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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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vor die Augen und betrachtete es eingehend. »Was ist das?«, fragte er leise, richtete sich auf und zeigte das Fundstück den anderen.
    Es ging von Hand zu Hand.
    »Eine Skulptur«, befand Pehdry-Klakolai.
    Die Figur, kaum größer als eine Handspanne, stellte unstrittig ein Tier dar. Rhodan setzte sie auf seine Handfläche. Sie stand aufrecht auf zwei Beinen, ihr Schwanz stützte es, sie hielt die Arme oder Vorderläufe von sich gestreckt.
    Die Figur war erstaunlich fein und detailliert gearbeitet. Rhodan sah auf dem Schädeldach des Tiers ein winziges, drittes Auge, umgeben von buschigen Wimpern. Die Figur bestand aus demselben Material wie der Moby, einer schwarzen, kristallinen Substanz.
    »Wer hat das gemacht?«, fragte Rhodan.
    Die Aras sahen ihn ratlos an.
    Er verstaute die Figur in einer Tasche seines Anzugs.
    Sie gingen weiter.
    Nach etwa zwei Kilometern mündete der Gang in eine Höhle. Sie richteten die Helmscheinwerfer nach oben, doch die Decke entzog sich ihren Blicken. Wenige Minuten später waren auch die Seitenwände kaum mehr auszumachen.
    Rhodan suchte sie mit dem Scheinwerfer. Der Strahl ließ die Wände eher erahnen denn sehen und hob eine unglaubliche Szenerie aus der Dunkelheit. Im Licht schien es, als drückten sich säulenartige Wülste aus der Wand und strebten hundert, zweihundert Meter hoch Richtung Decke.
    Schweigend folgten die Aras dem Scheinwerferlicht.
    »Wie ein antiker Tempel«, flüsterte Rhodan. »Haben wir Kontakt zu Taxam und zur SPIVIM?«, fragte er ins Helmmikrofon.
    »Taxam hier. Ich höre euch schlecht. Ich kann mit Stö Baudegg kommunizieren, aber nur akustisch. Was gibt es?«
    »Ich weiß nicht. Nichts«, sagte Rhodan und ging weiter, schräg links in Richtung Wand. Er hoffte, dass sie, wenn man sie entlangging, zum gegenüberliegenden Ausgang führen würde, zur Fortsetzung des Ganges, durch den sie zur Hirnkaverne zu gelangen hofften.
    Der Boden der Höhle senkte sich fast unmerklich ab. Hier und da schälte das Licht erratische Blöcke von Mobysubstanz aus der Finsternis, die dort lagen wie die Findlinge einer schwarzen Eiszeit.
    Die Aras folgten Rhodan eng hintereinander.
    Taotroc entdeckte die nächste Statue. Sie lag auf dem Boden und stellte ein Tier dar, von dem Rhodan nicht hätte sagen können, ob es schwamm oder flog. Es ähnelte einem irdischen Rochen, wies aber in den Einzelheiten große Unterschiede auf.
    Taotroc hob die Statue auf und drehte und wendete sie in den Händen. Sie maß fast drei Meter Spannweite - der Flossen oder der
    Flügel.
    Je näher sie der Wand kamen, desto mehr Monolithe fanden sie, und immer wieder neue Skulpturen. Die Tiere, die sie darstellten, kamen Rhodan teilweise bekannt von, teilweise waren sie völlig fremdartig. Bei einigen Figuren war nicht zu sagen, ob sie Tiere oder Pflanzen darstellten.
    Einmal türmte sich eine Statue vor ihnen auf, die eine Art bemoosten Fleischklumpen mit Dutzenden von muskulösen Fangarmen zeigte.
    Dann entdeckte Rhodan ein Telefon.
    Seine araische Begleitung konnte die Skulptur nicht deuten. »Was ist das?«, fragte Pehdry-Klakolai.
    »Es ist eine Telefonsäule. Solche Geräte hat man von Jahrtausenden auf der Erde verwendet, um über große Entfernungen miteinander zu sprechen. Das hier ist die Hörmuschel, das ist eine Wählscheibe.« Rhodan versuchte, den Hörer von der Gabel zu nehmen, aber die Säule war offenbar aus einem Stück gefertigt.
    Hinter dem nächsten Monolithen stand ein Chevrolet Bel Air aus schwarzem Moby-Kristall, komplett mit den charakteristischen Heckflossen. Er hatte selbst als junger Mann, mit 20 oder 21 Jahren, so ein Auto gefahren - gefahren, aber nicht besessen. Jonathan, kurzfristig sein Zimmernachbar auf der Kadettenschule der U.S. Air Force, hatte ihn zwei- oder dreimal den Wagen lenken lassen, den er von seinem Vater zum 21. Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Ein Traum von einem Automobil mit der Klimaanlage, der Servolenkung und dem Automatikgetriebe. Viel zu teuer für die Rhodans.
    »Ein früher irdischer Gleiter?«, fragte Pron Dockt.
    Rhodan antwortete nicht. Dinge. Tiere. Welche Dinge, welche Tiere? Ein Muster, dachte er, es muss ein Muster dahinter stecken.
    Sie kamen an einen Haufen Menschen. Die Statuen lagen aufeinander geworfen kreuz und quer. Arme und Beine wiesen wie Stacheln aus dem Konvolut fort. Unwillkürlich berührte Rhodan die schwarze, kristalline Haut mit den Sensorflächen seiner Handschu-he.
    Kalt, dachte er und las die Temperatur vom Armband

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