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PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

Titel: PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Alpers
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auf den anderen gigantes auch nicht mehr gedeihen?«, fragte Marco. »Was hilft euch dann das ganze Geld?«
    »Ach komm. Wir haben doch nur lokale Umweltschäden, so rätselhaft sie auch sind. Man wird dagegen etwas unternehmen.«
    »Wer denn? Es gibt auf Remion niemanden, der sich für den ganzen Planeten verantwortlich fühlt. Und wenn es ihn gäbe, hätte er nicht die Macht, sich gegen all die padres und madres der Haciendas mit ihren jeweiligen ganz speziellen Wünschen und Interessen durchzusetzen. Selbst der Oberste Rat der consetschos -und der ist verdammt schwerfällig in seinen Entscheidungen - kann doch nur in ganz engem Rahmen operieren und hat kaum Entscheidungskompetenzen.«
    »Ja, wenn es mal zu einer globalen Katastrophe käme, würden wir ihr hilflos ausgesetzt sein«, gab Raol zu. »Aber dazu wird es nicht kommen. Die Natur auf Remion ist zäh und anpassungsfähig. Sie hat sogar uns Menschen ausgehalten, die wir mit all unserem irdischen Saatgut, mit unseren Rindern, Schweinen, Hühnern und was auch immer hier eingetroffen sind. Unsere Vorfahren haben sich Mühe gegeben und nur einigermaßen sanft in die bestehende Ökologie eingegriffen. Aber selbst behutsame Eingriffe dieser Art haben auf anderen Planeten zu einem Kollaps geführt, weil sich die importierten Pflanzen und Tiere nicht mit dem einheimischen Ökosystem vertrugen. Remion hat uns angenommen und aufgenommen, sich an uns angepasst, ohne dabei die eigene Flora und Fauna aufzugeben. Remion ist robust und wird es auch schaffen, sich neuen Herausforderungen zu stellen.«
    Vier gute Freunde und klar abgesteckte Besitzansprüche, die von den anderen respektiert wurden. Aber irgendwann passierte es dann doch. Cirueilé, die am nächsten gelegene größere Stadt, feierte in diesem Jahr ihr 2250-jähriges Bestehen, und es gab dort über das Jahr hinweg an beinahe jedem puente eine Fülle von Veranstaltungen, die die Bewohner der umliegenden Haciendas in Scharen anlockten. An diesem puente waren mehrere aus den lokalen Trivid-Sendern bestens bekannte Bands zu Gast, und am letzten Tag der puentes würde die legendäre Kultband Voodoo Tattoo, die seit zehn Jahren nicht mehr öffentlich aufgetreten war, ein Konzert geben. Für Menschen mit anderen Interessen gab es zahllose andere Attraktivitäten. Kaum einen hielt es da noch in der Hacienda Extebosch. Ganze Kolonnen von überfüllten Gleitern setzten sich in Bewegung und nahmen für das dreitägige Wochenende Kurs auf Cirueilé. Wer keinen Platz abgekommen hatte, nahm die Dienste der Taxi- und Luftbusbetriebe der Stadt in Anspruch, die einen Zubringerdienst organisiert hatten.
    Carmen und Marco, Rumela und Raol fuhren am Nachmittag des ersten puente -Tages nach Cirueilé, tanzten zu den Rhythmen lokaler Steelbands mit Bekannten aus der Hacienda und den Einheimischen auf dem Marktplatz und sahen sich später im Stadtpark ein Konzert ihrer gemeinsamen Lieblingsband Curanderos an, die eine aparte Mischung aus traditionellem Folk und Retropsychedelic präsentierte, garniert mit abstrakten, farbenfrohen Holos. Später, schon einigermaßen berauscht von Bier, Rum und Colocadossaft und natürlich von der Musik und all den anderen neuen Eindrücken, feierten sie im Cama ab, einer kleinen Bar im gediegenen Ambiente des frühen Kolonialstils des Planeten. Die Wände waren mit verschnörkelt geschnitztem hellem Edelholz verkleidet und mit zahllosen schwarzen Holzmasken versehen, es gab aber auch nostalgisch mit Wellblech verkleidete Nischen, deren Lehmboden mit Stroh aufgeschüttet war. Über allem summte ein riesiger antik aussehender Ventilator, der eigentlich keine Funktion besaß, da bereits eine Klimaanlage in Funktion war. Eine Combo spielte abwechselnd zwei heiße und zwei langsame Nummern, wobei die langsamen Stücke, vom schwülstigen Gesang eines Sängers mit öligem Haar begleitet, eine laszive Erotik zum Ausdruck brachten.
    Carmen tanzte mit Marco und Rumela mit Raol. Dann wechselten sie die Partner. Marco sah, wie sich Carmen bei einer der langsamen Nummern an Raol schmiegte. Die beiden tanzten eng, wirklich sehr eng. Er selbst bemühte sich, Rumela nicht so nahe zu kommen, obwohl der anschmiegsame Körper der gertenschlanken Frau ihn erregte.
    Es folgte ein weiterer langsamer Song. Carmen und Raol schienen fast ineinander hineinzukriechen. Am Ende des Songs küssten sie sich. Und dann folgte, entgegen dem bisherigen Muster der Band, ein weiterer langsamer Titel.
    Marco beobachtete nicht mehr, was

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