PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke
gedehnt.
»Er ist. er war Angehöriger des Sicherheitspersonals. Eingeteilt für das Team, dem Trantipons Überwachung an Bord oblag.«
»Du kennst ihn?«
»Seit mehreren Jahren.«
»Ist dir an ihm in letzter Zeit etwas Besonders aufgefallen? Ich meine, hat Sekquoia sich plötzlich anders verhalten als früher? Irgendwie ungewöhnlich? Drängt sich im Nachhinein der Verdacht auf, dass dieser Sekquoia nicht mehr er selbst gewesen sein könnte?«
Der Mann machte eine entschieden verneinende Geste. »Ich kann nicht sagen, dass er sich verändert hätte.«
»Dir ist also nichts aufgefallen?« »Ja, genau.« Der Ara sträubte sich offenbar, den Gedanken zu Ende zu bringen.
Rhodan gewann den Eindruck, dass sein Gegenüber und Sekquo-ia näher miteinander bekannt gewesen waren, als der Mann zuzugeben bereit war. Möglicherweise ein intimes Verhältnis. Der Ara schaute durch ihn hindurch, als schrecke er vor sich selbst zurück.
»Wurde Sekquoias Kabine nach Spuren untersucht?«
»Sie ist auf Anordnung des Sektionsleiters versiegelt.«
»Gut.« Der Terraner erhob sich. »Ich erwarte eine umfassende Analyse. In erster Linie geht es um auswertbares genetisches Material. Wir müssen wissen, ob dieser Sekquoia ein Ara ist oder.«
»Oder?« Rhodans Gegenüber gab sich Mühe, seine Erregung zu verbergen.
». oder eine exotische Lebensform.«
Der Ara schluckte krampfhaft. Von den Fontanellen seines kahlen Schädels ausgehend, breitete sich eine fahle Röte aus. Er war erregt.
»Wer nie mit einem Gestaltwandler zu tun hatte, kann sich ihre Gefährlichkeit nur schwer vorstellen«, sagte der Resident. »Vielleicht bist sogar du derjenige, dessen Aussehen der Angreifer imitiert?«
Der Ara starrte ihn entgeistert an. Allmählich schien ihm in jeder Hinsicht klar zu werden, was das bedeutete.
»Der Gestaltwandler ist geflohen«, rief Rhodan in Erinnerung. »Wir haben wenigstens vorerst nichts zu befürchten.«
Wahrscheinlich hatte der Gestaltwandler den Ara Sekquoia ausgeschaltet, um in dessen Gestalt an Trantipon heranzukommen. Denkbar war jedoch ebenso, dass Plob Arnoyns Mörder bewusst eine falsche Spur ausgelegt hatte. Gestaltwandler - sehr lange hatte in der Milchstraße niemand mehr von einem Volk mit solchen Fähigkeiten gehört.
Rhodans Gedanken schweiften in die Vergangenheit zurück. Die
Cynos. Die Pai'uhn K'asaltic, über die Tatcher a Hainu und Dalai-moc Rorvic ganze Speicherwürfel hätten füllen können. Die Gys-Voolbeerah, besser als Molekülverformer bekannt, und ihr von Legenden umranktes Reich Tba. Aus mehreren Galaxien hatten sich ihre Vertreter in der Milchstraße zusammengefunden, damals, als er selbst zum Gefangenen von BARDIOCS Inkarnation geworden war und die SOL sich zum Zünglein an der Waage im Kampf der Superintelligenzen erwiesen hatte. Manchmal, erkannte Rhodan bitter, vermisste er den fetten weißhäutigen Tibeter und den dürren Mar-sianer der a-Klasse ebenso wie den Robotkaiser Anson Argyris, und das nicht allein deshalb, weil sie zu ihrer Zeit mit Gestaltwandlern konfrontiert worden waren. Es waren einfach die Menschen, die Menschen und Wesen , die ihm fehlten, die ein Stück seines Weges neben ihm gegangen und zu Vertrauten und Freunden geworden waren. Letztlich hatten sie doch zurückbleiben müssen. Eines Tages, fürchtete Rhodan, würde es einsam werden. Irgendwann in noch ferner Zukunft. Spätestens dann, wenn die Evolution fortschritt und er und seinesgleichen zu Relikten der Vergangenheit wurden. Sobald die Menschen ihr Aussehen veränderten, die Aktivatorträger jedoch das blieben, was sie immer gewesen waren: Homo sapiens. Die Natur experimentierte, und wenn nicht sie, dann höhere Mächte. Die Buhrlos der SOL waren eine solche Entwicklung gewesen, Menschen, die ohne Schutz im Vakuum des Weltraums hatten leben können. Dazu die Konzepte, aus der Not heraus geboren zwar, aber nichtsdestotrotz der Versuch, mehrere Bewusstseine in einem Körper zu vereinen.
Rhodan widmete sich wieder dem, was der in Sekquoias Unterkunft eingedrungene Spezialroboter wahrnahm.
Eine Baumstruktur holografischer Darstellungen war vor ihm entstanden, angefangen vom normaloptischen Bereich über Spektraleinfärbungen, in denen sogar einzelne Bakterien und Pilzsporen strukturiert hervortraten, über Infrarotwahrnehmung bis hin zu Ultraschallmessungen und in den Ortungsbereich.
Der Blickwinkel war ungewöhnlich. Rhodan sah immer nur das, was sich unter dem scheibenförmigen Roboter befand. Das
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