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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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konnte zu schreien.
    Rasch ging er ihre Erinnerungen durch, aber nein, sie hatte ihn tatsächlich nicht bemerkt gehabt und demzufolge auch niemanden verständigt.
    Nachdem er ihr geholfen hatte, zur Ruhe zu finden, konnte sie seine Anwesenheit viel besser genießen. Er schlug ihr vor, sich ebenfalls ein Glas zu holen, und schenkte ihr dann von dem Wein ein. Sie lächelte. Sie war jung, sah recht gut aus. Samtbraune Haut, schwarzes Haar, alle Kurven dort, wo sie hingehörten.
    »Wieso trägst du denn zum Bademantel deinen Gürtel?«, wollte sie wissen.
    Er sah ihr tief in die unergründlich dunklen Augen. »Das hätte deiner Waschmaschine nicht gefallen, wenn ich ihn mit zur Wäsche gegeben hätte.«
    »Stimmt auch wieder.« Sie beugte sich vor. »So einen Gürtel habe ich noch nie gesehen. Was sind das für Kästchen? Und diese Muster, bedeuten die etwas?«
    »Diese Erhebungen hier meinst du?« Er strich über die fechteckigen Ausbeulungen, von denen es sieben Stück gab, gleichmäßig über die gesamte Länge des Kleidungsstücks verteilt. »Ich schätze, das verdanken wir einfach künstlerischer Inspiration.«
    Sie redete über seinen Gürtel, aber natürlich war es der Mann, der ihn trug, den sie anziehend fand. Man brauchte kein Telepath zu sein, um das zu erkennen.
    Es war gemütlich hier draußen, aber es wurde allmählich kühl. Er gestattete sich, dem Unausweichlichen durch einen winzigen, einen wirklich ganz, ganz winzigen suggestiven Impuls nachzuhelfen.
    Oh ja. Meine Güte, wie lange war es her, dass er. Sie bewegte sich im Bett nicht ganz so leidenschaftlich, wie er es erwartet hatte, wirkte in manchen Momenten fast widerstrebend. Aber nur in manchen Momenten. Vielleicht täuschte er sich auch. Er genoss es jedenfalls.
    Danach, wie sie da so lagen und den Schweiß von ihren Körpern verdunsten ließen, fragte sie ihn nach seinem Namen.
    »Mein Name ist Lloyd«, sagte er. »Fellmer Lloyd.«
    Er hatte eine Reaktion darauf erwartet, ein - vielleicht ehrfürchtiges, vielleicht ungläubiges - »Ach was?« oder »Nein, ehrlich jetzt« oder dergleichen. Aber sie sagte nur: »Ich heiße Ermia.«
    Wie sich herausstellte, war sie gar keine Terranerin, sondern Te-froderin von der Eastside und erst seit ein paar Monaten auf Terra. Eine tragisch verlaufene Liebesgeschichte mit einem Raumfahrer der LFT-Handelsflotte, nun ja, wie solche Dinge eben manchmal liefen. Verständlich, dass ihr der Name Fellmer Lloyd nichts sagte. Obwohl, sie arbeitete für eine Stiftung, die sich um kulturellen Austausch zwischen den Völkern lemurischer Abstammung bemühte -aber bestimmt noch nicht lange, sonst hätte sie nicht so verwundert erzählt, wie sie bei den Arkoniden mit ihren Ideen auf Granit bissen.
    »Du musst dich mehr mit terranischer Geschichte befassen«, riet er ihr. »Vor allem, wenn du mit dem Gedanken spielst hier zu bleiben. Ich könnte dir da ein interessantes Museum empfehlen.« Er hielt inne. Wie war noch mal der Name gewesen? Er lag ihm auf der Zunge.
    Egal, dachte er, als Ermia sich im nächsten Moment an ihn drängte, ihn gierig küsste, ihn wollte. Wahrscheinlich, ging ihm noch durch den Kopf, ehe sie beide in den Schlaf sanken, fühlte sie sich instinktiv angezogen von der Stärke und Macht, die er verkörperte.
    Am nächsten Morgen, bei einem friedlichen gemeinsamen Frühstück, lief nebenher ein kleines Nachrichtenholo. War vermutlich eine Angewohnheit von ihr; viele Leute, die allein lebten, frühstückten mit den Nachrichtensendern. Gleichmütig kauend verfolgte er einen Ausschnitt aus einer Rede Perry Rhodans vor dem Parlament. Es wunderte ihn selbst, wie ruhig er blieb. Rhodan war bestimmt nicht so gelassen, wie er da am Rednerpult tat. Das schlechte Gewissen, seinen alten Weggefährten schnöde abgesägt zu haben, konnte ihm keine Ruhe lassen.
    Aber zu spät. Er, Fellmer Lloyd, war auf die Gunst dieses Despo-ten nicht länger angewiesen. Wenn Rhodan, wenn die terranische Regierung von ihm und seinen Fähigkeiten nichts mehr wissen wollte: Nun denn! Es würde andere geben in der Galaxis, die ihn mit offenen Armen aufnahmen.
    »Ich werde demnächst ins All aufbrechen«, erklärte er Ermia. »Quer durch die Milchstraße, vielleicht sogar noch weiter. Kann sein, dass ich nie wieder zurückkomme.« Er sah sie an. »Willst du mich begleiten?«
    Ermia zögerte, doch dann willigte sie ein. Mit dem Instinkt einer Frau hatte sie erkannt, wie viel ihm das bedeutete.
    »Wir werden mit einem Kreuzer fliegen«, sagte

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