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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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herbeigeführt, die dem Opfer nicht einmal einen Schrei entlockt haben kann. Aber das ist nicht alles.«
    Pron Dockt zog die Mundwinkel in die Höhe. Viel weiter, als er das für gewöhnlich tat. Diesmal, hatte Rhodan den Eindruck, grinste der Wissenschaftler wirklich. Er war sich dessen bewusst, dass er eine entscheidende Entdeckung gemacht hatte. Aber er würde nicht am Interkom darüber reden, das erkannte der Resident deutlich.
    »Ich komme zu dir!«
    Rhodan sah noch das begeisterte Aufblitzen in den Augen des Aras, dann fiel die Übertragung in sich zusammen.
    Von dem Offizier ließ er sich sagen, aus welchem Labortrakt Pron Dockt angerufen hatte, dann eilte er aus der Zentrale. Endlich hatte er das Gefühl, dass sich das Blatt wendete.
    Als Rhodan das Labor betrat, standen sich Plob Arnoyn und Pron Dockt auf Tuchfühlung gegenüber. Für einen Moment war der Terraner versucht zu glauben, der Konsortiumsleiter sei von den Toten auferstanden.
    Arnoyn überragte den Wissenschaftler nicht nur um fast eine
    Handspanne, für einen Ara wirkte er auch beinahe fettleibig. Er war unbekleidet - und dicht unter seinem Nabel registrierte Rhodan eine knapp einen Zentimeter breite Narbe. Ohne die dunkle Verfärbung des umliegenden Gewebes wäre sie ihm nicht einmal aufgefallen. Nach unten hin schimmerte der Fleck deutlich kräftiger als am oberen Narbenrand.
    Diese Verfärbung stammte von Einblutungen unter der Haut, erkannte der Terraner.
    Pron Dockt hatte soeben seine Rechte ruckartig nach vorn gestoßen, das war eine kurze, aber kraftvolle Bewegung gegen Arnoyns Unterleib. Rhodans Eintreten hatte ihn zusammenzucken lassen wie jemand, der sich bei einer geheimen Tätigkeit ertappt fühlte, und nun spreizte er die Hand und dirigierte den nackten Körper mit einer knappen Geste in die Waagerechte.
    Erst in dem Moment war sich der Resident sicher, dass er weder den reanimierten Plob Arnoyn noch dessen Leichnam vor sich hatte, sondern ein in jeder Hinsicht perfektes Hologramm. In brillanter Wiedergabe schwebte der Konsortiumsleiter und Kommandant der APPEN inmitten des kleinen Laborraums. Seine Darstellung veränderte sich nun aber schnell.
    Haut und Bindegewebe lösten sich auf. Die Muskeln wurden deutlich erkennbar, sie waren von kleineren Fettablagerungen durchsetzt. Sekunden später löste sich das letzte Gewebe auf; die Knochenstruktur des Brustkorbs lag frei, dazu Magen und Leber sowie die Schlingen von Dickdarm und Dünndarm.
    Rhodans Blick suchte den winzigen Einstich. Er fand ihn nicht auf Anhieb und war schon versucht, an eine nur oberflächliche Verletzung zu glauben, dann registrierte er den angefüllten Bauchraum. Geronnenes Blut. Es war überall.
    »Richtig!«, sagte Pron Dockt, und seine Stimme klang ein wenig heiser. Rhodan wurde sich dessen bewusst, dass der Wissenschaftler ihn nicht einen Moment lang aus den Augen gelassen hatte. Dabei war ihm gar nicht aufgefallen, dass Pron Dockt ihn beobachtet hatte.
    »Arnoyn ist innerlich verblutet. Sein Mörder hat nur ein einziges Mal zugestochen, das jedoch mit absoluter Präzision. Wenn ich jemanden töten wollte, ich könnte es nicht besser.«
    »Das Mordwerkzeug war demnach.«
    ». ein Skalpell.« Pron Dockts Mundwinkel wanderten schon wieder euphorisch nach oben. »Es wurde bislang aber nicht gefunden.«
    »Der Unbekannte hatte ausreichend Zeit, das Skalpell in einen Konverterschacht zu werfen«, vermutete Rhodan.
    Der Ara hörte ihm nicht zu. »Ein sauberer Schnitt«, murmelte er. »Ausgeführt, als Plob Arnoyn und sein Mörder sich auf Tuchfühlung gegenüberstanden. So nahe.« Er wiegte den Kopf, als versuchte er, sich in die Situation hineinzuversetzen, wie er es eben schon getan hatte. »Sie müssen einander gekannt haben. Der Tod trat sofort ein, weil die Hauptschlagader vollständig durchtrennt wurde. Keine Gegenwehr, keine Spuren. Die Stichwunde ist optimal und verläuft zudem durch Fettgewebe, deshalb ist äußerlich nur das Hämatom zu erkennen. Der gesamte Bauchraum wurde vom Blut überschwemmt.« Mit beiden Händen tastete er über seinen eigenen Leib, als versuche er nachzuempfinden, wie sich das anfühlen musste. Er schien sich nicht schlüssig zu sein.
    »Der Mörder verfügt demnach über einschlägige medizinische Kenntnisse?«, fragte Rhodan.
    Pron Dockt blinzelte verwirrt, machte schließlich eine fahrig ablehnende Handbewegung. »So viel von Medizin versteht mindestens die Hälfte der Bevölkerung, selbst auf den agrarwirtschaftlich orientierten

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