PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis
dunkelrot leuchtende Prallfelder verschlossen und unzugänglich, aber heute traf das nicht zu. Eins der Tore stand offen.
Marco, der immer noch keine klare Vorstellung davon hatte, wie er die Aras packen konnte, nutzte seine Chance. Er drang in die forastera der huebochas ein, wohl wissend, dass das den Bewohnern der Hacienda -und selbstverständlich auch allen Gästen - vom padre strikt untersagt war.
Aus einem der Gebäude drangen Stimmen nach draußen. Marco konnte einzelne Wörter heraushören. Die huebochas benutzten offenbar nicht ihre eigene Sprache, sondern Interkosmo. Oder ließen ihre eigene Sprache durch einen Translator umwandeln. Aber warum? Sprachen sie mit jemandem aus der Hacienda?
Marco war in der Natur groß geworden, hatte sich schon als Kind an Lianen der Symbionten in die gigantes hinaufgeschwungen, konnte gut klettern, selbst steile, fast senkrechte Felswände empor, hatte nie Probleme damit gehabt, die Dreidimensionalität der Welt zu nutzen. Er sah ein geöffnetes Oberlicht des flachen Gebäudes. Die Wand des Gebäudes war trapezförmig nach oben verjüngt. Sie bestand aus glatten KunststoffFertigbauteilen, die im Abstand von etwa einem Meter in Aluminiumschienen eingebettet waren. Nicht gerade die ideale Kletterwand. Aber Marco schaffte es, sich in die Rahmen zu krallen und Zug um Zug hinaufzuhangeln.
Er war dabei nicht lauter als der Wind, der durch das offene Tor hineinpfiff. Als er das Dach erreicht hatte, robbte er vorsichtig an das geöffnete Oberlicht heran und lugte nach unten.
Direkt unter ihm schritt ein sichtlich erregter Mann auf und ab und sprach dabei. Marco kannte diesen Mann. Es war der padre der Hacienda Extebosch. Und Marco konnte jedes Wort verstehen, das er sagte.
»Du mutest mir einiges zu«, sagte der padre. »Es war die Rede davon, Extebosch an einem sicheren Ort neu zu gründen, aber du hast mir nicht gesagt, dass er sich auf einem anderen Planeten befindet, Trantipon. Und dass wir dafür zahlen müssen.«
Marco robbte ein Stück weiter heran und bemerkte einen dürren Ara mit schmalen Lippen und einem blassen Lächeln darauf, der sich bequem in einem Hängesitz schaukelte.
»Das ist dein Problem, y Gasset«, sagte der Ara leise. »Ich habe dir stets reinen Wein eingeschenkt. Wir experimentieren, es gibt bestimmte Ergebnisse, es kann bestimmte Konsequenzen geben. Ich darf daran erinnern, dass du an dieser Übereinkunft recht gut verdient hast. Was willst du eigentlich? Lass dich von uns dekontaminieren und nimm ein schnelles Schiff zu einem Planeten, wo du das Geld verjubeln kannst.«
»So war das nie gedacht«, widersprach der padre wütend. »Du hast mir mehr versprochen. Macht über diesen Planeten.«
»Wenn du die haben willst... gern«, sagte Trantipon. »Aber was willst du damit anfangen? Dieser Planet stirbt. Willst du als erster und einziger Alleinherrscher von Remion in die Annalen der Geschichte eingehen? Das kannst du haben. Du darfst die Rettungsaktion leiten, und ich sorge dafür, dass du von den Medien als gloriose Führerfigur dargestellt wirst.«
» Das... klingt schmutzig und widerwärtig«, erwiderte der padre. »Ich hatte nie die Absicht, euch meinen Planeten zu... verkaufen.«
»Aber du hast es getan«, sagte Trantipon fröhlich. »Seit wann hast du Schwierigkeiten mit deiner Rolle? Geld und Macht sind dir von Anfang an wichtiger gewesen als alles andere. Komm mir jetzt nur nicht mit irgendwelchem humanitären Gefasel. Wir wissen doch beide, dass du deine Mutter verkaufen würdest, brächte sie einen vernünftigen Preis. Also bitte, lass das.«
Der padre schluckte schwer. »Die Dimensionen unserer. geschäftlichen Vereinbarungen waren mir nicht klar.«
»Umso besser, wenn sie es jetzt sind!« Trantipon aktivierte seine Armbandpositronik und machte ein paar Eingaben. »Ich habe dir gerade einen nicht unbeträchtlichen Bonus für deine treuen Dienste transferiert. Über die vertraglichen Pflichten hinaus. Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Fliehe, solange noch Zeit ist, und genieße deinen Reichtum. Du musst dich ja nicht zur Ruhe setzen. Es ist mehr als genug, um sich Macht und Einfluss auf einem anderen Planeten zu erkaufen. Meinetwegen, und wenn du es denn unbedingt willst, auch auf dem Exilplaneten deiner Remiona.«
Der padre schien Mühe zu haben, darauf zu antworten. »Wie soll das ablaufen?«, fragte er nach einer Weile.
»Den Menschen auf Remion geschieht überhaupt nichts - wenn sie vernünftig sind. Wir haben
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