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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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hier zuhielt, mit Vorrangsignal womöglich.
    War irgendetwas passiert? Er befahl der Trivid-Wand, sich einzuschalten. Die Übertragung der Feierlichkeiten lief schon. Da, gerade betrat Rhodan die Loge, Gucky neben ihm.
    Da war ja wohl was gründlich schiefgegangen. Er spürte, wie Ärger in ihm aufwallte. Er ging zum Interkom und schaltete eine Verbindung zur Festorganisation.
    »Fellmer Lloyd hier«, sagte er. Höflich bleiben!, ermahnte er sich dabei. »Ich fürchte, da ist jetzt ein kleiner Fehler passiert. Man hat offenbar übersehen, mich rechtzeitig abzuholen.«
    »Tut mir leid«, antwortete die Frau am anderen Ende mit gleichmütigem Lächeln. »Es liegt keine entsprechende Anweisung vor.«
    Er lachte humorlos. »Na, genau das wird der Fehler sein. Ich bin Mitglied des Mutantenkorps - was ich dir sicher nicht sagen muss -und stehe immer noch fein angezogen zu Hause, während in der Stadthalle schon die Musik spielt. Also - wie lösen wir dieses Problem?«
    Seine Gesprächspartnerin schüttelte bedauernd den Kopf. »Es tut mir wirklich leid, aber die Gästeliste ist vollständig.«
    Er sah sie sprachlos an, begriff. Ein Robotsekretär! Die wurden auch immer besser. Ohne ein weiteres Wort schaltete er ab, ging zurück, zog die Jacke aus und schleuderte sie wütend von sich. Dem Servo, der daraufhin emsig über den Fußboden angesummt kam, um sie aufzuräumen, gab er einen Tritt.
    Am nächsten Morgen, beim Frühstück auf dem Balkon, grübelte er immer noch darüber nach, was das zu bedeuten hatte. Die aktuellen Nachrichten in der kleinen Holoprojektion über dem Tisch verfolgte er nur mit halbem Auge, bis ihn eine Meldung aufhorchen ließ: Mehrere Raumschiffe eines Sondereinsatzkommandos waren in aller Frühe vom Crest Spaceport gestartet, und Zeugen wollten gesehen haben, dass »mehrere hochrangige Mitglieder des Mutantenkorps«, wie es der Sprecher ausdrückte, an Bord des Führungsschif-fes gegangen seien. Man munkelte von einer geheimen Mission, die offenbar wichtig war, aber Genaueres war nicht bekannt.
    Er hatte buchstäblich vergessen zu kauen. Jetzt holte er es hastig nach, rief dann: »Trivid halt. Letzte Meldung wiederholen.«
    Wieso wusste er davon nichts? Er sprang auf, checkte seinen Interkom, sah den Nachrichtenspeicher durch - nichts! Man hatte es nicht einmal für nötig befunden, ihn zu informieren, geschweige denn, ihn zu fragen! Aus den Nachrichten musste er es erfahren!
    Also, so ging das ja nicht. Er ließ sich mit der Solaren Residenz verbinden. »Hier spricht Fellmer Lloyd«, erklärte er, als das Gesicht eines Sekretärs auf dem Schirm auftauchte, das zu picklig war, als dass es ein künstlich generierter Gesprächspartner sein konnte. »Und ich wünsche Perry Rhodan zu sprechen.«
    »Oh.«, machte der junge Mann. Endlich mal jemand, der angemessen beeindruckt war. »Tut mir leid«, sagte er nach Durchsicht seiner Daten, »aber Rhodan ist im Augenblick in einer Besprechung und unabkömmlich.«
    Er atmete tief durch. Nein, er würde jetzt nicht von seinen Sonderbefugnissen Gebrauch machen und erklären, es handle sich um einen Notfall. Klar, daraufhin würde der Sekretär ihn durchstellen, aber es war ja kein Notfall. »Wann«, fragte er also mit aller Ruhe, die er aufzubringen vermochte, »wird er wieder zu sprechen sein?«
    Ein Zögern. Ein winziges Zögern, aber es entging ihm nicht. »Kann ich im Moment nicht sagen«, erklärte der Sekretär.
    Der Jüngling log. Man musste kein Telepath sein, um das zu merken.
    Schon klar. Er bedankte sich, schaltete ab. Rhodan wollte nicht mit ihm sprechen. Auch gut. Gut, es zu wissen.
    Er atmete durch, tief, mehrmals. Zupfte sein Hemd zurecht, zog den neuen Gürtel gerade. Na gut, sagte er sich. Wenn man höheren Orts glaubte, auf ihn und seine Fähigkeiten verzichten zu können, dann war das zwar bitter, aber. Ha! Er lachte mühsam. Er würde doch nicht darum betteln, sein Leben für Terra riskieren zu dürfen!
    Mit dem gemessenen Schritt eines Mannes, der Zeit hatte, kehrte er an seinen Frühstückstisch zurück. Prächtig, das Licht der Sonne um diese Stunde. Und der Ausblick, Terrania im Sommer - wunderbar. Warum hatte er den ganzen Stress überhaupt so lange mitgemacht? Jahrhundertelang, das musste man sich mal überlegen! Immer im Einsatz, immer unterwegs, immer seine Knochen hingehalten, seine geistige Gesundheit aufs Spiel gesetzt, nie an sich selbst gedacht. Das würde jetzt aufhören. Ganz einfach. Gut, er war unsterblich, aber trotzdem

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