Er brach ab.
    »Ist was?«, fragte Zhana.
    »Nun.«, druckste Rhodan herum.
    Tifflor prustete los.
    »Lass das!«, wies ihn Perry zurecht.
    Julian kicherte immer noch leise vor sich hin. »Aber du kommst nicht darum herum, es ihnen jetzt zu sagen, Perry. Oder soll ich es tun?«
    »Ja, verdammt noch mal, dann sag du es«, knurrte Rhodan ihn an. »Du kannst es ja sowieso kaum noch erwarten, oder?«
    »Baba Rhodo ist der Gott des Neides und der Missgunst«, brach es aus Tifflor hervor. Er wischte sich Lachtränen aus den Augen. »Aber. mein Gott, bei Baba Rhodo, mein Zwerchfell hält das nicht aus. es kommt noch viel besser. Baba Rhodo hat wie alle Götter der Remiona noch Sonderaufgaben. Baba Rhodo ist.« Er unterbrach sich, schüttelte sich vor Lachen und nuschelte irgendetwas vor sich hin.
    »Wie bitte?«, fragte Zhana nach.
    Tifflor schien sich urplötzlich an die zehn Stufen des Upanishad zu erinnern, die er gemeistert hatte, und strafte sein eigenes Verhalten als extrem unangemessen ab. Er ließ die Kräfte wirken, die es ihm schon in der Vergangenheit ermöglicht hatten, die Welt gelassen zu betrachten, wenn um ihn herum alles im Aufruhr war oder er selbst die Kontrolle über sich verloren hatte. »Baba Rhodo gilt auf Remion als überaus stinkiger Gott der Toilettenanlagen«, sagte er tonlos. »Der Kloaken, um es drastischer auszudrücken.«
    Die beiden Aras nahmen die Mitteilung mit geweiteten Augen zur Kenntnis. Rhodan sagte nichts dazu.
    »Die Remiona - immerhin doch Menschen, terranische Siedler -maßen sich eine derartige Verunglimpfung des Residenten an?«, fragte Zhana.
    »Damals war Perry sogar Großadministrator eines anderen Imperiums.« Tifflor zuckte mit den Schultern. »Sie denken sich nichts dabei. Sie sind eben sehr eigenständig und selbstbewusst. Und du solltest dich nicht in Sicherheit wiegen, Zhana. Wenn du den Remiona blöd kommst oder sonst irgendwie auffällst, landest du vielleicht auch in ihrem Pantheon.«
    »So so«, meinte Zhana. »Das muss nicht sein. Erzähl doch einfach weiter, Perry. Langsam wird es wirklich interessant.«
    »Nein«, sagte Rhodan, »den Rest bewahre ich mir für morgen auf, für den letzten Abend vor der Landung. Lasst uns einfach noch ein bisschen entspannte Konversation betreiben. Erzählen wir uns gegenseitig ein paar Witze. Ich wollte schon immer wissen, ob Aras über wirklich gute Witze der Menschen lachen können. Und wir über die Witze der Aras.«
    Die abendliche Runde war zum letzten Mal zusammengekommen.
    »Es war im Jahre 3358«, begann Rhodan. »Du erinnerst dich, Tiff? Du warst ja dabei.«
    »Allerdings.« Tifflor wirkte verlegen. »Aber nicht besonders gern. Immerhin habe ich dir damals den

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