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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Gestalt, vermengt sie und gibt ihnen dann eine neue Form.«
    »Die Form eines Moby-Instinktbewusstseins«, ergänzte Taotroc.
    Rhodan nickte leicht. »Diese Umwandlung scheint die komplexeste zu sein. Und bis sie abgeschlossen ist, kommt es zu.« Er wies mit der Hand auf die eben aus der Wand getropfte Skulptur. »Ich habe keine Ahnung, welche Prozesse hier wirklich ablaufen, aber. die Restbewusstseine oder ihre Splitter träumen, und sie geben ihren Träumen Gestalt. Sie träumen von sich, von ihren Familien, von den Tieren und Pflanzen ihres Planeten. Von Dingen und Gegenständen, die sie liebten: Von Antiquitäten, Oldtimern, von. ja, von all dem.«
    Sie schwiegen.
    »Aber bald.« soufflierte Taotroc leise, und Rhodan fuhr fort: »Aber bald wird sich das Semibewusstsein des Mobys installieren. Und die einzelnen Bewusstseinsfragmente werden endgültig untergehen. Nur ihre primitivsten Funktionen werden erhalten bleiben: Selbsterhaltungstrieb, Hunger, Richtbewegungen zu den möglichen
    N ahrungs quellen.«
    »Wenn du recht hast«, sagte Pron Dockt, »braucht der Moby, wenn er lebensfähig sein soll, diese Zufuhr an metamaterieller Substanz. An ÜBSEF-Konstanten?«
    »Ja«, sagte Rhodan. »Womit die alte Frage beantwortet wäre, ob Mobys wirklich leben. Sie tun es.«
    »Interessant«, sagte Pron Dockt. »Ist dir klar, was das bedeutet?«
    »Du meinst: Was es über das hinaus bedeutet, was wir jetzt eben gedacht haben?«
    »Oh ja. Deine Hypothese klingt plausibel. Aber die Konsequenz ist interessant.«
    »Welche Konsequenz denn noch?«
    Pron Dockt grinste an ihm und den anderen beiden Aras vorbei. »Du hast von den andromedanischen Mobys erzählt. Auch sie hatten ein Instinktgehirn mit einem Instinktbewusstsein. Dürfen wir nicht davon ausgehen, dass auch diese Bewusstseine das Produkt eines Transformationsprozesses waren? Dass für jedes von ihnen eine planetare Bevölkerung verbraucht worden ist?«
    Rhodan antwortete nicht.
    »Dürfen wir nicht davon ausgehen, dass der Grundstoff für jeden Moby ein bewohnter. ein von Intelligenzwesen bevölkerter Planet war?«
    Noch immer schwieg Rhodan.
    »Wie viele Mobys hat es in Andro-Beta gegeben?«, fragte Pron Dockt.
    »Millionen«, sagte Rhodan.
    Im 25. Jahrhundert hatten die Meister der Insel die Mobys als Wächter in Andro-Beta patrouillieren lassen - wieder ein Euphemismus: als ultimative Abschreckungswaffe würde den Fakt treffender beschreiben.
    Per Hyperenergiereizung hatten die MdI diese Waffe aktiviert und gesteuert, und sie hatten mit ihr unzählige Planeten zerstört.
    Nun war deutlich, dass schon die Produktion der Waffe unvorstellbare Mengen Leben gekostet haben musste.
    Und jetzt entstanden die Mobys hier, in der heimatlichen Milchstraße, eingeschleppt wie eine tödliche Seuche, diese uralte Waffe der Meister, deren Herrschaft doch seit Jahrtausenden vergangen sein sollte.
    Reichte ihr Schatten wirklich so weit?
    Sie gingen weiter.
    Wir gehen immer weiter, dachte Rhodan bitter. Aber die Meister halten Schritt, so tot sie auch sind.
    Trantipon taucht unter
    Trantipon stand am Ufer des Schachtmeeres und lauschte dem Ruf.
    Er war leise und eindringlich zugleich, süß und bitter, und er erreichte Trantipon in Gestalt unzähliger, kleiner Stimmen. Sie drangen in ihn durch alle Poren, rieselten und rannen, fanden und verbanden sich zu Rinnsalen, zu Flüssen und Strömen von Information, fluteten sein Denken, lockten und befahlen ihm.
    Dabei blieb Trantipon unschlüssig, ob der Ruf eigentlich ihm galt, dem Ich, das in diesem Leib hauste wie ein Fremder. Manchmal schien ihm, als würden diese unzähligen Stimmen einer Schar von Dingen gelten, einem Volk von Artefakten, die ihn besiedelt hatten, und es war, als belausche er die Unterhaltungen einer ganzen Zivilisation.
    Trantipon ging ins Wasser.
    Er watete. Das Ufer war für wenige Schritte seicht, dann senkte sich der Boden steil ab. Das Wasser reichte ihm bis zur Brust, zum
    Kinn. Trantipon tauchte unter und sank.
    Er sank schnell, spürte, dass seine Füße schwer und gefühllos wurden. Die Nano-Legionen schöpften Stoffe aus dem umgebenden Wasser, verwandelten seine Füße und Beine in metallische Gewichte.
    Trotzdem dauerte seine Niederfahrt viele Stunden.
    Wieder sorgte die Nano-Industrie für ihn, strukturierte seinen Leib um. Sie panzerte ihn und rekonstruierte aus den Relikten von Beugefalten im Halsbereich Kiemen.
    Der ständige Umbau seiner Physis verwirrte ihn. Seine Psyche, mühselig rekonstruiert und

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