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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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ab - weniger, weil er etwas Bestimmtes suchte, sondern weil ihn verschlossene Kisten schon immer neugierig gemacht hatten -, nahm Strahler in die Hand, studierte eingravierte Leistungswerte.
    Ein kurzes Aufschimmern in einem der schmalen, vergitterten Fenster ließ ihn hochschauen. Er spähte hinaus. Ah, endlich tat sich etwas. Er sah dunkle Umrisse von Fahrzeugen, die langsam Position bezogen, Gleiter mit aktivierten Strahlerläufen, die in einiger Entfernung sicherten, Gestalten mit eckigen Umrissen. Sonderpolizeieinheiten, die planmäßig vorrückten. Das grünliche Aufleuchten von HÜ-Schirmfeldern: Mehr war er ihnen nicht wert?
    Im nächsten Moment flammten Scheinwerfer auf, überall, leuchteten das Gelände lückenlos aus. Ein Lautsprecher dröhnte los, von wegen Polizei und Widerstand zwecklos.
    Zeit, etwas Neues auszuprobieren. Er musste lachen, als er daran dachte, was für Gesichter sie machen würden. Dann hängte er sich einen schweren Kombistrahler am Gurt über die Schulter, steckte einen Karton mit Energiezellen ein, griff sich ein kleines Antigravge-rät, drückte alles an sich.
    ... konzentrierte sich.
    ... und versank langsam im Boden. Die Füße zuerst, dann die Unterschenkel. Und immer tiefer. Er musste lauthals lachen. Es funktionierte! Er vermochte feste Materie zu durchdringen, als sei da nichts! Wer außer ihm konnte das?
    Dann verschwand auch sein Kopf im Boden, und eine Weile sah er überhaupt nichts, spürte nur, dass er weiter sank. Und weiter. Und weiter. Ein wenig mulmig wurde ihm, ehrlich gesagt, schon; er musste an dunkle Keller und lichtlose Gänge denken, wie sie unter manchen der ganz alten Gebäude Terranias zu finden waren.
    Dann landete er in einem Abwasserkanal. Eigentlich hätte es stockdunkel sein müssen, doch seine Umgebung war erfüllt von einem rosaroten Leuchten, von dem er nicht gleich begriff, dass es von ihm selbst ausging. Noch eine neue Fähigkeit; wahrscheinlich hatte er sie instinktiv eingesetzt.
    Ein schlammverschmierter, algenbewachsener Roboter schwebte heran, ein vage eiförmiger Körper mit einem neugierig leuchtenden Auge, das ihn offenbar zu inspizieren gedachte. Mit einem kurzen telekinetischen Griff verhinderte er das, und noch während die Maschine mit ersterbendem Scheinwerfer in der trüben Brühe versank, schaltete er das Antigravmodul ein und machte, dass er weiterkam.
    So begann sein neues, sein freies Leben. Er kehrte nicht in seine alte Wohnung zurück - einerseits, weil sie ihm dort auflauern würden, andererseits, um den Bruch mit seinem alten Leben zu demonstrieren.
    Denn wozu brauchte er seine alte Wohnung noch? Er war reich, hatte das Howalgonium, das er zu Geld machen konnte, wenn er wollte. Dabei war der Witz, dass er überhaupt kein Geld mehr brauchte. Ihm standen alle Apartments Terranias zur Verfügung, deren Bewohner gerade verreist waren - was zu jedem beliebigen Zeitpunkt Hunderttausende sein mussten. Eine Kleinigkeit, das telepathisch abzuchecken. Um sicher zu sein, dass die Betreffenden nicht nur mal eben kurz weg waren, genügte es, sich rasch umzusehen, sobald er in die betreffende Wohnung teleportiert war.
    Ja, auch diese Fähigkeit stand ihm nun zur Verfügung. Seine Parakräfte wuchsen mit jedem Tag, der verging. Wahrscheinlich war er inzwischen der mächtigste Mutant aller Zeiten, noch vor Gucky, dem Mausbiber, oder Ribald Corello. Bald würden ihm überhaupt keine Grenzen mehr gesetzt sein.
    Rhodan schwieg nach wie vor, aber wen interessierte noch Rhodan? Das war vorbei. Er, Fellmer Lloyd, würde von nun an tun, was er wollte.
    Doch was wollte er eigentlich? Darüber galt es, gründlich nachzudenken.
    Tatsächlich widmete er sich dieser Frage so intensiv, dass ihm eine Unachtsamkeit unterlief. Er hatte es sich in einem im 207. Stockwerk einer Wohnanlage im Bezirk Monggon gelegenen Apartment bequem gemacht, ausgiebig geduscht, seine Kleidung der Waschmaschine anvertraut und den Kühlschrank geplündert. So saß er im Bademantel auf dem Balkon, den Blick nachdenklich in die Ferne schweifend, einen Teller mit Käse, Trauben und Bejutfrüchten sowie ein Glas nicht wirklich guten zalitischen Weins neben sich, als eine Frau durch die Glastür trat und fast zu Tode erschrak, als sie ihn entdeckte.
    Er erschrak fast genauso stark - ein Telepath war es noch weniger als andere Leute gewöhnt, auf derartige Weise überrascht zu werden -, fasste sich aber sofort wieder und beruhigte sie mit einem hypnosuggestiven Impuls, ehe sie anfangen

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