PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane
formulierte Trantipon für sich.
Was ihnen da vor Augen schwebte, war die - wenn auch noch unvollständige - Formel für eine Waffe. Für eine mächtige, ja so übermächtige Waffe, dass Trantipon zögern würde, wenn sie ihm jemand in die Hand legte, dass er Zweifel haben würde, ob er sie jemals anwenden könnte.
Auch dann, wenn es Meharro wäre, der sie mir in die Hand legen würde?, dachte er. Einen Moment lang überwältigte ihn das Gefühl, beides sein zu können: Herr über Leben und Tod.
Er konnte sich nicht vorstellen, was der Allmacht näher kommen sollte als diese Gewalt.
Langsam trat er an das Holo, streckte die Hand aus und führte sie in das bewegte Bild aus Licht.
»Bei Mo«, flüsterte er, »Meharro - was hast du getan?«
Trantipon unterbrach seine Erzählung. Er hatte den Kamm des Walls erreicht. Unter sich sah er die schwarzen Wasser des Schachtmeeres, das sich bis zum Horizont erstreckte. Die Oberfläche des Wassers lag unbewegt, glatt wie ein schwarzer Spiegel. Kein Wind ging.
»Und weiter?«, fragte die Positronik. Trantipon überlegte. »Nichts weiter. Alles endet hier.«
»Das verstehe ich nicht«, sagte die Positronik. Wieder dachte Trantipon nach. »Ich verstehe es auch nicht«, gab er zu.
In den Gärten der Erinnerung
Rhodan wusste, dass der Einsatz energetischer Waffen den Moby nicht angreifen, sondern füttern würde. Selbst nukleare Sprengkörper dürfte er mittlerweile verkraften.
Natürlich führten die Quarantäneschiffe diverse Säuren und ätzende Laugen mit sich, aber nur in Quantitäten, die für die Größen-ordnung eines Mobys ineffektiv waren.
Eines der Schiffslabore würde immerhin mit der Synthese einer Säure beginnen, die STOG annähernd ähnlich war. Voraussichtliche Produktionszeit für die ersten hundert Liter: 14 bis 16 Stunden.
Rhodan fragte nach chemischen Sprengstoffen. Die CONNOYT kündigte an, binnen der nächsten zwei Stunden nennenswerte Mengen zum Planetentransformat zu liefern.
»Verfügt ihr über Drucklufthämmer?«, erkundigte er sich und schilderte einem zugeschalteten Ingenieur der CONNOYT das Arbeitsprinzip solcher Maschinen, gab Stichwörter wie Pressluft, Kompressor, Kolben und Meißel.
»Für den Betrieb dieser Maschinen brauchten wir Luft. Und Energie...«, hörte Rhodan.
Es war eine bildlose Verbindung, voller Störgeräusche; die SPI-VIM musste als Relaisstation dienen.
Rhodan verstand die Antworten des araischen Bordingenieurs nur bruchstückhaft: Luftanlieferung in Flaschen, Bereitstellung, Metallgießerei. Der Ingenieur wollte versuchen, drei oder vier Laboraggregate, die ihm dazu tauglich schienen, in geeignete Werkzeuge umzubauen. Allerdings würden die Maschinenhämmer vom Ausmaß her nicht sehr viel kleiner ausfallen als die Mini-Space-Jet. Und ob solche Hämmer die Lösung waren? Würde das Planetentransformat nicht die für den Betrieb gedachte Energie konsumieren?
»Lasst euch etwas einfallen!«, rief er zurück. »Ihr seid Aras - das genialste Volk der Galaxis!«
Nachdem Rhodan diese Bestellungen aufgegeben hatte, rüsteten sie sich aus und starteten. Sie trugen einfache Desintegratoren bei sich, wohl wissend, dass deren Einsatz unter den Bedingungen des Mobys fragwürdig war.
Die SPIVIM projiziert einen Leitstrahl zu dem Schacht, von denen die Drohnen kalkulierten, dass er zur Hirnkapsel führen würde. Dort übernahm Gfender Taxam die Steuerung. Der Weg ins Innere war nur in groben Umrissen bekannt. Zwei Drohnen waren in den
Schacht und das anschließende Labyrinth der Stollen eingedrungen, aber unterwegs im Energiechaos verschollen.
Bereits unmittelbar unterhalb der Oberfläche geriet die Mini-Jet in normal- und hyperenergetische Turbulenzen, die den positroni-schen Autopiloten der Jet blendeten. Taxam übernahm die Steuerung per Hand. Er flog so sicher, dass er auch nach Passage der Turbulenzen nicht wieder an die Positronik übergab.
Er schaltete die Außenscheinwerfer ein. Durch die Panzerglassit-kuppel sah Rhodan die Schachtwand. Meist schimmerte sie wie Anthrazit. Hin und wieder huschte ein silberner Faden scheinbar knapp unter der Oberfläche der Wand her, halb Wurm, halb Entladung.
Der Schacht bog in einem Winkel von 80 Grad in die Horizontale, verlief wenige Meter geradeaus, sank dann wieder steil ab. Dieses Knie erwies sich für die Jet als unpassierbar.
»Wenn wir weiter vorrücken, stecken wir fest. Tut mir leid«, teilte Gfender Taxam mit.
Rhodan löste den Sicherheitsgürtel und erhob sich. »Wir
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