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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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ab: Minus drei Grad Celsius. Die Körpertemperatur eines Mobys.
    Die Wand wölbte sich einwärts zu einer Nische. Rhodan leuchtete sie aus. Es war ein Ensemble, das an einem Tisch saß. Eine Frau links, das steinerne Haar in toten Locken, ein Mann rechts; zwischen sich zwei Kinder, ein Junge, ein Mädchen.
    Das Mädchen hatte ihren Arm ausgestreckt, hielt etwas zwischen ihren Fingern einem Tier hin, das auf zwei Beinen, abgestützt vom Schwanz, auf dem Tisch stand. Rhodan bemerkte das dritte Auge auf dem Schädeldach des Tieres.
    »Haben wir Kontakt nach draußen?«
    »Ich kann dich gut verstehen, und momentan funktioniert auch die Verbindung zur SPIVIM. Was kann ich tut?«
    »Frag bitte nach, ob die Positronik eines der Quarantäneschiffe über die Fauna von Remion Daten findet«, bat Rhodan. Dann schilderte er das Tier, das auf dem Tisch stand, den Rochen, der vielleicht ein Flugtier war, und den bemoosten Tentakelträger.
    Wenige Minuten später hörte er Taxams Stimme, diesmal wieder unter Knistern und Rauschen: »Positiv. Du hast Tiere beschrieben, die auf Remion Cyclones genannt wurden, gesellige Steppentiere. Das andere könnte der Spezies der Mantas entstammen, das dritte rechnet die Positronik zu den Matons.«
    Rhodan bedankte sich.
    »Und?«, fragte Pehdry-Klakolai. »Siehst du nun klarer? Was hat es deiner Meinung nach mit diesem Zoo auf sich, diesem Skulpturenpark?«
    »Ich bin noch nicht sicher. Meine Vermutung ist absurd.«
    »Das ist alles absurd!«, schrie es mit einem Mal aus Pron Dockt heraus. »Dieses ganze Planetentransformat ist absurd, eine ungeheuere Absurdität, die den Verstand beleidigt! Moby! Was soll das sein? Was soll das hier?« Er machte mit beiden Armen eine rudernde, alles umfassende Bewegung. »Was sind das für Gänge und
    Schächte? Wozu braucht der Moby die? Fließt Wasser dadurch? Blut? Energie? Und dann deine Energiepolizei, die Parasiten - das sieht alles wie eine Karikatur eines biologischen Organismus aus! Aber das hier ist kein biologischer Organismus! Das hier ist ein Haufen toter Schlacke! Warum benimmt er sich dann nicht so? Warum findet sich hier dieses absurde Museum?«
    Rhodan nahm den Ausbruch ruhig hin. »Du hast recht, Pron. Mit allem, was du sagst. Es ist eine ungeheuere Absurdität. Wir dürfen sie aber nicht ausblenden. Vielleicht ist sie keine Randerscheinung, sondern führt uns zum Kern der Dinge. Wir müssen es ins Kalkül ziehen.«
    »Ebenfalls absurd. Noch absurder. Absurdistisch«, ereiferte sich der Ara. »Wo ist er denn, der Kern der Dinge?«
    Rhodan machte eine vage, nach vorn weisende Handbewegung. »Wir sind auf dem Weg dahin.«
    »Du bist blass«, erkannte Taotroc. »Geht es dir nicht gut?«
    »Es geht mir nicht gut«, gab Rhodan zu. »Aber ich will nichts daran ändern.«
    Sie fanden den Eingang zum Tunnel, der in Richtung Hirnkaverne führen musste. Der Boden war überhäuft mit Skulpturen.
    Die Wände waren in ständiger, langsamer Bewegung. Wellen krochen darüber hin. »Stopp«, kommandierte Rhodan und leuchtete ein Segment der Wand aus. Es sah aus, als wäre es ein Stück schwarzer Leinwand, in das sich von hinten ein Gesicht, ein Körper drückte. Allmählich trat der Kopf, dann der Leib mehr und mehr in den Vordergrund und löste sich endlich wie ein riesiger Tropfen aus einer zähen Masse.
    Es war ein Mann. Zeitlupenhaft hob er den Arm und streckte ihn aus, und aus dem Handrücken wuchs ein großer schwarzer Schmetterling mit vier Flügeln - vielleicht auch eine Libelle.
    Rhodan schloss die Augen, wandte sich ab und ging weiter.
    »Was ist das?«, schrie Pron Dockt.
    »Das sind die Gärten der Erinnerung«, sagte Rhodan müde. Er merkte, wie sich ihm die Nackenhaare sträubten. »Angelegt und bestellt von den toten Gärtnern.«
    »Ich verstehe das nicht! Absurd!«, rief Dockt. »Versteht ihr das?«, richtete er sich an die beiden anderen Aras.
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte Taotroc. »Resident? Es sind die Remiona, nicht wahr?«
    »Ja. Es sind die toten Remiona«, sagte Rhodan. »Ich denke, es verhält sich so: Das Ara-Toxin - der planetarmodifizierende Wirkstoff -arbeitet tiefgreifender, als wir es uns bislang vorgestellt haben. Es ist nicht nur auf der physischen und biochemischen Ebene aktiv, sondern auch auf der der ÜBSEF-Konstante. So, wie es die materiellen Substanzen aufkocht, wie es sie entstrukturiert und anschließend re-strukturiert, verfährt es auch mit den metamateriellen Systemen. Es zerstört sie, nimmt ihnen alle

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